Endlich wieder einkaufen ohne...

(ok) ... mit Weihnachtssongs zugedröhnt zu werden! Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Weihnachten und Weihnachtslieder, aber was zuviel ist ist zuviel. Aus der Heimat ist man es ja schon gewöhnt, dass ab Oktober der Weihnachtskommerz beginnt und die Regale mit Lebkuchen, Spekulatius und Dominosteinen aufgefüllt werden und man ab Ende November mit Liedern wie "Stille Nacht" und dem allseits beliebten oder auch verhassten " Last Christmas..." (mit dem George Michael, wie ich letztens lesen konnte, jährlich immer noch 10 Millionen Euro verdient) zugeröhnt wird.

In Asien ist es nicht anders. Am Anfang hat es mich noch gewundert, dass in Ländern wie Malaysia oder Indonesien in denen der Islam Staatsreligion ist, überhaupt Weihnachtsdeko zu finden ist, aber schnell ging mir auf, dass der Kommerz auch hier wie auf der ganzen Welt überallem steht. Man feiert Weihnachten halt nicht, weil der Glaube dahinter steht, sondern um der Geschenke willen (nicht, dass das in den meisten christlichen Ländern mitllerweile anders ist) und so kann man Geschäfte finden, die einem stark an Käthe Wohlfahrt Läden erinnern und in den Kaufhäusern stehen die Weihnachtsbäume.
In Singapur ist das natürlich nicht anders, denn hier befinden wir uns  im asiatischen Zentrum des Konsumrausches. An der berühmte Orchard Road versuchen sich die Einkaufstempel mit ihren Weihnachtsdekos zu übertreffen und auch allen anderen Malls, und von denen gibt es hier unzählige, stehen dem nicht nach. So hat man auch keine Chance der Beschallung mit Weihnachtsliedern zu entkommen. Nur ist hier alles mehr auf den amerikanischen Style ausgerichtet und so hört man kaum die deutschen Klassiker, sondern "Rusty the Snowman", und "Rudolph the Rednose"."Santa Claus is coming into town"  wird einem so oft eingetrichtert, dass man fast selber wieder dran glaubt. Ich wartete nur vergeblich auf den Coca Cola Truck.

Jetzt ist es vorbei und in die Kaufhäuser zieht wieder der alltäglich vorweihnachtliche Lärm ein und die Beschallungsmaschinerie darf wieder auf ein etwas abwechlungsreicheres Jingle Programm zurückgreifen. Was habe ich diese banale Fahrstuhlmusik vermisst

Was mir ein wenig fehlt, sind die Christmas Carol Singer, denn die waren wirklich schön anzuhören und haben doch so etwas wie Weihnachststimmung verbreitet. Aber bis Oktober ist es ja nicht mehr lang.

Hier noch ein paar Eindrücke von Weihnachten in Asien.


Santa Claus mit Helfern an der Orchard Road



Auch Bösewichte kommen in Weihnachtsstimmung



Weihnachtsbaum in grün

und in blau 


Weihnachtsmann in Kuala Lumpur





Fast wie in Heidelberg



 Christmas Carol singers im Raffles Hotel

 
Weihnachtsschmuckverkauf am Clark Quay

Asien kulinarisch oder “You want the Tempeh with the Ayam?”

(ck) Besonders faszinierend finde ich Asiens unendliche Vielfalt an Gerichten und Getränken. Was hier so kreiert und konsumiert wird ist schier unglaublich. Wenn man also etwas mutig und experimentierfreudig ist, kann man fast täglich eine Überraschung erleben. Keine Angst, es kommt selten vor, dass es gar nicht schmeckt. Meist weiß man einfach nicht so genau, was man gerade bestellt hat...
Selbst, wenn man nämlich die Zutaten kennt, bedeutet es nicht, dass sie am Ende vertraut schmecken. Ein Käsebrot kann süß sein, rote Bohnen und getrocknetes und in feinste Fäden (Floss) geformtes Fleisch auch... Eisdessert beinhaltet gerne Bohnen und Maiskörner...


Das Abenteuer beginnt oft schon damit, dass mir ein Teil der Grundzutaten völlig unbekannt ist.


Nachfrage macht meist nicht schlauer, weil man sich entweder gar nicht verständigen kann (selbst in Singapur leben jede Menge Chinesen, die nur Chinesisch sprechen) oder der Tipp hilft einem nicht weiter. So bekommt man Auskünfte wie:

„Oh, that´s a Soursop“, „The filling is Red Bean Paste“, „It´s similar to a Pau”, “The blue ice cream is Yum”, “ No, Jackfruit is a bit similar to Durian but only from looking”, “No, Beancurd you eat as dessert”, “Umeboshi is the japanese name, we call it Huamei. You want?”, “No it´s, chickenfeet, it´s a speciality!“. “This soup is the famous Laksa”, “Barley drink is not too sweet”, “Cakes are with Green Paste or Lotus Filling”, “All Maindishes come with free Kimchi”, “Hot or cold Bubble Tea?”, “Shakes are Waterchestnut, Almondsoy or Grassjelly”, “Witch taste of you want for Pearl Tea?”, “You want the Tempeh with the Ayam?” Und so weiter und so fort!

Weitere Erkundigungen führen dann zur totalen Verwirrung, denn hier sind die Zutaten ja selbstverständlich bekannt. Das ist wohl so ähnlich, als ob man jemanden fragt ob er lieber  Rinds- oder Geflügelwurst will und die Gegenfrage lautet „Was ist denn Wurst?!?“

Also, wer glaubt, asiatisches Essen ist im Angebot des eingedeutschten Chinesen ausreichend repräsentiert liegt sehr falsch. Es ist nicht mal so, dass alle asiatischen Nationen Stäbchen verwenden. Und wie gesagt, schon ein Großteil der Grundzutaten, Gewürze und Geschmackskombinationen sind uns total unbekannt.

Hier ein paar Eindrücke und meine Erkenntnisse bzw. Vermutungen:

 Geröstete Kastanien, glasiert
 
Indische Donoughts mit Dips, teils höllenscharf

Indischer Dosa mit Dips (diese sind meist ähnlich)


 ?, chinesisch


Milch in Tütchen verpackt im Supermarkt in Peking. Bis ich die gefunden hatte... Niemand verstand "Milk" und typisch verpackt waren sie auch nicht...


nur so am Rande: ein Apfel- und Gemüseschäler wird als neues Wunderwerk präsentiert


Thailändisches Gemüse beim Kochkurs, ich erkannte Lemongras, Frühlingszwiebel, Tomate, Ingwer, Morcheln, Limetten, Kartoffeln
 
lauter unbekannte Sachen in der Auslage in Malaysia


leckere indische Küchlein mit den üblichen Dips
 
Dumplings und Paus. Ein chinesisches Grundnahrungsmittel mit den verschiedensten Füllungen.

lecker mit herzhafter Füllung

Desserts, u.a. Green Bean, Cheng Ting, Ginko Nut, Lotus Seed, Bubor, Sweet Potatoe...
 



Famous Ice Kacang und Dessert, mit vielen Früchten und Gemüse zur Wahl


Gegrillter Octopus auf Reisblatt, indonesisch


Grassjelly und Avocado (mit Choco-Sauce) Drink


irgendein Fleisch mit bunten Crackern, sehr lecker, indonesisch


Koreanische Beilagen, ?, Kimchi (oben rechts), eingelegte Eier (unten links), Seegrass (unten rechts)



Koreanischer Tischgrill mit mariniertem Fleisch, Zwiebeln und Pilzen
 
getrocknete Fische und Sepia beim Straßenhändler


  Singapurianischer Carrot Cake

Nasi (Reis) mit Fleisch süß-sauer


Bean Curd mit getrockneten Fischen und Krabben


Fish und Chips, am Flughafen war hier die Schlange am kürzesten und es eilte


Chinesische Fleischtheke


Südthailand, King Prawn zur Bestellung, die Nemos sind nur Zierde
 
Tiger Beer, Singapur


Jelly Drinks, Saft oder Tee mit einer Art Wackelpudding in Streifen, Stückchen oder Perlen Form


hier Peppermint mit Cappuccino Bubbles




kaltes Wasser mit Teeblättern in Peking. Wohl so üblich, jedenfalls tragen viele den ganzen Tag eine spezielle Wasser/Tee Plastikflasche mit sich rum (die man auch gerne modisch umhängt)

Brötchen mit Floss und Cheese. Muß nicht zwingend herzhaft schmecken.
 
 Krabbelndes Seafood zur Bestellung an den Tisch, Boat Quay Singapore

 
Teigwaren und Grüner Tee. Ganz rechts ein Miniatur-Mooncakem, Hong Kong


nein, kein Senf im Glass. Das ist Kuhmilch, sie steht den ganzen Tag ungekühlt am Straßenstand und die Papierabdeckung wird zum Trinken einfach per Strohhalm durchgepiekt.











Back in Civilisation!

(ck) Endlich: Klimaanlage. Bettdecke. Kühlschrank. Internet. Telefon. Fernseher. Supermarkt!
Keine Moskitos oder anderes Krabbelgetier mehr!
Nach einem halben Monat in einer indonesichen Bambushütte, abseits jeglicher Zivilisation, wie wir sie kennen, sind wir zurück. In busy Singapore haben wir uns über Weihnachten und Silvester in einem netten Hotel am Clarke Quay einquartiert. Natürlich darf man einer Bambushütte nicht ihren Charm absprechen. Besonders, wenn sie im schönen traditionellen Stile erbaut ist. Umgeben von Meer und Reisterrassen und nur über einen unbefestigten Pfad zu erreichen, der aufgrund seiner Löcher mit maximal Schrittgeschwindigkeit befahrbar ist. Da kann man dann schon Minuten vorher sehen, wer zu Besuch kommt…



  




Da besagte Hütten wesenshalber keine Klimaanlage aufweisen, haben sie zahlreiche Öffnungen zur Zirkulation der Luft. Ein Standventilator verstärkt diesen Effekt, sofern gerade Strom verfügbar ist. Wobei man sich bei gut 35 °C und gigantischer, Monsun bedingter Luftfeuchtigkeit nicht zu viel erwarten darf.

Leider ist durch die Bauweise auch allem Getier Tür und Tor geöffnet, was einem am Abend dazu anhält möglichst sparsam mit Licht, falls verfügbar, umzugehen und sich unter ein Moskitonetz zurückzuziehen. So praktisch diese Netze sind, unter ihnen steht die Luft. Man kann förmlich nachvollziehen, wie sich die im Malariafieber liegenden Filmhelden fühlen müssen. Apropos: Malaria war Gott sei Dank nicht die Ursache, aber zwei Tage hat auch Oliver mit Fieber darunter verbracht.

Insgesamt war unser Trip, mit dem Versuch am westlichsten Ende Balis in einem liebevoll aufgemachten Camp Surfen zu lernen, zwar eine schöne, aber gesundheitlich etwas anstrengende Erfahrung.
Innerhalb von zwei Wochen litt jeder der insgesamt gerade mal 5 Campbewohner mehr oder weniger stark unter Unwohlsein, Kopfschmerzen und Montezumas Rache, hier liebevoll Bali Belly genannt. Das kommt vor in diesen Gefilden. Ist aber wesentlich schwerer zu ertragen als zuhause. Man erinnere sich noch mal an die Ausstattung der Gemächer und nachts checkt man besser mit der Taschenlampe den Boden bzw. die Toilette…
Auch meine chronischen Rückenschmerzen zeigten sich von der Beanspruchung nie benutzter (Surf)Muskelgruppen leider nur schmerzhaft beeindruckt. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen erwischte es mich am dritten Surftag richtig. Dazu werde ich noch einen extra Blog schreiben. 

Insgesamt war das Surfcamp eine tolle Erfahrung, es ist schön aufgemacht. Von der größten offenen Hütte, die quasi als Wohn- und Esszimmer dient, hat man einen fantastischen Blick direkt auf´s Meer. 




Die Leute sind nett und das Essen ist sehr lecker. Das Barbeque ist das Highlight der Woche, der Fisch und die Meeresfrüchte werden von den dortigen Fischern täglich frisch gefangen. 






Unter fachkundiger Anleitung habe ich mich sogar mal an eine Durian gewagt. 




Diese berüchtigte Frucht, auch Stinkfrucht genannt, ist auch in Thailand und Singapur sehr beliebt. Sie schmeckt leicht süßlich nach Frühlingszwiebel und Knoblauch. Allerdings ist ihr Geruch bestialisch. Am einfachsten kann man ihn als den Gestank einer Biomülltonne im Hochsommer bezeichnen. Das ist wirklich nicht übertrieben. 


In Singapur ist es strafbar Durians (egal ob in Scheiben oder geschlossen) in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Ich habe das nur einmal erlebt und die Fähigkeit dieser kleinen Frucht, ganze U-Bahnstationen und Busse zu vermiefen ist unvorstellbar. Auch Hotels sind nicht begeistert, wenn Gäste Durians anschleppen.