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Kao Mai Kaeo Cave

(ok) Wir haben auf Ko Lanta die Kao Mai Kaeo Cave erkundet. Der Besuch dieser Höhle ist ein kleines Abenteuer. Bevor man zur Höhle geführt wird, legen die Guides großen Wert darauf, dass man sich erstmal anhört, was einen so erwartet. Dies ist eine gute Sache, den ganz ungefährlich ist dieTour nicht. Man sollte auf jeden Fall festes Schuhwerk dabei haben. Flipflops sind für die Klettertour gänzlich ungeeignet. Des Weiteren sollte man darauf vorbereitet sein, dass man ziemlich ins Schwitzen kommt und dreckig wird. Es soll tatsächlich Leute geben, die sich im nachhinein darüber beschwert haben- Man soll es nicht glauben,  Abenteuer haben wollen, aber anstrengend darf es natürlich nicht sein.  Nach dieser kurzen Aufklärung geht es dann auch schon los.
Gestartet wir mit einem Trekking zur Höhle durch dichten Dschungel

Dabei müssen tiefe Wasser überquert,

 Wie komme ich da jetzt rüber?

Ich könnte es als Tarzan versuchen...

Kletterpassagen gemeistert

und dunkle Hohlwege durchquert werden


 Aber wir haben es geschafft

Gar nicht so klein der Baum 
Vor der Höhle kriegt dann jeder zur Belohnung eine Lampe


Uns ist ein Licht aufgegangen
Dann geht es hinein ins Dunkle.


 

In der Cave wechseln sich einfache Passagen (hier kann man locker aufrecht gehen) mit schwierigeren ab, die man teilweise nur auf dem Hosenboden rutschend zurücklegen kann.
Ab und an steigt man ein paar Bambusleitern herab oder balanziert über Bambusbrücken




 
gut festhalten..

es geht tief hinab 
Die Größe der Höhlen ist beeindruckend

 



Die Ketterei macht richtig Spaß, ist aber auch sehr anstrengend, da in der Cave ein relativ geringer Sauerstoffgehalt vorhanden ist (so lassen sich Feuerzeuge z.B  nicht anzünden) und eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit herrscht. Der Schweiß ist mir buchstäblich von der Nase hinabgetropft. 



Mr. Wet-Shirt

Was auf den Fotos so schön hell und übersichtlich aussieht ist es nicht! Es gibt kein natürliches Licht, nur die kleinen Stirnlampen, und für Millisekunden den externen Kamerablitz. Leider war das sehr experimentell und die Fotos sind technisch nicht perfekt, da in der Dunkelheit weder Messpunkte für den Blitz noch klare Konturen zum Fokusieren angepeilt werden konnten. 




In der Dunkelheit leben unerwartet viele Tiere. Von manchen möchte man gar nicht wissen, dass sie dort sind. So ertönte schon kurz nach dem Einstieg der Ruf "Schau ein Höhlenskorpion! Die sind auch nicht tödlich, tut nur verdammt weh, wenn sie zustechen." Toll, da bin ich ja beruhigt. Wenig später wurde eine große schwarze Spinne gesichtet. Die größte Spinne, die ich bisher in freier Wildbahn gesehen haben. Ab diesem Moment weiß ich, dass mir die Batterien besser nicht ausgehen sollten, denn hier möchte ich definitiv nicht im Dunklen sitzen.


 Dann gibt es noch Glühwürmchen

und Fledermäuse

Nach einer knappen Stunde muss man noch durch eine schmale Felsspalte kriechen bevor man den Ausgang erreicht. Wer jetzt noch glaubte mit sauberen Klamotten aus der Sache herauszukommen, der wurde eines besseren belehrt

Nach der Kriechpassage hatte uns das Tageslicht wieder

Ziemlich kaputt und dreckig, aber sehr zufrieden sind wir wieder an unserem Hotel angekommen




Carinas Hose ist bis heute trotz Wäsche nicht sauber


Meine schon, aber dafür die Schuhe nicht

Oli hat die Haare schön

(ok)  An unserem letzten Abend auf Ko Lanta wollten wir noch einmal im Lanta Seafood Retaurant frisch gegrillten White Snapper essen (sehr lecker und nur zu empfehlen!!!)
Wir waren aber etwas früh dran und der Fisch, mit dem wir zum Essen verabredet waren,  noch auf dem Weg vom Meer auf unseren Teller. Da traf es sich gut, das wir beim lokalem Friseur vorbei kamen, denn ich brauchte dringend einen Haarschnitt. Für 200 Baht (4€) konnte ich hier meine Haare los werden.

 Die Matte muss ab 
Die gute Dame, die mir die Haar geschnitten hat, arbeitete sehr effektiv, nur als sie das Rasiermesser rausholte wurde mir kurz etwas mulmig


Nicht mein Ohr!
Aber sie verstand ihr Handwerk, so dass ich nur Haare verloren habe, und die nicht zu knapp.

Kurz und schnittig

Der schönste Strand von Thailand

Laut einer in The Sunday Times vom 11ten Oktober 2009 veröffentlichten Artikel wurde der Ba Kan Tiang Beach auf Ko Lanta zum Top 9th Beach of the world und zum besten Beach in Thailand gewählt und wir waren da.

Hier also nun einige Foto von diesem "Top Beach"







Nun wir stellten uns dieselbe Frage, die ihr Euch jetzt wahrscheinlich stellt.
Wer wurde für diese Umfrage befragt bzw. wer hat für das Ergebnis bezahlt?
Damit wir uns hier nicht falsch verstehen. Der Strand war jetzt nicht schlecht, aber ihn als Nummer 1 in Thailand und Nummer 9 in der Welt zu bezeichnen ist schon ziemlich dreist. Wir kannten diese Bewertung vor unserem Aufenthalt nicht, aber wenn ich hier unter der Annahme angereist wäre, dass mich hier der beste Strand Thailands erwartet, dann wäre dieser Aufenthalt wohl die Enttäuschung meines Lebens gewesen.

Nur mal zum Vergleich hier  Fotos vom Railey Beach, den wir auf einer Schorcheltour besucht haben





 Ist natürlich Geschmacksache, aber ich wüßte wo meine Stimme da hinwandern würde.

Video des Tages

(ok) Eigentlich ist der Thailänder ja ein eher gemütlicher Mensch, aber wenn es ein muss, dann kann er auch sehr schnell sein



Bisher hatten wir noch nicht viel Regen, aber wenn es regnet, dann richtig

Born to be wild

(ok) Der thailändische Verkehr wird dominiert von Motorrollern oder wie es hier so schön heißt Motorbikes. Dem konnten wir uns natürlich nicht entziehen und so beschlossen wir, uns eines dieser Vehikel zu leihen und die Insel Ko Lanta zu erkunden. Laut Touristenprospekt und Bikerkarte soll es hier ja genug  lohneswerte Ziele  geben und ich muss sagen wir haben einiges an diesem Tag erlebt.

Erstes Ziel war die  Kao Mai Kaeo Cave, die so ziemlich in der Mitte der Insel liegt. Die Fahrt dort hin war schon ein kleines Abenteuer für sich. Zum einen ist der Südwesten der Insel, wo unser Hotel lag,  eher hügelig und unser kleiner Roller hatte mit 2 Europäern als Last berghoch doch schon ein wenig zu kämpfen, hat es aber letztendlich doch immer geschaff (wenn auch manchmal nur im Schritttempo).  Zum anderen weisen die Strassen teilweise recht große Schlaglöcher auf, die man geschickt umschiffen sollte, wenn man keinen Achsenbruch oder Sturz riskieren will. Das letzte Stück zur Cave besteht dann auch nur noch aus einer Lehm und Schotterpiste, die Carina aber mit Bravour meisterte.




Easy Rider
An der Cave trafen wir einen Guide, dessen Familie die Besucher durch den Dschungel zur und dann durch die Höhle führt. Er erklärte uns, dass die Tour insgesamt 2 Stunden dauern würde. Soviel Zeit hatten wir nicht, beschlossen aber an einem anderen Tag auf jeden Fall noch einmal herzukommen.
Auf dem Weg zur Old Town kamen wir am Dschungel View Restaurant vorbei. Ein gemütliches Lokal mit einem tollen Ausblick über die Ostküste der Insel. Der richtige Platz für eine Eispause.
Der Weg zur Old Town hatte dann noch ein wenig Abenteuer zu bieten, da ein Großteil der Strasse gerade Renovierungsarbeiten zum Opfer fällt und sich momentan eher als Lehmpiste darbietet. Ein leichtes Feeling von Paris Dakahr kam auf.

Die Old Town war dann mal so richtig enttäuschend. Die ganze Stadt besteht aus einem Pier und einer Strasse mit alten Gebäuden (nun wissen wir zumindest wo der Name herkommt). Dies als Touristenattraktion zu verkaufen ist marketingtechnisch schon ein Meisterwerk und sollte nicht das letzte dieser Meisterwerke für den Tag bleiben.

Old Town Main Street
Der einzige Supermarkt war ein dunkler Laden, in dem man kaum etwas erkennen konnte. Nachdem ich eine Dose ColaLight erstanden hatte und wieder ins Tageslicht getreten war, wurde mir schnell klar, dass dies wohl Absicht war. Die Cola Dose war mit einer dicken Kohlestaubschicht überdeckt, die mir im Laden gar nicht aufgefallen war. So ging das restliche Trinkwasser noch für die Dosenreinigung drauf.


Taschenlampe wäre hier nicht schlecht
Irgendwie ist der ganze Ort eher dunkel gehalten und macht einen deperimierenden und trostlosen Eindruck, so dass wir ihn schnell von der Liste der möglichen Aufenthaltsorte für die nächsten Tage strichen, hier konnte uns nur noch das Mangohouse eventuell umstimmen, wenn es die beworbene Topabsteige mit Flair sein sollte.
War es aber natürlich nicht. Es wurde gerade renoviert (wovon im internet nichts zu lesen war) und das einzige verfügbare Zimmer war eher etwas für Gruftie. Schwarzer Boden, schwarze Wände, schwarze Decke und zugige Wände und vor der Tür ein Gestank, der einem die Zehnägel hochrollt .  Zitat Carina: "Bevor ich hier das Zimmer erreiche muss ich mich schon zweimal übergeben!" Nun auf dieses "Flair" konnten wir locker verzichten.

Für 40€ die Nacht zu haben


Hier die Außenansicht

Aber es wird renoviert. 
Man beachte die thailändische Gerüstbauweise


Nichts wir raus aus der Old Town und ab zum Sea Gipsy Village (Sang GA U village), der nächsten Touristenattraktion, die man im u.a. Rahmen einer geführten Inseltour präsentiert bekommt.
Nun hier sagen Fotos wohl mehr als Worte.




Schnell wieder rauf auf den Roller und nichts wie weg. Auf dem Rückweg ging uns dann so langsam der Sprit aus und die nächste Tankstelle war geschlossen. Da half nur eins, halten am nächsten Strassenverkaaufsstand und ne Cola gekauft. Naja eigentlich nur eine Cola Flasche, die statt Cola Benzin enthielt. Hier wird freie Tankstelle eben noch etwas anders interpretiert.

Freie Tankstelle
 


Auf dem Rückweg hielten wir in einem weiteren Dschungel Restaurant mit herrlichem Blick und hatten unsere erste Begegnung mit einer freilebenden Schlange.


Hier erfuhren wir auch wie weit weg von der Heimat wird doch sind.

Far, far away
 Nach einem leckeren Essen ging es satt und zufieden zurück zum Hotel.

Fever after Fightnight

(ok) Heute Nacht bin ich aufgewacht, dank der Klimaanlage hatten wir angenehme 22 Grad im Raum und trotzdem war ich schweißgebadet und die nasse Bettwäsche zeugte davon, dass ich schon des längeren vor mich hinschwitzte. Schnell ging ich die möglichen Ursachen in Gedanken durch. "Ein Albtraum?" Mmh, eher nicht. „Oh Gott, eine Malariaerkrankung auf Grund der zahlreichen Moskitostiche!" Aber müsste ich mich dann nicht krank fühlen und weiter Symptome aufweisen? Davon gab es aber keine Spur. Blieb also nur noch ein Grund. Mein Fight mit dem PAPAYA-NUDEL-SALAT.
Diesen Salat hatten wir zum Abendesse bestellt. Wohlweislich mit dem Zusatz „just a little bit spicy (jalbs) please! Leider ging die Definition von „jalbs“ des Koches mit der unserigen nicht ganz konform und so kam es zu folgendem Zweikampf

Kampfkommentar:

Meine Damen und Herren, der heutige Kampf ist angesetzt auf ca. 30 Runden (Bissen). 
In der roten Ecke der Herausforderer Oliver Klueglich. Sein Kampfgewicht 80kg + x. Er tritt an ausgestattet mit den Geschmacksnerven eines Durchschittseuropäers. 
In der blauen Ecke, der ungeschlagene Championaus Thailand. Der Papay Nudel Salat mit einem Kampfgewicht von ca. 250gr. Seine Waffe: Chili


Ladies and Gentlemen, lets get ready to ruuuuuuuuuuuuummmmmmmmmbleeeeeeee.

Ringfrei zu Runde (Bissen) 1:
Der Herausforderer geht gleich offensiv zur Sache und füllt seine Gabel mit einer großen Portion. Es scheint, als wolle er nicht über die vollen 30 Bissen gehen, sondern nach einer schnellen Entscheidung suchen.  Doch was ist das? Er ringt nach Luft, sein Zwergfell verkrampft und es sieht so aus..moment... ja tatsächlich, er hat einen Schluckauf und auch sein Nasseninhalt scheint sich zu verflüssigen. Was für ein Konter des Champion! Das ist Chilieinsatz der Extraklasse. 

Diese Runde geht klar an den Champion. Mit dieser Schärfe hat der Herausforder nicht gerechnet. Es scheint, als sei er völlig auf dem falschen Fuss erwischt worden, und er sieht schon sehr angeschlagen aus.

Ringfrei zu Runde: 
Wie in der ersten Runde kommt die erste Attacke vom Herausforderer. Er hat aus der ersten Runde gelernt und geht etwas kontrollierter zur Sache. Aber wieder fängt er sich einen harten Konter des Champ. Oh weh, ein Schlag voll durch die Deckung, das dürfte die Lippen und die Zunge in Mitleidenschaft gezogen haben. Ja, man sieht es ganz deutlich, sie sind betäubt. Das wird ihn beeinträchtigen und das zu einem so frühen Zeitpunkt des Kampfes. Ob er das durchstehen wird? 
Auch die zweite Runde ist damit eindeutig beim Champion. Was macht der Herausforder jetzt. Er nutzt die Ringpause und trinkt gierig ein Glas Wasser. Das sollte er nicht tun, das wird ihm nicht helfen, sondern eher schaden!
(Anmerkung von mir: Stimmt, das Wasser schien das Chili nur anzuspornen, seine Intensität noch zu erhöhen)
Ringfrei zu Runde 3:
Die Kontrahenten belauern sich. Angriff des Herausforderers. Ah, er ist umgestiegen auf die "kaue nicht lange sondern schlucke bevor sich die Wirkung im Mund ausbreiten kann" Taktik. Das ist schon ein Verzweiflungsmanöver und zeigt seine Ratlosigkeit. So kann man den Champ nicht bezwingen. Papaya schlägt sogleich mit einem harten Speiseröhrenverätzungsversuch zurück. Das wird Wirkung zeigen. Und in der Tat, der Herausforder läuft rot an, kann er diesen Wirkungstreffer noch wegstecken? Nein... Das Handtuch kommt geflogen. Aus, aus, der Kampf ist aus! Technischer K.O in der dritten Runde.
Alter und neuer Champion: PAPAYA-NUDEL-SALAT
Unser Mitgefühl gilt dem Herausfoder, den es schlimm erwischt hat. Mit einem Glas Milch wird gerade versucht, seine größten Qualen zu lindern. Da wird er heute Nacht noch ein wenig leiden müssen.
Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von der heutigen Veranstaltung.

Jetzt Stunden später führten die 3 Bissen Salat zu einer Art Kernschmelze im Reaktor meines Körpers. Alle Brennstäbe arbeiteten am Limit und alle Bakterien und Erreger in meinem Magen, die dort nicht hingehörten vergingen in diesem Fegefeuer jämmerlich.  Eine Reinigung durch künstliches Fieber sozusagen. Eigentlich gar nicht so schlecht.

Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt: Auf Nachfrage beim Kochen haben wir später erfahren, dass das „Just a little bit spicy“ bei ihm nicht angekommen war, so dass die für Thailand üblichen 4 Chilis im Salat waren und nicht nur wie gewünscht eine. Dies führte zu einer nachträglichen Disqualifikation des Champions, so dass der Titel jetzt vakant ist. Ich werde aber ganz sicher nicht nochmal antreten.

Haltet den Dieb!

(ok) Nach 30 Tagen on Tour ist es nun passiert, ein Taschendieb versuchte sein Glück, hat sich dabei aber so plump angestellt, dass ich ihn auf frischer Tat ertappte. Als noch zwei Komplizen dazu kamen, habe ich mich durch eine beherzte Flucht gerettet.

Hier ein Auszug aus dem Polizeiprotokoll
Tatort:
Die Treppe an der Tige Cave ungefähr auf Höhe Stufe 280

Tatzeit:
19.10.2009 um 15.10Uhr
Fast gestohlener Gegenstand:
Eine Wasserflasche im Wert von 6 Baht (ca. 12 Eurocent)
Tatablauf:
Der Täter saßs auf dem Treppengeländer, langte in die Hosentasche des Opfers und versuchte die Wasserflasche aus derselbigen zu ziehen. Als ihm dieses nicht gelang, biss er wütend hinein und rief zwei Komplizen zur Hilfe. Er ließ erst vom Opfer ab, als dieses beherzt die Treppen hinab flüchtete.
Täterbeschreibung:
Männlich, braune Haare, dunkle Augen, ca. 40 cm groß, langer Schwanz
Phantombild:



Ohne Scheiß, diese Affen sind die reinsten Kleptomanen. Können auf den ersten Blick kein Wässerchen trüben, tun ganz unbeteiligt, aber wenn sie ihre Chance gekommen sehen, dann schlagen sie eiskalt zu.

Bei mir war es der Fall, als ich eine kurze Pause einlegen mußte, da mir ein Trupp Leute entgegenkam, der die Treppe in voller Breite blockierte. Der Affe saß unbeteiligt auf dem Treppengeländer neben mir und erspähte die Wasserflasche, die tief in der Seitentasche meiner Shorts steckte, so dass nur der Flaschenhals hinausschaute. Im nächsten Moment hing er schon an meinem Hosenbein und zog an der Flasche, die er aber nicht heraus bekam. Die umstehenden Leute fanden das ziemlich lustig. Ich hingegen hatte etwas gemischte Gefühle, da das kleine Kerlchen (wobei so klein war er mit seinen ca. 40cm auch nicht) recht spitze Zähne besaß, die er gerade wütend in die Flasche bohrte. Was tun? Anpacken wollte ich ihn nicht, da ich nicht wußte wie er darauf reagiert. Fehlte ja noch, vom wilden Affen gebissen zu werden und meine gerade verabreichten Tollwutimpfungen austesten zu müssen. Mittlerweile kamen noch zwei seiner Kameraden, die wohl glaubten, dass es bei mir was zu holen gibt. Also beschloss ich einfach weiter zu gehen, was wohl richtig war, da er enttäuscht von mir abließ.

Nicht dass ich im die Wasserflasche nicht gegönnt hätte, aber da Recyclin in der Affenwelt nur eine untergeordnete Rolle spielt, wollte ich nicht, dass das Plastik im Dschungel landet. Selbertrinken war auch nicht mehr drin, da der Flaschenhals schon im Affenmund gesteckt hatte. Er sah zwar nicht unbedingt grippeverdächtig aus, aber das Risiko als Patient 0 der Urheber eines neuen, mutierten, auf den Menschen übertragbaren Affegrippevirus zu sein, wollte ich nicht eingehen. Daher landete die Flasche im Mülleimer.

Gut dass ich mich schon auf dem Abstieg befand und das nächste Kiosk in Reichweite war, denn ich brauchte erstmal einen Drink.

Felix ich bin bereit - Treppensteigen in Thailand

(ok) Nach ein paar Tagen Erholung am Strand war es mal wieder Zeit für etwas Kultur. Daher haben wir den Wat Tham Seua auch bekannt als der Tiger Cave Tempel besichtigt. Dieser Tempel befindet sich in einer kleinen Höhle, die einer Tigertatze ähnelt und ist ein bekanntes Meditationszentrum in Südthailand. Hier gibt es auch die Möglichkeit über 1237 Stufen einen Kreidefelsen zu erklimmen, auf dessen Gipfel sich ein großer goldener  Buddah und eine goldene Pagode befinden.

Dort will ich rauf, denn der Ausblick soll laut Reiseführer fantastisch sein.  Ausgerüstet mit knapp 1,5 Liter Wasser und bester Stimmung mache ich mich auf den Weg. Immerhin hatte ich auf der chinesischen Mauer schon trainiert, es konnte also nicht so schlimm werden. Gut dort herrschten keine 30 Grad im Schatten und die Luftfeuchtigkeit betrug auch keine 90%, aber das soll ja kein Hinderungsgrund sein. 

Unser Chauffeur hatte mir gesagt, dass man ca. 1 Stunde nach oben braucht und 1 Stunde wieder runter, so dass wir also in 2 Stunden wieder abfahren würdenn. Im Nachhinein kommt mir der Gedanke, dass in dieser Rechnung irgendwie die Zeit zum Ausruhen auf dem Gipfel fehlt, ich beruhige mich aber damit, dass der Abstieg wohl schneller von statten gehen sollte als der Aufstieg und somit doch Zeit für Fotos bleiben würde.

1237 Stufen liegen vor mir. Zum Vergleich: Bis in die Turmspitze des Kölner Doms sind es 509 Stufen.

Die ersten Stufen sind flach und mit Leichtigkeit zu nehmen. So kann es weiter gehen, geht es aber leider nicht.  Schnell wird es steiler und die Stufenhöhe nimmt zu. Auf dem ersten steileren Stück lenkt mich noch eine Affenfamilie ab, die auf den Treppengeländer sitzt und mich neugierig beobachtet. Hart wird es so ca. bei Stufe 300 denn hier steigt die Stufenhöhe auf bis zu 40cm an und so langsam dringt der Schweiß aus allen Poren.  Erste Zweifel machen sich breit.  Wenn das so weiter geht, dann wird es wirklich hart. Kurze Pause muss sein. Der Puls befindet sich mittlerweile bei gefühlten 180 Schlägen. Gott sei Dank, es wird wieder flacher.


Nach den nächsten 500 Stufen meine ich das Gefühl der Fahrer bei der Tour de France nachvollziehen zu können, wenn sie sich nach Alpe d'Huez hinaufquälen. Flachere Stücke wechseln sich immer mit Steilstücken ab, die langsam aber sicher die Kraft aus den Beinen saugen. Die Lungen schreien verzweifelt nach Luft. Ich will ihrem Wunsch ja nachkommen, doch die Kurzatmung gibt einfach nicht genug her. Da ich nicht rauche, schiebe ich die Schuld auf den Hong Konger Smog, der wahrscheinlich einen Russpartikelfilm in meine Lungen gelegt hat.

Die Pausen zwischen den Treppenabsätzen werden länger und meine Wasservorräte schwinden rapide (Vorteil dabei, meine Taschen werden leichter). Alles was ich trinke scheint augenblicklich wieder aus dem Körper zu verdampfen. Mein T-Shirt ist mitterweile klatsch nass und selbst meine Shorts stehen dem in nichts nach. Aber gut 2/3 sind geschafft und der Rest geht auch noch.  Frei nach dem Motto des Titans " Weiter immer Weiter!"

Unterwegs kommen mir immer wieder Leute, die sich schon auf dem Abstieg befinden entgegen. Ich keuche ihnen ein kurzes "Hello" entgegen (zu mehr reicht die Luft nicht) und lächel geqäult, worauf sie mir ein freundliches "Hello" erwiedern und mich mitleidig anschauen, als wollten sie sagen. Es ist noch weit und Du solltest besser umkehren. Aber ich will nach oben und wenn ich es auf allen vieren bewerkstelligen muss.

So um Stufe 900 befindet sich das Schild " letztes Toilettenhäuschen vor dem Gipfel" (der genaue Wortlaut war etwas anders, aber ich finde es ist eine schöne Übersetzung) . Das Schlimmste was passieren könnte, wäre den Gipfel zu erreichen und dann wegen eines dringenden Bedürfnisses 300 Stufen absteigen zu müssen. Ich weiß genau, dass ich in diesem Falle nicht wieder rauf gehen würde. Also noch mal ein willkommender Grund für eine kurze Pause. Wird eh Zeit den Puls wieder unter 200 Schläge zu bringen.


Weiter geht es. Mittlerweile ist der Blick nicht mehr nach oben auf den nächsten Treppenabsatz gerichtet, sondern nur noch nach unten auf die nächste Stufe fokussiert.  Schritt für Schritt so geht es die nächsten Absätze bis  ca. Stufe 1190 rauf. Dann doch der Blick nach oben. Ich glaube es nicht, ich befinde mich schon an der letzten Treppe und sehe das Ziel. Keine 30 Sekunden später komme ich oben an. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich  ca. 25 Minuten für den Aufstieg benötigt habe (von wegen eine Stunde) auch wenn es mir wesentlich länger vorkam.

Jetzt weiß ich, warum Felix Magath Treppenläufe so mag. Verdammt war das anstrengend. In einem Anflug von Euphoire denke ich  "Felix ich bin bereit für das Schalker Mannschaftstraining. Technisch bin ich zwar knapp unter das Niveau der Ente aus Twente einzuordnen, aber dafür wäre ich auch wesentlich billiger zu haben. Für 200.000 € Jahresgehalt (mehr will ich ja gar nicht) laufe ich hier auch noch ein paar mal hoch.


Nachdem der Pulsschlag wieder einigermaßen auf Normalniveau abgesunken ist, fasst mein Kopf wieder klare Gedanken und ich komme dazu die Aussicht zu genießen. Der Reiseführer hat diesmal nicht gelogen, sie ist wirklich fantastisch. Man fühlt sich hier oben frei und entspannt und zu sehen, wie hier die Thailänder andächtig ins Gebet versunken sind, trägt sein übriges dazu bei. Übermütig erklimme ich nach nur einer kurzen Pause das obere Stockwerk, um ein paar Fotos zu schießen. Hier ist u.a. der golden Buddah zu sehen.






Nachdem der Pulsschlag wieder einigermaßen auf Normalniveau abgesunken ist, fasst mein Kopf wieder klare Gedanken und ich komme dazu die Aussicht zu genießen. Der Reiseführer hat diesmal nicht gelogen, sie ist wirklich fantastisch. Man fühlt sich hier oben frei und entspannt und zu sehen, wie hier die Thailänder andächtig ins Gebet versunken sind, trägt sein übriges dazu bei. Übermütig erklimme ich nach nur einer kurzen Pause das obere Stockwerk, um ein paar Fotos zu schießen. Hier ist u.a. der golden Buddah zu sehen.
Nur leider ist man auch ungeschützt der Sonne ausgeliefert und als ich nach einer viertel Stunde ein Foto aus der Hocke heraus schießen will, merke ich beim Aufrichten, dass sich die umgebung verdächtig dreht. Der Kreislauf schaltet auf Sparflamme. Nichts wie ein Stockwerk tiefer und zurück in den Schatten (gut das mit den 200.000€ Jahresgehalt bei Schalke wird wohl doch nichts. Nun zumindest sollte ich diese Treppe Herrn Magath weiterempfehlen. Er hätte seine helle Freude hier. Leider scheint momentan das Geld auf Schalke für ein Trainingslager in Thailand nicht mehr zu reichen. Welch ein Glück für die Spieler).Ich habe dann noch andächtig ein wenig den Ausblick über die Karst Landschaft und die Umgebung genossen




Vor dem Abstieg schnell noch den Segen von Buddah gegen einen kleinen Obulus erbeten. Sicher ist sicher, damit auf den schmalen steilen Stufen auch nichts passiert.


Hier oben ist übrigends der ideale Platz, um die Schweinegrippe zu verbreiten. Hier steht ein Wasserspender und netterweise auch noch gleich 2 Plastiktrinkbecher. Ich habe das Ganze  etwas beobachtet. Es hat fast jeder der was trinken wollte, einen dieser beiden Becher benutzt.  Die aus der Feuerzangenbowle bekannte Formel, dass jeder das Glas um ein paar Grad dreht, um eine unbenutzte Stelle zu erwischen, wurde dabei nicht angewendet.

Der Abstieg geht dann recht schnell. Habe ca. 15 Minuten benötigt. Unterwegs kommen mir zahlreiche keuchende und ziemlich erschöpfte Personen entgegen. Diesmal bin ich an der Reihe, ihnen den "Oh es ist noch sehr weit und es wird noch schlimmer" Blick zu zuwerfen.

Auf dem letzten Stück treffe ich die Affen wieder. Sie begleiten mich in ihrer ganz eigene Technik und rutschen neben mir auf dem Treppengeländern herunter. Hätte ich geahnt was sie vorhaben, dann hätte ich sie mit anderen Augen gesehen. Aber das ist eine andere Geschichte.