(ck) Leere im Kopf, trotz der vielen Erlebnisse der letzten Wochen, die ich nun endlich aufschreiben möchte. Seltsame Sachen haben wir gesehen, teils mitgemacht: Nichts Wagemutiges (abgesehen von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vielleicht), aber Unzähliges an Begegnungen, Ansichten und Einsichten. Man sagt, „Reisen bildet“ und „Wenn einer eine Reise tut...“. Nie war mir das klarer. Eine Erkenntnis also! Aha!
Leider ohne Unterhaltungswert. Dazu braucht es Geschichten, kurze Anekdoten, wie man sie guten Freunden beim Kaffe oder Bierchen erzählen würde. Zum Beispiel „Stell Dir vor, in Peking haben mich die Chinesen sehr oft fotografiert, vor allem, wenn ich selbst gerade dabei war Fotos zu machen.“ So tatsächlich geschehen, meist heimlich und mit etwas Verlegenheit, wenn ich dann hinschaute. 4-5 Mal wurde ich alleine oder zusammen mit Oliver direkt angesprochen. Es war meist eine Gruppe, vermutlich eine Großfamilie. Ja, die gibt es trotz Ein-Kind-Regel häufig. Also Eltern mit ihrem ganzen Stolz dem Kindchen, Großeltern und diverse Onkels und Tanten oder Bekannte.
Dann wird ein Sprecher vorgeschickt mit einer Kamera „Take photo, take photo!“ oder so ähnlich. Meine erste Annahme war natürlich, ich solle ein Foto der Gruppe machen. Zwar seltsam, hier vor der hässlichen Straßenkreuzung, aber klar „Picture, yes“. Nichts einfacher als das. Aber dann mochte man mir die Kamera nicht geben, stattdessen kommt der Clan auf einen zu. Oh, was denn jetzt?
Meine erste und vernünftigste Erklärung ist, ich solle Teil des Motivs werden. Es sind mir ja auch keine Fälle von Gewalt der Bevölkerung gegenüber Ausländern bekannt und die Truppe macht einen friedlichen Eindruck.Tatsächlich, sie stellen sich auf, einer läuft weg. Er und dann im Wechsel der Onkel und Nachbar, vermutlich, halten nun mit der Digi-Knipse das exotische Treffen für´s Familienalbum fest.
Mittagspause beim Familienausflug.
Gegessen werden darf überall, selbst in der "Verbotenen Stadt".
Gegessen werden darf überall, selbst in der "Verbotenen Stadt".
Dann wird ein Sprecher vorgeschickt mit einer Kamera „Take photo, take photo!“ oder so ähnlich. Meine erste Annahme war natürlich, ich solle ein Foto der Gruppe machen. Zwar seltsam, hier vor der hässlichen Straßenkreuzung, aber klar „Picture, yes“. Nichts einfacher als das. Aber dann mochte man mir die Kamera nicht geben, stattdessen kommt der Clan auf einen zu. Oh, was denn jetzt?
Meine erste und vernünftigste Erklärung ist, ich solle Teil des Motivs werden. Es sind mir ja auch keine Fälle von Gewalt der Bevölkerung gegenüber Ausländern bekannt und die Truppe macht einen friedlichen Eindruck.Tatsächlich, sie stellen sich auf, einer läuft weg. Er und dann im Wechsel der Onkel und Nachbar, vermutlich, halten nun mit der Digi-Knipse das exotische Treffen für´s Familienalbum fest.
Generell fotografieren Chinesen alles und jeden, bis auf wenige Ausnahmen, darf auch
wirklich alles abgelichtet werden, Urheber- oder Persönlichkeitsrecht scheint kein Thema.
Nun werde ich also auch mal wieder fotografiert, erstmal kann man das ganze nicht näher nachvollziehen, da keine Konversation in einer gemeinsamen Sprache möglich ist. Erst viel später erfahre ich von einer in Peking geborenen Bekannten, dass der Zustrom der Landbevölkerung in die Städte, sei es für Wochenendausflüge oder gleich Landflucht ungebrochen sei. Viele kennen Menschen mit hellen Haaren, runden blauen oder grünen Augen und langen Nasen bis dahin nur aus dem Fernsehen, das ist dann schon mal ein Bild wert.
Aufgestellt wird sich übrigens hierarchisch, also das Familienoberhaupt gleich neben den Fremden. Nun fand ich das Vorurteil, Chinesen seien klein in diesen Fällen immer bestätigt. Das lässt den Clan-Chef natürlich nicht gut aussehen. Einem war es so wichtig, mindestens gleich groß zu sein, dass er auf Zehenspitzen neben mir balancierte. Nach jedem Knips musste derjenige, der das Foto machte antanzen und wurde mit Anweisungen, wie der korrekte Ausschnitt zu machen sei – ich vermute, Füße nicht drauf um den Balanceakt zu verheimlichen - für weitere Aufnahmen zurückgeschickt. Das geht so minutenlang, irgendwann werden uns noch die Arme um die Schultern gelegt. Die ganze Aktion ist sehr hektisch und laut, wie so oft in China. Aber nun bin ich mittendrin, in einer Großfamilie vom Land: Lautes Geplapper, ich verstehe nicht, was mir die Menschen sagen wollen, was sie allerdings nicht davon abhält auf mich einzureden. Ich nehme die fremdartigen Gerüche wahr, die sie ausströmen. Der Körperkontakt ist auch unangenehm und dann schießt mir noch "Influenza" in den Kopf.
Die Angst ist bestimmt übertrieben, wurde aber reichlich geschürt. Mehr dazu werde ich im Influenza-Post berichten.
Wie auch immer, es wird hier zu bunt. Ich mache Anstalten aufzubrechen, nur noch 2-3 Fotos, ein paar nette Worte beiderseits, die keiner versteht und ich bin weg.
Die Angst ist bestimmt übertrieben, wurde aber reichlich geschürt. Mehr dazu werde ich im Influenza-Post berichten.
Wie auch immer, es wird hier zu bunt. Ich mache Anstalten aufzubrechen, nur noch 2-3 Fotos, ein paar nette Worte beiderseits, die keiner versteht und ich bin weg.


Stopping on New York bridges to answer children homework questions, posing for family photos in China......it goes to show how nice you are!!
AntwortenLöschenGreat blog and stories are very interesting to read. Keep up the good work! Perfect !