Reise durch den Sueden von Western Australia - Teil 4

Kapitel 5 Carinas erster Bushwalk
Bevor es von Margaret River nach Pemperton weiterging, machten wir noch einen Abstecher zum Cape Leewuin, dem südwestlichsten Punkt von Australien, wo der indische Ozean und der Southern Ocean zusammentreffen. Nun ganz ehrlich nach den Beschreibungen im Reiseführer hatte ich es mir spektakulärer vorgestellt. Vielleicht lag es aber auch nur am Wetter, dass wir wenig beeindruckt schnell kehrt machten.
Leuchturm am Cape Leewuin
Alte Wassermühle
Der Weg nach Pemperton verdeutlichte dann, dass in Western Australia relativ wenig Menschen auf einer riesigen Fläche leben.  Das erste Mal in meinem Leben bin ich tagsüber Auto gefahren (davon die meiste Zeit einfach nur gerade aus)  und habe zwei Stunden am Stück keinen anderen Wagen gesehen.  Das einzige Lebewesen war ein riesiger Leguan, der mitten auf der Strasse saß und sich sonnte.
Kurz vor unserem Ziel, hatte Carina ihr Premiere Erlebnis. Ihr erster Bushwalk rund um die Beedelup Falls und zum Hole in the Tree. 
 Beedelup Falls, die leider gerade wenig  Wasser führten
 Carina auf der Swing Bridge
Hier lernten wir gleich mal, dass man in Australien aus allem und jedem und sei es noch so unspektakulär eine Attraktion machen kann, man muss es nur richtig verpacken.  Das Loch im Baum war zwar groß, aber eine einstündige Wanderung war es nicht wirklich wert, da wie sich später herausstellte, es  in der Gegend unzählige weitere Bäume, die nicht so weit abseits der Strasse stehen, mit ähnlich großen Löchern im Stamm gibt. 
 Hole in the Tree. Nun der Name ließ auch nichts anderes erwarten
Nun ja Bewegung schadet ja nicht, zumal wir unseren ersten Kookaburra sahen. Wer die "??? und der lachende Schatten" kennt, der weiss wie nett diese Vöegel klingen. Für alle anderen: Es hört sich an, als wenn der Vogel einen auslacht und er kann dabei richtig laut werden, was man ihnen bei ihrer Grösse eigentlich nicht zu traut.
 
Kookaburra, ein putziges Kerlchen
Die nächste angesteuerte Attraktion, der Bicentennial Tree, der mit 68 Metern höchste von drei Bäumen, die man besteigen kann, war dann aber wirklich die Anfahrt wert. Die Bäume dienten früher als Fire Lookouts. Heute kann jeder, der mutig genug ist, sie besteigen. Der Aufstieg erfolgt dabei über eine Art Wendeltreppe, deren Stufen aus  großen Nägeln besteht, die in relativ großem Abstand in den Baum getrieben worden sind. Zwischen den Nägeln befindet sich nichts und eine Sicherung gibt es nicht. Jedem deutsche Sicherheitsbeauftragten würden hier die Haare zu Berge stehen. Man sollte über eine gute Ausdauer verfügen und wirklich schwindelfrei sein (zur Verdeutlichung:  wir sprechen hier von einer Höhe, die einem ca. 20 stöckigen Haus entspricht), wenn man dort hinauf will. Zumindest das Zweite trifft auf mich, wie ich mit einem Blick nach unten feststellen durfte, leider nicht zu und so machte ich nach 20 Metern kehrt und auch Carina, die keine Probleme mit der Hoehe hat, war die Sache nicht ganz geheuer, so dass auch sie ihre Besteigung  vorzeitig beendete.
Bicentennial Tree, man beachte die Abstände zwischen den Nägeln
In Pemperton quartierten wir uns auf einem netten Campingplatz am Waldrand ein, auf dem uns unter anderem unser erstes Live Cricket Spiel geboten wurde. 
 Entspannung nach einem harten Reisetag
 Gesunde Ernährung ist da das A und O :-). Ich rede hier vom Bier
 Überfall der Wood Duck Gang, Immer auf der Jagd nach Brot
Live Cricket, so langsam verstehen auch wir die Regeln
to be continued...

Reise durch den Sueden von Western Australia - Teil 3

Kapitel 4 von Burnbury nach Margaret River


Am dritten Tag ging es von Burnbury erstmal nach Busselton, wo man den längsten Jetty (Holzanleger) auf der südlichen Halbkugel bewundern kann. Dieser wird gerade renoviert, so dass man ihn nicht betreten kann. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch, da der Ausblick am Strand auch so sehr schön war.
 Der Jetty in Busselton
In der Nahansicht 
Nach dem Pitstopp in Busselton ging es weiter nach Margaret River. In dem netten Städtchen gönnten wir Chubby und uns eine zweitägige Pause. Margaret River hat an den nahe gelegenen Stränden neben hervorragenden Ausblicken
 
 Strand bei Margaret River
auch fuer Wassersportler alles zu bieten
 
Windsurfen
 
Kitesurfen
 
Wellenreiten
Boggieboarden
 und Kajak fahren
Wenn nur das Wasser nicht so kalt waere!
Da auch hier, wie fast ueberall in Australien gefaehrliche Stroemungen zu finden sind, sollte man immer darauf achten, dass ein Lifeguard vor Ort ist. Sicher ist sicher!
Neben Wassersport ist Margaret River auch fuer den Wein bekannt. Es gibt unzaehlige Weingueter, die meistens auch Weinproben anbieten

Auf dem Campingplatz lernten wir unsere ersten POMEs (Prisoners of Mother England) Sofie und Terry kennen,  mit denen wir einen netten Abend verbrachten. Terry hatte lauter nette Geschichten über die gefährliche Australische Tierwelt zum Besten zu geben.  „ Redback are dangerous, but the white ones are even worse. After they bit your skin will rot for years… There are ants as big as your little finger and they even not care if you step on them…Have you seen the snakes?  Sehr unterhaltsam!

to be continued...

Reise durch den Sueden von Western Australia - Teil 2

Kapitel 2 Unser neuer Freund 
Am 18.01.2010 trafen wir uns mit unserem neuen Freund Chubby, mit dem wir für zwei Wochen auf Rundreise gehen wollten.  Chubby war ein verwegener Bursche. Fast am ganzen Körper tätowiert und immer für einen Drink (Lieblingsgetränk: 91 Octan unleaded) zu haben. Wenn er erstmal in Schwung ist, dann ist er kaum zu stoppen (ein Bremsweg, wie ein Hochgeschwindigkeitszug). Alles in allem war er aber eine sehr pflegeleichte Reisebegleitung, hat nie Ärger gemacht und sich auch nie beschwert. 
Ladies and Gentlemen, we proudly present the one and only: Chubby!!!!
Chubby in der Seitenansicht. die Tattoos sind eine Jugendsuende und ihm heute etwas peinlich
 
Chubby im Tagmodus: Zwei Sitzbaenke und ein Tisch, was will man mehr
 
Chubby im Nachtmodus: Es war bequemer als es aussieht ud wir haben sehr gut geschlafen. Nur groesser als 185cm sollte man nicht sein
Chubby das Stauraumwunder. Platz war genug da und unser Gepaeck wie fuer ihn geschaffen
Die transportable Einbauküche mit Gaskocher, den wir aber nicht benötigt haben, da die Campingplätze in Australien mit Gemeinschaftsküchen und BBQs hervorragend ausgerüstet sind. Geschirr und Kochutensilien waren dagegen im Dauereinsatz und die Kühlbox immer gut gefüllt. 

Kapitel 3 Perth – Mandurah – Burnbury

An unserem ersten Reisetag mussten wir erstmal mit Chubby warm werden und uns an den Linksverkehr gewöhnen. Das Schalten mit der linken Hand machte da noch die geringsten Probleme. Schwieriger war schon die korrekte Betätigung des Blinkers, da dieser und die Schalter für die Scheibenwischer im Vergleich zum deutschen Auto genau seitenverkehrt angebracht sind. Das führte dann des Öfteren dazu, dass statt des Klickens des Blinkers das Schaben von Wischblättern auf der trockenen Windschutzscheibe erklang. Hinzu kam noch, dass Blinker nach unten hier rechts abbiegen signalisiert und nicht wie bei uns links abbiegen. Die Fahrer hinter uns dürften sich einige Male gewundert haben. 
 Unsere erstes Steak in Mandurah
 Die größter Herausforderung war jedoch das Fahren im Kreisverkehr, der nicht gegen sondern mit dem Uhrzeigersinn durchquert wird und das Abbiegen (Merke: Nach rechts = großer Bogen, nach links = kleiner Bogen und immer in die richtige Richtung schauen). Aber im Großen und Ganzen war ich doch überrascht, wie schnell man sich umstellen kann. Nach einigen Stunden ist man quasi assimiliert. Gefährlich wird es dann nur noch, wenn man irgendwo in Gedanken versunken losfährt und gerade kein anderes Auto auf der Strasse ist. Da ertappt man sich doch noch dabei auf der falschen Spur unterwegs zu sein. Dank des 4 Augenprinzips haben wir es aber immer nach wenigen Metern korrigieren können ;-).
 Burritos in Burnbury mit selbstgemachten Avocado Dip (aus Joghurt, Avocado und Olivenoel) eingelegten Tomaten, Kaese und Thunfisch. Die Avocado Preise schwanken hier uebrigens wie der Oelpreis. Zwischen 1 und 3 Dollar pro Stueck war alles dabei
Dann mussten wir uns noch mit den notwendigsten Vorräten eindecken. Das dauerte länger als geplant, da wir im riesigen Supermarkt herumirrten, um die Einkaufsliste abzuarbeiten. Das lief nach dem Motto. „Verdammt, wo ist jetzt das Kaffeepulver!?! Hast Du Gemüse gesehen? Wo gibt es hier Milch? War das Müsli nicht drei Gänge weiter hinten? Hey, hier gibt es Joghurt im Sonderangebot, bring den anderen mal wieder zurück. Okay, aber wohin? Achter Gang links unten. Nee, da waren die Nudeln. Dann 6ter Gang rechts, oberes Regal. Etc…  2 Stunden und ca. 7km Fußweg im Geschäft später, war es dann aber doch vollbracht. Nur wurde es draußen auch schon dunkel und so blieben wir die erste Nacht in Mandurah hängen. Was von diesem Städtchen in Erinnerung bleibt ist,
  1. dass es die heißeste Nacht im Camper war. 40 Grad am Tag hatten Chubby recht ordentlich aufgeheizt und immer noch locker 25 Grad in der Nacht und dazu absolute Windstille sorgten dafür, dass es einfach nicht kühler wurde. Sauna at its best! Wir haben gleich am nächsten Tag einen Ventilator gekauft, den wir dann dank kühlerer Nächte nie benötigten und ca.1000km später in Albany unbenutzt wieder umgetauscht haben
  1. Das erste Steak seit langer, langer Zeit. Lecker!!! Wir sind einfach nicht zum Vegetarier geschaffen 
Am nächsten Tag ging es weiter nach Burnbury. Unterwegs legten wir einen Stopp am Lake Clifton im Yalgorup Nationalpark ein. Hier kann man Thromboliten sehen, die von kleinen Mikroorganismen geschaffen werden, die wiederum zu den ältesten Lebensformen auf unserem Planeten gehören. Vom Anblick eher unspektakulär, aber das Wissen, dass man Lebensformen vor sich hat, die schon seit 1,5 Milliarden Jahren auf der Erde existieren ist doch irgendwie beeindruckend.


 Thromboliten am Lake Clifton
In Burnbury nutzten wir abends den lokalen Kinotag, um uns Up in the Air, den neuen Film mit George Cloony anzuschauen. Sehr zu empfehlen. Bis 5 Minuten vor Filmbeginn konnten wir auf eine Privatvorstellung hoffen, dann kamen  doch noch 10 weitere Gäste.

 
To be continued...

Reise durch den Sueden von Western Australia Teil 1

Prolog
Drei Wochen haben wir uns im australischen Bundesstaates Western Australia aufgehalten. Zwei Wochen davon sind wir durch den Süden gereist. Unsere Stationen lauteten Perth, Mandurah, Burnbury, Busselton, Margaret River, Augusta, Pemperton, Walpole, Denmark, Albany, Manjimup, Coolie, Burnbury (ja noch mal), Freemantle und Perth.
Es war eine Reise auf der wir viel Neues gesehen haben, interessante Erfahrungen machen durften und viele nette Menschen kennen gelernt haben. Wir haben oft beschleunigt aber gelernt zu entschleunigen. Haben uns Ziele gesetzt, sie erreicht oder auch verworfen und uns auf das Besonnen, was zaehlt, Spass und Freude an der Sache. Frei nach dem Motto  "Lieber etwas weniger sehen, dafuer aber die Zeit haben es zu geniessen."
Einige unserer Erlebnisse haben wir hier dokumentiert. 

Hier noch ein paar Fakten:

Western Australia:
Groesse von 2,645,615 km2 zum Vergleich Deutschland 357,021 km2
Einwohner ca. 2,236,900 (davon leben alleine 1,650,000 in Perth) Deutschland ca. 81 Mio.

Da muss man sich nicht wundern, wenn man unterwegs oft niemanden trifft.
Kapitel 1: Premiere auf dem fünften Kontinent
 
Am 12.01.2010 spät abends haben wir das erste Mal den fünften Kontinent betreten. Wir landeten in Perth. Bevor wir aber wirklich offiziell eingereist waren, mussten wir erst einmal durch die Zollkontrolle und die hatte es in sich (Food Detction Dog, X-Ray, Gepäckdurchsuchung inklusive). Wir waren durch diverse Geschichten („300 Dollar Strafe für einen nicht deklarierten Apfel!“, „Bleistifte fallen schon mal unter Holzartikel!“) vorgewarnt und hatten auf unseren Einreisekarten gleich mal alle Fragen nach Lebensmitteln, Holz, Medikamenten etc. mit Ja beantwortet. Sollte niemand behaupten können wir hätten was nicht deklariert. Dies führte zur einer gewissen Verwunderung bei dem zuständigen Beamten „So you have declared… everything?!?. Mmh, so let see… Wie sich herausstellte gab es nicht wirklich viel zu sehen und wir durften Alles (Medikamente, Tee, Chips, Taschenmesser etc.) behalten. War halb so wild und die Beamten sehr nett und ausgesprochen höflich.
 
Unsere Zolldeklaration
Mit dem Taxi ging es zum Hotel. Endlich mal ein Fahrer, der gleich wusste, wo wir hinwollten. Dafür schien im Hotel unsere Buchung nicht angekommen zu sein, aber die nette alte Dame am Empfang, gab uns trotzdem ein Zimmer und versorgte uns gleich noch mit selbstgebackenen Cookies, da wir so ausgehungert aussahen. Das ist der Vorteil, wenn ein Hotel sich noch im Familienbesitz befindet. Die Scones zum Frühstück wurden von der 80Jährigen Großmutter jeden morgen frisch zubereitet.
 
Skyline von Perth
 
 Der Bell Tower
 Unsere ersten frei lebende Papageien (Blue Eyes).
 Unsere ersten Kaenguruhs, okay nicht ganz echt, aber...
...sie nahmen mich in ihre Gruppe auf
Die nächsten Tage verbrachten wir damit Perth zu erkunden, wobei wir uns hauptsächlich auf den Central Business District und die Fussgängerzone (Hay und Murrah Street) und den Stadtteil Northbridge beschränkten. Über 40 Grad im Schatten, keine Wolke am Himmel und ein Wind, der es mit jedem Haarfön aufnehmen konnte, ließen mehr Aktivität einfach nicht zu. 
Mal wieder ein Riesenrad
 Bell Tower und Riesenrad bei Nacht
 
 Perth Mint 
Was sonst noch in Erinnerung bleibt:
Der strahlend blaue Himmel
Die Picknicke im Park
Das Cricket Spiel zwischen Australien und Pakistan, das sich über 5 Tage!!! erstreckte und das wir jeden morgen nach dem Aufstehen während des Frühstückes im Fernsehen verfolgten. 
Die leckere Pizza und Pasta im Bistro in Northbridge

to be continued...

Leidenschaft die Leiden schafft

(ok) Viele können es nicht verstehen, aber für den echten Fußball Fan gibt es fast nichts Schlimmeres als die Sommer- und Winterpause. Wochenende ohne Fußball geht einfach nichtSchlimmer ist eigentlich nur,  zu wissen, die Bundesliga läuft, und man bekommt nichts davon mit. 
Das war zum Beispiel in Indonesien der Fall, wo Internet für 2 Wochen im Surfcamp nur rudimentär zur Verfügung stand und auch nur mit einer Geschwindigkeit, die den Datenfluss des DFL Ligaradios oder der WDR 2 Konferenz nicht ansatzweise verarbeiten konnte. Da erinnerte ich mich mit Sehnsucht an die Zeit in Hong Kong, wo Buli Spiele sogar Live übertragen wurden.
Da war es schon Ironie des Schicksals, dass wir in Singapur wieder eine kostenlose Highspeed Internetverbindung zur Verfügung hatten und eine zeitlang in einem Hotel gewohnt haben, indem in der Lobby 24 Stunden der „Football Channel“ lief und just in der Zeit die Bundesliga mal wieder Winterpause hatte.
Gut ich konnte mich mit der Ersatzdroge „Premier League“ über Wasser halten, aber das ist einfach nicht dasselbe.  Man kann von den Emotionen Manchester vs. Arsenal  nicht mit Schalke vs. „Ist mir doch egal, Hauptsache Schalke“ vergleichen. Nichts gegen Manchester oder Arsenal, aber was ist ein Fußballspiel, indem man ohne Leidenschaft zuschaut, da einem egal ist wer gewinnt? Richtig, absolut langweilig!

Der Fußballentzug wurde täglich schlimmer und in der Verzweiflung greift man zu jedem Mittel. Da schaut man halt auch mal das Spiel der Thekenmannschaften im Park. Es kickte Schwarz-Gelb gegen Schwarz-Weiß, da war es zumindest nicht schwer meine Neutralität aufzugeben ;-) und schon war zumindest etwas Leidenschaft vorhanden.
 Amateurkick in Singapur
Die Höhepunkte dieser 8 klassigen Partie sind schnell erzählt. Zum einen das einzige Tor des Spiels durch Schwarz-Weiß und zum anderen der spannungsreiche Moment mit der Frage "trifft er ein Auto oder nicht", als der Ball die 20 Meter hohen Fangnetze hinter dem Tor überquerte und auf der vierspurige Strasse dahinter aufschlug.  Es ging ohne Blechschaden ab. 
Ansonsten beeindruckte mehr die Kulisse um das Spielfeld herum als das Gebolze selber. 
3 Tage später, dann die seltenen Gelegenheit internationalen „Spitzen“Fußball zu sehen. Das Asia Cup Qualifikationsspiel zwischen Singapur und dem Iran fand im Nationalstadion statt. Endlich mal ein Sportereignis, das nicht kurz bevor oder kurz nachdem wir an einem Ort waren stattfand. 
Ticketkauf
 Unsere Tickets
Es war ein Erlebnis der besonderen Art. Europäische Standards gewohnt, lernten wir mal wieder dazu. Das fing schon mit den laxen Sicherheitskontrollen an. Da wird in Deutschland wahrscheinlich auf jedem Dorfplatz strenger kontrolliert. Meinen Rucksack musste ich zwar kurz öffnen, aber nur eines der vier Fächer.   

Sicherheitskontrolle am Eingang!?!
Nun gut, schnell die Treppe rauf und Sitzplatz sichern, denn es gab freie Platzwahl. Die Eile war aber unnötig, denn der Anblick der Stadiontribünen erinnerte mich an das Olympiastadion in München, wenn mal wieder ein Bayern Pokalheimspiel unter der Woche im Fernsehen übertragen wurde. Gähnende Leere!  Gerade mal 5700 Zuschauer hatten sich in das 55.000 Menschen fassende Oval verirrt. Nun, da versteht man die Sicherheitskontrollen, hier lohnt sich ein Anschlag eh nicht.
 Olympiastation?

Aber egal, frei nach dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“  rüsteten wir uns erstmal mit kostenlosen Fanartikel aus. Aufblasbare Plastikröhren mit Singapuraufschrift, mit denen man herrlich Krach machen kann, wenn man sie gegen einander schlägt. 
Jetzt noch ein Bier, um sich das Spiel schön zu trinken und dann kann es auch schon losgehen. "Beer!?! No have!" der Verkäufer kam kaum aus dem Staunen raus. Bubble Tea könnten wir bekommen. Ne, danke, dann doch lieber mal wieder Coke Light.


Essenstechnisch war an den deutschen Standard Phosphatschlauch (für den Nicht-Insider auch Bratwurst genannt) natürlich nicht zu denken, aber wenn man wollte konnte man allerlei exotische „Leckereien“ kaufen. 
 Imbissbude
Hot Dog mit Mayo oder doch lieber Reis?


Das Spiel selber schien schon nach 10 Minuten entschieden zu sein. Nach zwei katastrophalen Abwehrfehlern (Ball in der Vorwärtsbewegung verloren und dann Elfmeter verursacht bzw. zu kurzer Querpass am eigenen Strafraum) stand es 0:2. Danach lief es mehr nach dem Motto. „Die einen können nicht und die anderen wollen nicht“, bis nach einer Ecke doch noch das Anschlusstor fiel und wieder Spannung aufkam.  Ein Konter, abgeschlossen mit einem technisch feinen Heber über den Torwart, sorgte dann für die endgültige Entscheidung und so endete dieses für uns historische Spiel mit 1:3. 
 
Uns hat es gefallen

Bei Ihnen wissen wir es nicht
Seit 3 Wochen ist die fußballfreie Zeit nun wieder vorüber und ich kann jedem Wochenende den Ergebnissen entgegenfiebern,  wenn denn dann Internet zur Verfügung steht. In Australien war das nicht immer der Fall (was uns wieder zum schlimmsten Fall führt) und hier in Neuseeland muss ich auf Grund der 12 Stunden Zeitverschiebung jetzt auch noch immer bis Sonntagmorgen warten. 

Meine große Sorge momentan. Wo sind wir im Juni/Juli 2010 während der WM. Seit 1982 habe ich nur ein deutsche WM Spiele verpasst (ein Vorrundenspiel 1990 während der Busfahrt nach Spanien), alle anderen habe ich, wenn nicht im Fernsehen, dann zumindest am Radio verfolgt. Die Serie soll halten und da muss ich mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen.

Bedanken will ich mich hier noch für „Live Radio Alm“, das mich ab und an mit dem Arminia SMS Livestream versorgt, auch wenn die Ergebnisse in letzter Zeit nicht sehr erbauend sind und die SMS oft mitten in der Nacht hier ankommen.