JAPAN (II)

Am 30. Mai 2010 erreichten wir nach ca. 10 Stunden Flug ab Coolangata-Gold Coast Airport (Queensland/Australia) Osaka/Japan.

Eine Insel mit vielen Bergen. Der Rest scheint überwiegend zubetoniert:






















Flughafen im Wasser gebaut:

Gott sei dank gab´s englische Einreisformulare:


Wir setzten das erste Mal Fuß auf japanischen Boden und waren daher sehr gespannt. Wir hatten unterwegs schon einiges über das Land der aufgehenden Sonne gehört:
"...Japaner sind höflich, verbeugen sich immer".
"... alles ist super teuer!
"...Sprechen trotz Englischunterrichts in den Schulen so gut wie kein Englisch".

 
"Man hört ja viel auf Reisen und so schlimm kann es schon nicht werden!", dachte ich mir. Auf einem Campingplatz in Levin/Neuseeland lernten wir eine Gruppe junger Japaner kennen, sie arbeiteten als Erntehelfer und trainierten auch ihr Englisch. Sie waren schon mehrere Monate dort. Aber nur mit einem von ihnen war die Verständigung halbwegs möglich (Konnichiwa, Satoshi!). Und als ich sagte, wir reisen vielleicht auch nach Japan, strahlte er und fragte "Oh, so you speak Japanese!". "Ähh,no..."

Das gab mir dann doch sehr zu denken und Anlaß ein paar japanische Sprachbasics zu lernen. Das kann ich übrigens nur empfehlen, es ist nämlich tatsächlich so, dass Englisch wenig verbreitet ist. Geschrieben findet man es meist nur als Überschrift, zum Beispiel "Menue". Alles nachfolgende ist dann noch nichtmal mehr in romanischen Buchstaben sondern komplett in janischer Schrift.

Trotzdem finden wir uns gut zurecht! Zum einen haben wir uns mittlerweile ja an Sprachbarrieren gewöhnt. Ausserdem sind Japaner schlaue Leute und sehr engagiert! Was man wohl am einfachsten mit dem Satz, "Sie denken mit!" ausdrücken kann. Schlüssiges Handeln, quasi.
Sie malen einem Wegbeschreibungen auf, vermuten, wo der typische Tourist aus der Bahn steigen will und geben bescheid, beziehungsweise halten einem sogar davon ab eine Haltestelle zu früh auszusteigen. Deuten einem die Dinge gleich mit Händen und Füßen an. Oder präsentieren, falls vorhanden, englische Karten, Wegweiser und Menüs schon auf Sicht.
Logisch und pragmatisch sind sie. Allerdings darf man darüber nicht vergessen, dass die Kultur eine ganz andere ist. Verhaltensweisen, Umgangsformen, die Haltung zu Familie, Arbeit und dem eigenen Land unterscheiden sich wesentlich. Selbst Ausländer, die lange hier leben sagen, dass sie es nie wirklich verstehen werden und nie ganz Teil des Ganzen werden.
Aber wir sind ja nur zu besuch hier. Ich kann schon mal sagen, dass egal, was man schon auf der Welt gesehen hat - viele Länder gleichen sich ja etwas - Japan scheint mir ein Unikat zu sein!
Es ist eine Reise wert! Wobei man sagen muss, es ist kein Reiseziel zum Relaxen, dafür gibt es zuviele "verrückte" Sachen zu entdecken. Vor allem, im Detail, was ich liebe und gerne per Schnappschuß festhalten:

Getränkeautomaten, immer mindestens 2. An fast jeder größeren Kreuzung.

Uniforme Bekleidung ist üblich. Mitarbeiterinnen an einer Fischtheke im Kaufhaus.
In den großen Kaufhäusern gibt es viele Probierhäppchen. Zuerst strahlte ich noch. Es hat sich aber als zu "fischig" entpuppt.

Eine neu eröffnete Filiale einer amerikanischen Dougnut-Kette. Mann konnte dem Besucheransturm nur mit Warteschlange und Sicherheitspersonal Herr werden.




Nur hier darf geraucht werden. Viele Innenstädte haben ein komplettes Rauchverbot auf den Strassen.


Altpapiersammlung:






Schreine und Tempel quetschen sich oft in Gassen und zwischen Häuser. Ebenso Friedhöfe, meist Steinmonumenten mit Urnen im Inneren.

Tradition und Moderne nah beieinander. Hier das Osaka Museum of History.

Osaka Castle:
Kiosk und seltsam geschnittene Bäume im Osaka Castle Park:


Glück im Unglück

Gestern haben wir was erlebt. Besser gesagt überlebt.
Zu allererst: No worries, wie der Australier sagt! Wir haben nicht mal einen Kratzer abbekommen!
Aber der Reihe nach. Da wir ja nun wochenlang nur schwimmen und surfen waren, wollten wir die letzten vier Tage in Australien, noch für ein bisschen Sightseeing der Gold Coast und des Hinterlands (ja, das heißt wirklich so) nutzen. Wir machten uns als auf zum Autovermieter, zu Fuß natürlich. Zurück ging es dann mit einem fast neuen Hyundai Getz. Das ist so ein kleiner, kompakter 2-Türer.

Das war vorgestern. Seit gestern ist er noch ein bisschen kompakter und wir haben ihn auch nicht mehr. Eine Abschleppfirma hat ihn huckepack an sich genommen, zusammen mit den 6 anderen Unfallfahrzeugen.
Etwas ausführlicher? Also, wir fahren so gegen 18 Uhr auf dem Gold Coast Highway zurück zur Wohnung, Oli ist am Steuer. Vor uns eine große Kreuzung, die Ampel schaltet auf gelb, alle huschen noch durch. Wir, als brave Ausländer, die schon genug mit Lenken auf der falschen Seite und Schalten mit der Linken zu tun haben, halten ordnungsgemäß an.
Nein, der Geländewagen hinter uns rauscht nicht in uns rein. Er hält an, noch ist alles gut. Ich betrachte die Neonreklamen der umliegenden Shops, es ist schon dunkel, viele Fußgänger sind unterwegs, aber keiner passiert die Fußgängerkreuzung vor uns. Ich höre ein Geräusch. Nein, es ist nicht der klischeehafte Knall. Mehr dumpf. Bum! Als ob jemand einen Kofferraum zuschlägt. Ich denke mir nichts dabei.Später stellt sich heraus, es war der erste Einschlag, zirka 30 Meter hinter uns.
„Bum!“, schon wieder. Und gleich noch mal, „Bum!“ und noch mal… lauter, näher „Bum!“
Nun ist mir klar, woher ich das Geräusch kenne: Ein Auto fährt in ein anderes, ich habe es schon zwei mal erlebt. Bum! Und dann ging der Kofferraum nicht mehr auf, weil ein anderes Auto drin steht.
Ich schaue nach rechts oben in den Rückspiegel und sehe die Scheinwerfer des Allradfahrzeuges hinter uns. Sie sind groß und hoch und kommen näher. Hä!?! Wir standen doch schon alle!
“BUM!“
Unsere kleine Kiste macht einen Satz nach vorne. Oli und ich schleudern vor und zurück, werden erst vom Gurt, dann von der Sitzlehne abgefangen.
Später freue ich mich wie ein Kind, dass ich am Vortag beim Autoabholen noch die Nackenstützen hoch gestellt habe. Man weiß ja nie, gell!
Alles klar, es ist passiert! Ich drücke auf den Warnblinker und ziehe die Handbremse. Oli macht die Zündung aus, ich frage ob er OK ist. Ja, wir haben beide einen Schreck, aber offensichtlich sind wir unverletzt, die Airbags bleiben uns auch erspart. Normalerweise steigt man nun aus, um nach dem Fahrkünstler hinter ich zu schauen.
„BUM!“, wir werden wieder gerammt. Vom gleichen Fahrzeug. „Hä?!“
Ist der Fahrer hinter uns vor Schreck noch mal kurz aufs Gas gestiegen?
Ich weiß nicht, ob Oli in dem Moment den Fuß auf der Bremse hat, aber die Handbremse ist ja voll angezogen. Trotzdem werden wir noch nach vorne geschoben.
Der schwarze Riese hinter uns quetscht und schiebt weiter. Ich höre ein irres Quietschen, wie durchdrehende Reifen! Alles ruckelt. Das ist kein „normaler“ Unfall, bei dem nach dem Crash erstmal ein paar Sekunden alles still steht und Ruhe herrscht.
Es ist auch kein Fall von „mal nur kurz Bremse und Gas verwechselt“, denn das Ruckeln lässt nicht nach.. Die gesamte Situation ist zu lebendig, zu laut, die Lichter zu bewegt. Was soll das werden, eine Unfallflucht? Rammt sich hier jemand den Weg frei? Was passiert hinter uns? Viele Fragen in ein paar Sekunden. „Mist!“, vielleicht habe ich ja im australischen Fernsehen eine wilde Flucht zu viel gesehen, whatever! Wenn jemand so nachdrücklich (im wahrsten Sinne des Wortes) weg will, möchte ich mit dem kleinen Hüpfer nicht länger im Weg sein. Ich löse die Handbremse. „OK. Dann schieb uns halt weg und hau ab!“.
Plötzlich ist es still. Nichts mehr schiebt. Ich ziehe die Handbremse wieder, frage Oli in der Aufregung gleich noch mal, ob er OK ist - sein erster Auffahrunfall. Ich steige aus, schaue mich um: Der Verkehr um uns steht. Hinter uns im Wagen eine Asiatin, auch sie wurde gerammt. Im Heck ihres Autos steckt ein anderes. In dessen End ein anderes uns so weiter. Mehr erkenne ich nicht, denn über allem tut sich eine Wand aus Rauch auf. Ich laufe die Autos nach hinten entlang, sehe, dass sich überall jemand regt, die Türen aufgehen. Ich muss erst mal wissen, woher der Rauch kommt. Feuer ist keines zu sehen, nichts brennt. Der Dunst sieht zwar aus wie Kühlerwasser, was nach Unfällen oft auf den heißen Motorteilen verdunstet, aber es riecht nach verbrannten Reifen und kommt vom Ende der Blechlawine und dem verursachenden Fahrzeug. Es ist ein Airport-Shuttel-Minibus, der Fahrer ist OK und ansprechbar, Kollegen oder Fahrgäste erzählen etwas von Blackout! Vermutlich war der Fahrer kurz bewusstlos, raste mit Bleifuß auf die 5 Fahrzeuge vor ihm und blieb weiter auf Vollgas. Ich werde später gebeten Bilder von den Reifenspuren zu machen. Der Asphalt ist schwarz mit verbranntem Reifenabrieb.
Auf der Spur rechts davon steht noch ein einzelner PKW, der wohl den ersten Stoß abbekommen und dabei nach rechts abgeprallt ist. Unsere Reihe wurde direkt von hinten getroffen.
 Ihn hat es zuerst erwischt
Kraft war so groß, dass 5 stehende PKW in Reihe zusammen geschoben wurden. Wir sind die glücklichen ganz vorne, also Auto Nummer eins. An der Stelle, an der wir standen, nämlich an der Haltelinie steht nun PKW Nummer drei! Dazwischen klemmt Nummer zwei. Auf ca. 70 Metern verteilen sich Trümmer und Glassplitter.
 Ursprünglich standen wir an der hinteren durgezogenen weißen Linie
 Jetzt ist unser kleiner Kofferraum noch kleiner
 Die Fahrzeuge in der Mitte hat es schlimmer erwischt
 Das verursachende Fahrzeug
Offensichtlich ist niemand ernsthaft verletzt. Der Verkehr steht, der Notruf ist abgesetzt, wir warten. Ich denke an den Papierkrieg, den wir jetzt haben werden. The good news: Unseren Mietwagen haben wir nach Oli´s Kosten-Risiko Erwägung mit der niedrigsten Selbstbeteiligung versichert: 200,00 Australische Dollar Selbstbeteilung, statt normalerweise 3.000,-. Aber der Papierkrieg steht trotzdem bevor - eigentlich könnte ich gleich ein paar Bilder machen um das einfacher zu dokumentieren.
Meine Kameraausrüstung habe ich ja dabei. Ist im Kofferraum! „Shit!“, die dritte Schrecksekunde. Ich renne zurück zum Hüpferle, jetzt bin ich wirklich aufgeregt. Von außen kommt man definitiv nicht an den Kofferraum. Ich steige über die Vordersitze, die beiden Bodyboards auf der Rückbank und suche im Dunkeln nach der Entriegelung für die Rückbank in dem Auto, dass ich gerade mal vier Stunden benutzt habe und nicht kenne. Ah, alles klar, hier, ich fische die Kamerabags raus, und baue zusammen. Halleluja, alles scheint OK.
 
Carina beim Bergen unserer Habseligkeiten
Nach und nach treffen Polizei, drei Ambulances und die Feuerwehren aus Surfers Paradise und Mermaid (ja, hier hat man exotische Ortsnamen) ein und machen sich an die Arbeit. Mindestens 3 Personen werden vorsichtshalber in Kliniken verbracht.
 Alle Fahrzeuge müssen abgeschleppt werden.
 Taxi für unser Auto. Der nette Abschlepper hat uns auch noch nach Hause gebracht
Mittlerweile schlottern uns die Beine in den kurzen Hosen, hier an der Küste wird es abends richtig frisch und wir müssten auch dringend mal was essen. Oli ist mit dem Papierkram beschäftigt und muss auch noch den obligatorischen Alkoholtest machen – kein Problem.
 Erst Papierkram...
 ... dann noch Alkoholtest
Nach gut zwei Stunden bekommen wir endlich auch einen „Lift“ im  Abschlepptruck zurück ins Appartement.
Es geht einem durch den Kopf, dass alle Beteiligten mit einem „blauen Auge“ davon gekommen sind. Es hätte auch anders ausgehen können. Man stellt sich vor, der Bus wäre ungebremst in den kreuzenden Verkehr gefahren… Oder in die Passanten auf dem Bürgersteig.  Oder unser Hüpfer wäre ungebremst erwischt und in die Kreuzung geschleudert worden… Oder vor uns auf dem Fußgängerübergang, auf dem wir dann standen, hätten Fußgänger die Strasse passiert... Wir sind dankbar für das Glück im Unglück!

Ein Besuch im Bullswool Farm Park oder die Begegnung mit Schaf Vader

(ok) Carina wollte in Neuseeland unbedingt noch eine Schafherde aus der Nähe fotografieren. "Schafe in Neuseeland, dass sollte doch nicht so schwer sein, gibt doch genug dort", werden jetzt viele Denken. Richtig, es gibt hier Millionen von Schafen, aber meistens sieht man sie halt nur auf der Weide, die man nicht ohne weiteres betreten darf, oder an Berghängen und dann meißtens auch nur aus der Ferne. Da traf es sich gut, dass wir auf unserem Weg von Waihi nach Auckland an einem Schild vorbeikamen, das uns auf den Bullswool Farm Park aufmerksam machte. Hier wollten wir unser Glück versuchen.
Die nette Dame am Ticketoffice schaute auch erstmal etwas verwirrt, als wir nach einer Schafherde fragten (Schafe gehören wohl nicht unbedingt zu den bevorzugten Fotoobjekten im Park), erlaubte uns dann sogar auf die Schafweide zu gehen, wo Besucher normalerweise keinen Zutritt haben. Wir kauften also 2 Tickets und noch ein wenig Trockenfutter und machten uns auf Richtung Weide. Da wir wohl nicht den Eindruck von Leuten, die in der Landwirtschaft zu hause sind machten, wurden wir dann doch noch bis zum Eingang des Gatters begleitet.  Dort angekommen zeigt man nochmal grob in die einzusschlagende Richtung. Alles klar! Oh, noch was "You are not afraid of horses, are you?" Also ob wir eigentlich Angst vor Pferden hätten. "Pferde, wieso Pferde? Wir wollen doch zu den Schafen." Des Rätsels Lösung: Die Schafe teilen sich ihre Weide mit 3 Pferden, zwei Stuten, ein Hengst. Der Hengst sei nicht so an Besucher gewöhnt, daher sollten wir uns lieber von ihm fern halten. Kein Problem, wir legten eh keinen gesteigerten Wert darauf uns den Pferden zu nähern. Leider galt dies nicht für die Pferde, die in uns eine nette Abwechslung zum Weidealltag und eine neue Futterquelle sahen (das Trockenfutter schmeckt anscheinend nicht nur den Schafen). Nun zumindest war der Hengst friedlich. 
Der Pferdeflüsterer, immer dem Futtereimer hinterher
 Wer macht hier ein langes Gesicht? 
Die Schafe waren leider nicht so anhänglich wie die Pferde und zeigten uns erstmal die kalte Schulter bzw. das wollige Hinterteil
Als wir nicht locker ließen, zogen sie sich in ein kleines Waldstück zurück. Der Vorteil hier: Die Pferde waren wir los. Nachteil, die Schafe ließen sich nicht fotografieren. Da half also nur noch Bestechung, wozu hatte ich auch das ganze Futter mitgeschleppt. Ein wenig klappern mit dem Futtereimer und zumindest zwei mutige Schafe hatten sich gefunden. Leider waren die Mutigsten nicht unbedingt die Fotogensten. 
 Im letzten Moment konnte die Kamera noch vor dem Schleimangriff geretten werden

Ein Schaf hatte auf Grund eines fehlenden Ohres einen gestörten Gleichgewichtssinn und beide litten entweder an Asthma oder schlimmer der Schafgrippe (Nach der Vogel- und der Schweinegrippe geht die nächstes Jahr durch die Medien, damit die Pharmaindustrie noch ein paar neue Impfstoffe unter die Leute bringen kann).
Hoffen wir mal für sie, dass es kein Heuschnupfen ist. Ich meine, was kann es Schlimmeres für ein Schaf geben als Heuschnupfen? Sie klangen zumindest wie eine billige Darth Vader Imitation, sozusagen Schaf Vader
(Schnauf) "NEIN - ICH BIN DEIN VATER!" (Schnauf)
Nachdem sie ihre erste Scheu abgelegt hatten, benahmen sie sich wie Haie im Blutrausch. Es war fast nicht möglich ihre  Mäuler und triefenden Nasen aus dem Futtereimer herauszuhalten. Kameratasche und Objektivköcher halten sie übrigens auch für Futterbehältnisse. Die Pferde leider auch. Stillhalten wollten sie schon gleich gar nicht und so gab es keine Gelegenheit, ein vernünftiges Foto zu schießen, zumal man immer aufpassen musste, dass die Kamera nicht voll gesabbert wird.  Dies erklärt auch die Unschärfe im Bild oben. 
Ein Profi, lässt sich von so widrigen Umständen natürlich nicht entmutigen und so ging unser Shooting weiter. Bis, ja bis der Supergau eintrat. Carina machte die gleiche Erfahrung wie Dr. Peter Venkman (Bill Murray) in Ghostbusters, nur dass sie nicht von einem grünen Geist voll geschleimt wurde, sondern von einem röchelndem Schaf, das mit einem brachialen Niesser den schmierigen Inhalt seiner Nase über ihre Hose und die Kamera verteilte. Nach diesem Erlebnis wollten wir die ganze Aktion eigentlich schon beenden, da tauchte die Farmestochter auf und bot sich an, die kleine Schafherde für uns auf die Weide zurück zu treiben. Das sieht dann so aus.
 Ein schwarzes Schaf gibt es immer!
Aber auf der Bullswool Farm gibt es nicht nur Schafe und Pferde, sondern noch viele andere Tiere, die man streicheln und füttern kann. Da wären u.a.
 Kühe
 Esel
 
stolze Gockel 
 Wenn ich groß bin, werde ich eine Giraffe (okay, habe den Namen dieses Tieres vergessen)
 Aber erstmal bleibe ich bei Mama
 Rudi Völler? Ne, das laß ich mir nicht anhängen. War 1990 gar nicht in Italien
 Mein Friseur? Alles Natur!
Wir haben unseren Aufenthalt hier genossen, auch wenn Carinas Hose danach ein Fall für die Waschmaschine war, und Familien, vor allem mit kleinen Kindern, können hier einen schönen Tag verbringen. Also falls ihr mal in der Nähe seit, dann schaut vorbei. 

Socceroos vs. All Whites

(ok) Schaue hier gerade das Fussball WM Vorbereitungsspiel Australien gegen Neuseeland oder wie der Fachmann sagen würde Socceroos vs. All Whites. Ich will den ersten deutschen WM Gegner studieren und nach 35min muss ich sagen "Jogi, pass auf deine Jungs auf". Nicht etwa weil Australien so stark ist (sie liegen momentan 0:1 zurück), sondern weil einem Angst und Bange werden kann um die Gesundheit unserer Spieler. Das ist ein Testspiel und die Australier langen hier hin, als wenn es kein morgen gibt. Es hätte in den letzten 5 Minuten 2 bis 3 rote Karten geben müssen. Fouls, da war der Tritt von Boateng gegen Ballack nichts dagegen. Ein Neuseeländer ist schon auf der Strecke geblieben (verletzt ausgewechselt nach einem richtig fiesen Tritt aufs Schienenbein). Wenn das so weiter geht, dann beenden die Socceroos die Partie nicht vollzählig...
... Zweite Halbzeit läuft, die Gemüter haben sich abgekühlt. Doch keine roten Karten, bisher ...
... Ausgleich, schwer Abseitsverdächtig...
... Endstand doch noch 2:1 für Australien. Siegtreffer in der 94 Minute!!!
Fazit:
Spielerisch müssen wir uns da keine Sorgen machen. Dieser Gegner sollte unter normalen Umständen zu schlagen sein, selbst wenn wir nur mit Schwaben und Bayern spielen ;-).
Aber immer aufpassen, man hat wieder gesehen, ein Spiel dauert 90 Minuten (+ X). Mit diesen 3€ für das Phrasenschwein verabschiede ich mich.

Der Weg zum Foodstore. Cold Coast, Queensland Australia.

Der Supermarkt hier in Tugun-City ist bequem zu Fuß zu erreichen und zwar über den Strand. Nach monatelangem Training können wir nun auch überall mit Flipflops hinlaufen.



Ungefähr 25 Meter von der Haustüre entfernt, das Treppchen zum Strand und dem Pazifischen Ozean. Hier springen wir auch zum Schwimmen und Surfen rein.


Jetzt ist es aber schon spät und wer nicht kurz vor Sonnenuntergang noch einkaufen geht, hat auch später nix zu essen.


Surfboards warten vor dem Supermarkt. Man bekommt hier die wichtigsten Lebensmittel, Sonnencreme und Surfwax.

Am Rande: Australische Supermärkte haben meist zwei Fleischtheken. Eine für Menschen, eine für Haustiere. Das ist die für Tierfutter. Sie befindet sich auch immer dort, wo die normalen Kühltheken sind! Hinweise, dass das hier die Tierfuttertheke ist habe ich noch nie gesehen.


Kein Witz. Hier sieht das Hunde- und Katzenfutter aus wie bei uns abgepacktes Fleisch und muß natürlich auch gekühlt werden. Man muss schon genau hinschauen. Und ich könnte mir vorstellen, dass sich so mancher unwissende Einkäufer schon mal vergriffen hat. Auf manchen Verpackungen ist zumindest noch Hund oder Katze abgebildet, aber meist ist es einfach nur neutral abgepacktes Fleisch. Tja, vielleicht erklärt das auch, warum das normale Fleischangebot kein Känguruh, Krokodil... beinhaltet. Das bekommen hier nur die Vierbeiner.

Happy Feet der kleine Pinguin

(ok) Wale und Robben hatten wir in Neuseeland ja schon gesehen. Was jetzt noch fehlte, waren Pinguine. Die erste Gelegenheit sollte sich in Oamaru einer Hafenstadt an der Südostküste der Südinsel ergeben. Hier gibt es eine Kolonie der Little Blue Penguins (Maori Korora), der kleinsten Pinguine der Welt. Diese kann man jeden Abend dabei beobachten, wie sie aus dem Meer kommen und über den Strand zu ihren Nestern watscheln. Das Ganze gegen ein entsprechendes Endgeld.

Wir haben uns erst einmal dazu entschieden in den Abendstunden den etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bushy Beach aufzusuchen. Hier lebt eine kleine Kolonie der sehr seltenen Yellow Eyed Penguins. Die Little Blue Penguins wollten wir uns dann später anschauen.

Der Beach war schnell gefunden, nur leider ließen die Pinguine auf sich warten, so gesellten wir uns zu den anderen Schaulustigen und starrten mit ihnen auf das Meer hinaus.
Wir waren nicht die Einzigen, die gewartet haben
Sommer in Neuseeland kann übrigens auch sehr kalt sein
Als wir schon fast aufgeben wollten, hatte zumindest ein Pinguin ein Einsehen und tauchte aus den Fluten auf
Der kleine weiße Punkt da unten, beschwert Euch nicht, ohne Kameraobjektiv war er noch viel kleiner
Jetzt sollte es also losgehen, wir erwarteten jetzt hunderte von Pinguinen, die sich aus dem Meer an den Strand ergießen sollten. Aber da war ja noch was. Richtig, Yellow Eyed Penguins sind sehr selten und dem entsprechend kommen hier nicht hunderte an den Strand, sondern wenn man Glück hat bis zu 8. Diese Information entnahm ich einer Anzeigetafel, auf der die Sichtungen der letzten Tage verzeichnet waren. Wir hatten leider kein Glück und so blieb es für uns bei diesem einen. Nun Einer ist immer noch besser als Keiner. Dann gab es doch noch ein Trostpflaster, den es zeigte sich einer der Jungpinguine, der hungrig auf seine Eltern wartete.
Hey, was wollt ihr da oben von mir?
So unbeholfen, wie sie über den Strand watscheln, sind die kleinen Kerlchen übrigens nicht, sie müssen auf jeden Fall gut klettern können (und das ohne Arme), den die Nester sind recht weit oben in der Böschung gelegen
Es war wesentlich steiler, als es auf dem Foto aussieht
Gut durchgefroren haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht und auf die Blue Penguins doch verzichtet.
Einige Tage später haben wir uns auf den Weg durch die Catlins gemacht. Hier wollten wir uns unter anderem versteinerte Bäume anschauen und wie es mal so ist, wenn man es gar nicht erwartet, dann wird man überrascht, denn den historischen Bäume wurde hier eindeutig die Schau gestohlen
Ein versteinerter Baum. Ja, ich hatte sie mir auch anders vorgestellt
Stars am Strand waren mehrere Yellow Eyed Penguin Jungtiere, die man aus geringem Abstand beobachten konnte. Da hätten wir uns die Frostbeulen in Omaru sparen können.
Das Flügelabstellen dient dem Temperaturausgleich

Wir habe aber nicht nur Pinguine gesehen. Dieser kleine Kormoran hatte sich zu einer Strassenblockade entschlossen. Er ließ sich nur unter Protest dazu bewegen, seinen Platz zu räumen
Hey, Ihr kommt hier nicht durch!
Na, das wollen wir ja mal sehen
Was soll das heißen, Ich hab große Füße!