Der finale Transfer.

Mit dieser Boeing 747 von Singapore Airlines haben wir den letzten Flug unserer Erdumrundung gemacht*.
 

Los gings am Dienstag Abend gegen 21 Uhr ab JFKennedy-Airport/New York.
Wir waren nun mit dem maximalen Gepäck unterwegs. Gestartet waren wir mit 2, zurückgekommen sind wir mit 4 Koffern.
Der Zuwachs fand erst in den letzten Wochen der Tour statt. In Tokyo kam ein großer Hartschalenkoffer dazu und in New York noch dieser Oldtimer.
Was es damit auf sich hat? Er enthält 2 amerikanische Feuerwehruniformen, das ist aber eine andere Geschichte. Unsere amerikanischen Freunde, Bob und Terri haben das gute Teil irgendwo vom Speicher gekrammt. Das gute Stück hat den Transport wartet nun im deutschen Keller darauf, dass unser Besucher mal mit zu viel Gepäck abreisen müssen...

Zum letzten Mal also das Sicherheitsprozedere, auf amerikanischen Flughäfen natürlich besonders streng. Leider auch umständlich. Anstehen für den Check-In, Papierkram, Gepäckwiegen, alles wieder vom Band, damit an die nächste Schlange, Anstehen, Koffer an einer chaotisch wirkenden, total unüberschaubaren Station einem gestressten "Security Team" "anvertrauen" und "Oh, Sh..!, so spät schon" im Laufschritt zur nächsten Schlange für den Personen- und Handgepäckcheck.
Auf dem Megaairport JFK könnte man immer meinen, es sei gerade ein ungeschicktes Provisorium in Betrieb. Weit gefehlt, ich bin jedes Jahr dort und es wird eher schlimmer.


Es war ein seltsamer Weg, durch die Gangway. Das war es nun, der letzte Flug. Das letzte Mal am Gate und einsteigen "Hello, boarding pass, please. Welcome. This way please!"




Aufgrund der vielen vorangegangenen Flüge kannten wir leider schon den Großteil der "neuen" Filme. Schön sind aber auch immer die Telespiele und die Bordmagazine. Hier kann man sich gleich neue Inspirationen für´s Fernweh holen.
Eher ernüchternd langsam scheinen die Fluginfos. Alle gefühlte 3 Stunden schaut man drauf und stellt fest, dass man noch nicht mal die Hälfte geschafft hat, oder?
 
Gut 8 Stunden später, am Mitwoch Morgen des 7.7.2010 sahen wir einen fantastischen europäischen Sonnenaufgang am Horizont.
Endlich über Deutschland, stieg die Aufregung und Freude, die Müdigkeit war verflogen. Meine Güte, wie schön das Land von oben ist. Ich habe es noch nie so bewußt gesehen. So viel Grün, Gewässer, Land und Wälder. Lustig auch, wie klein Frankfurt, eine der größten Deutschen Städte doch von oben erscheint, eben sieht man noch Wald, Felder und Pampa und dann ist da die Stadt. Eine deren Anfang und Ende man sehen kann. Auch die Hochhäuser von "Mainhattan" wirken hübsch klein und wenig an der Zahl. Es liegt einfach am Vergleich mit den Megametropolen wie Hong Kong, Shanghai, Kuala Lumpur, Tokyo, Sydney und so weiter, an die man sich schon gewöhnt hatte und von denen man nicht so genau weiß, wo sie anfangen oder aufhören... Tokyo und Nachbar Yokohama zum Beispiel gelten als die dichteste Metropolregion der Welt
 

Endlich gelandet, gehörten wir zu den Glücklichen, die aussteigen und nicht weiter nach Singapur fliegen würden. Nichts gegen Singapur, es ist eine tolle Stadt. Alle Aufenthalte zusammengerechnet habe ich dort fast ein viertel Jahr verbracht. Wahnsinn, das erste Mal war ich 2004 da und irgendwie bauen sie wie die Wilden und erfinden sich ständig neu. Aber dieses Mal beneidete ich niemanden um die weiteren 13 Fugstunden.


Nach der Landung der Blick auf die vertrauten Terminals. Wir sind wieder hier!
Aber es dauerte, es war keine Gangway frei, ich wollte nur noch raus und nach Hause. Wir mussten den "dicken Vogel" über Treppen verlassen (wie heißen die eigentlich? Rolltreppe kann ja nicht sein, obwohl sie ja rangerollert werden..)


Raus aus der Maschine, es war ein strahlender Tag und das erste Deutsche Wort, das ich hörte war "Danke!".
Es war ein freundliches "Danke!" aus dem Munde eines Lufthansa-Technikers. Er kam mir auf der Treppe entgegen, ich machte Platz und er bedankte sich.
Auf Deutsch! Natürlich. Logisch. Aber so ungewohnt!
Ein schönes Gefühl. Meine Muttersprache. Ich war überrumpelt und freute mich, "Oh! Your welcome!"


*Insider: Good old SQ25 :-).

Wohnung gesucht!

Ja, wir machen den Traum wahr und ziehen nach Berlin!

Natürlich kehren wir der schönen Kurpfalz nicht ganz den Rücken.

Eine kleine Wohnung werden wir hier noch beibehalten. Zum einen, weil Oliver noch drei Tage unter der Woche in Walldorf vor Ort sein muss, und weil ich auch immer wieder den ein oder anderen Fotoauftrag hier zu erledigen habe.

Wer also einen Tipp für eine kleine Wohnung / Zimmer in Wiesloch oder Walldorf hat bitte schnell melden!

Die Hauptwohnung ist dann in Berlin geplant. Wir waren schon da und haben mal geschaut:

Ganz schön groß die Stadt. Einzelne Stadtteile wie z.B. Weißensee haben "nur" 40.000 Einwohner...

Egal, wo man mit dem Auto hinfährt, es dauert mindestens eine halbe Stunde - wenn es gut läuft! Und dann hat man noch keinen Parkplatz gefunden...

Wir hatten Ken dabei, zur Immo-Fachberatung. Ausserdem findet er immer einen Parkplatz. Ich habe mich noch nicht so ans Fahren auf der "anderen" Seite gewöhnt, Einparken ist auch ungewohnt, weil alles verkehrt rum ist. He, keine Frauen-Einpark-Witze! Bald kann ich es wieder wie früher!

Diese Wohnung war schon garnicht so schlecht. Aber noch zu viele Haken...

Die Suche geht also in den nächsten 2 Wochen weiter:

Ach ja, natürlich haben wir uns zwischen den Besichtigungsterminen gestärkt mit original Berliner Spezialitäten:
Der "Berlin", der in Berlin aber natürlich nicht "Berliner" sondern "Pfannkuchen" heißt.

Currywurst mit Pommes. Und "Döner vegetarisch, mit viel scharf :-)"
Stärkung war auch nötig, wir haben nämlich so einiges bei den Besichtigungen erlebt:

Eine Wohnung in einem Haus von 1905, also den Krieg überstanden! Seit dem scheint man leider keine größeren Veränderungen mehr vorgenommen zu haben. Der Eigentümer war sehr nett und stellt es den Mietern frei, die  Schönheitsreparaturen auch einfach nicht zu machen. Die letzten 20 Mietparteien scheinen das Angebot immer angenommen zu haben.

Eine Altbauwohnung in Weißensee, gut renoviert. Allerdings direkt neben einem Bordell und einer Bundesstrasse. Der Weiße See hinter dem Grundstück, die Maklerin meinte, der Zugang wäre toll "Einfach hier über die Mauer klettern und übers Nachbargrundstück hinlaufen." Hä? "Was halten die Nachbarn davon?", frage ich. "Das ist egal, ist eh ein Altenheim". Ah ja, also kletterten wir mal und kamen in einen netten, großen privaten Park. Rein kein Problem, allerdings gibt´s keinen Durchgang zum See...


Einer anderen Wohnung, fehlt der Fußboden, sieht aus wie eine grau bemalte Betonplatte. Ich erkundigte mich beim Leiter der Massenbesichtigung, was hier noch gemacht werden soll. "Dat bleibt so, wie haben ja auch nich jeschrieben, dat hier wat reinkommt. Sie können sich gerne selbst Laminat oder Teppichboden verlegen. Wa!"

Nächste Woche starten wir zum zweiten, hoffentlich letzten Anlauf, was schnuckeliges zu finden! Drückt uns die Daumen!

Seit gestern (7.7.2010) sind wir zurück in der Heimat.  

 

Leider wird unsere Rückkehr vom plötzlichen Tod Michaels, ein geschätzter Kamerad und lieber Mensch, überschattet.

 

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie mit dem Wunsch auf Trost und Mut.