China – Halbwissen. Oder was fällt Dir spontan ein?

  • (ck) Kleine Menschen mit Schlitzaugen und Gelber Haut.
  • Ein- Kind-Politik.
  • Kulinarisch: Frühlingsrolle, 23b Süß-Sauer, Haustiere und Insekten im Kochtopf.
  • Martial Arts und Kung-Fu-Mönche.
  • Mao und Kulturrevolution.
  • Tor- und Platz des Himmlischen Friedens und Verbotene Stadt.
  • Millionen Fahrräder und Rikschas.
  • Plastik-Fantastik-Massenproduktion, die den Weltmarkt überschwemmt.
  • Drachen, Fabelwesen und Große-Mauer.    
Also! 
Im Schnitt sollen Chinesen wohl kleine Menschen sein, sie sind aber nicht alle gleich groß / klein. Es ist wie überall, alle Körpergrößen und Formen sind repräsentiert. Man hat im Verlgeich dann aber schon den Eindruck, zu den Größeren zu gehören, ausserdem sticht man mit hellen Haaren, runden Augen und "Langer Nase" natürlich aus der Masse heraus. Als "Langnasen" werden wir übrigens von den meisten asiatischen Völkern bezeichnet.



Gelbe Menschen gibt es nur bei Matt Groening, jedenfalls sind mir keine Simpsons  begegnet. Es gibt alle Farbnuancen, blass sein ist begehrt. Man gibt sich jedenfalls große Mühe ungebräunt zu bleiben. Regenschirme werden auch bei Sonnenschein benutzt, hautbleichende Cremes und Peelings gibt es wie bei uns Selbstbräuner, auch fast weißes Makeup wird gerne verwendet, sieht teils etwas ungesund aus.


Schlitzaugen. Bevor nun jemand auf falsche Gedanken kommt: Es ist meinerseits wertfrei und  dient nur als bildliche Beschreibung des biologischen Merkmals, gell! Einen, eventuell besseren, vielleicht politisch korrekten Ausdruck darf man mir dennoch gerne unterbreiten. Mandelaugen finde ich allerdings auch nicht sinniger. Wie auch immer, vor allem junge Chinesen eifern westlichem Aussehen nach. Konzentriert man sich mal nur auf die Äusserlichkeiten der Menschen um einen herum (quasi eine Fotografen-Berufskrankheit :-), sind einige Verschönerung zu sehen. Die häufigste Schönheitsoperation hat mit den Augen zu tun: Ambulant und unter örtlicher Betäubung wird eine zweite Lidfalte geschnitten. Auch Anhebung der Augenbrauen und Aufpolsterung der Wangenknochen sollen den eher flachen Gesichtern mehr Kontur verleihen.



„Nur-ein-Kind!?“ Als Gegenmaßnahme zur Bevölkerungsexplosion (1950 ca. 560 Mio. Chinesen; 2005 ca. 1.300 Mio. Chinesen) stattlich verodnet.  Ausnahmeregelungen die ein zweites Kind erlauben sind möglich, wenn z.B. bei der Landbevölkerung das erste Kind ein Mädchen ist oder bei den Städtern beide Eltern selbst Einzelkinder sind. Kinder werden, wenn auch etwas ruppiger als bei uns, verhätschelt und vertätschelt.



 

Das Essensangebot ist unglaublich und für Europäer wohl nicht zu durchschauen!
Teils auch nicht zu identifizieren. Aber fast immer lecker und günstig. Dazu wird´s noch einen eigenen Blog geben.



Kampfkunst. Ich habe keine kämpfenden Menschen gesehen, aber einige sportliche Freizeitgruppen. Allen voran Rentner, sie treffen sich auf Bürgersteigen oder in Parks zum Thai-Chi und führen, teils mit Schwertern geschmeidige Bewegungen auf, ebenso werden Formen von Square-Dance und Indiaca betrieben.  






Mönche. Sind in den orange farbigen Kutten nicht zu übersehen, in China habe ich aber keine gesichtet. Dafür viele in Thailand. Übrigens gibt es auch Nonnen. Sie tragen weiße Gewänder und haben kurz geschorene Haare. Wie auch immer, niemand hat Kunststücke vorgeführt.  
 

Mao. Offiziell „Der große Vorsitzende Mao“. Obwohl schon 1973 verstorben sehr präsent und  hoch verehrt. Etwas verwirrend angesichts der geschätzten knapp 80 Millionen Todesopfer (aus dem eigenen Volk!), die seine ca. 30 Jahre währende Führerschaft forderte. Seine Leiche wird natürlich auch hoch verehrt. Auch ich durfte sie in Augenschein nehmen, dazu später mehr.




    Mao Konterfei am Tor des Himmlischen Friedens.

Das Tor des Himmlischen Friedens (chin. Tian´anmen) und der dazugehörige Platz des Himmlischen Friedens sind in ihren Ausmaßen sehr beeindruckend.

Der Platz erlangte 1989 traurige Berühmtheit durch blutig niedergeschlagene Reformdemonstrationen. Die geschätzten Opferzahlen variieren von ca. 200 bis 10.000 Toten und einer Vielzahl Verletzter (eine Widerstandsbewegung, mit der wir in Hong-Kong Bekanntschaft machten, ist international aktiv).

 
Die querende Strasse ist für die typischen bombastischen Aufmärsche und Militärparaden wie geschaffen. Nebeneinander herfahrenden Panzern, Geschützen, Atomraketen-Trägern und zigtausenden Uniformierten im Stechschritt bietet sie den perfekten „Catwalk“. 

Die alljährlichen Vorbereitungen und Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag (1. Oktober) sind in diesem Jahr besonders aufwändig ausgefallen, da man auch das 60-jährige Bestehens der Volksrepublik feierte. Wir durften die Aufregung miterleben, dazu später mehr.


Das Ausmaß der "Verbotenen Stadt" erfährt man am besten von oben. Man geht dazu einfach in den nördlich des Wassergrabens gelegenen "Jingshan"-Park und steigt auf den höchsten der Kohlehügel.



Fahrräder und Rikschas. Ob Katie Melua mit den besungenen „Nine Million Bicycles“ in Peking richtig liegt kann ich nicht sagen, aber es sind sehr, sehr viele, meist traditionell gehaltene Fahrräder und allerhand Mopeds (teils elektrisch! betrieben) unterwegs.

Fahrrad-Reparatur-Fachbetrieb




Rikschas mit Muskelkraftantrieb gibt es nur noch als Touristenattraktion im Park. 


Sie wurden längst von Motorrikschas abgelöst, die laut und waghalsig durch die kleinste Lücke knattern. Offiziell sind sie im Stadtbild nicht mehr erwünscht und sollen nach und nach PKW-Taxen weichen. Wie Rikschafahren ist, kann man hier erfahren.




Plastik-Fantastik. Ja, hier wird alles in Masse gemacht, die Arbeitskräfte sind zahlreich, billig, anspruchslos und Raubkopiererei ist ohne schlechtes Gewissen machbar. Viele Produkte machen einen kurzlebigen Eindruck, bunt und laut ist sehr geschätzt.


Expo-2010-Shanghai-Maskotchen wird in der U-Bahn gehandelt



Drachen und Fabelwesen sind als Malereien, Skulpturen und Reliefs verbreitet und sehr schön anzuschauen.
Skulpturen in der Verbotenen Stadt


Das alles verblasst allerdings angesichts der „Großen Mauer“. Sie verdient zwei extra Posts. Natürlich verfasst von Oli, er war ganz begeistert und wäre wohl heute noch am Klettern, hätten wir nicht weiter reisen müssen... Hier geht´s zur Mauer:
"Chinesische Mauer - Reisetipps"  und  "Chinesische Mauer - Unser Besuch"


Nih hau! sagt der Fuchs zum Raben

(ok). Kennt ihr auch die Fabel vom Fuchs und dem Raben?  Ich habe die mal in der Schule lesen und interpretieren müssen. Für alle, die sie nicht kennen bzw. sich nicht mehr erinnern, hier eine kurze Zusammenfassung.
Ein Rabe hat ein Stück Käse gefunden und sitzt damit auf einem Baum. Dies sieht ein Fuchs und er will den Käse gerne haben. Er schmeichelt dem Raben und erzählt ihm, dass er gut aussehe und wenn er noch gut singen könne, dann solle er wohl der König der Vögel sein. Der Rabe will daraufhin beweisen, dass er gut singen kann, krächzt mal rauf los und läßt dabei natürlich den Käse fallen, den der Fuchs sich dann holt. Moral der Geschichte: Eitelkeit schadet Dir nur.
Warum erzähle ich das hier? Nun wir waren gerade rechtzeitig zum traditionellen Mooncake and Lantern (Laternen) Festival in Hong Kong.  Eine große Veranstaltung mit vielen Lampions und Laternen fand im Viktoria Park statt und war vor allem für Kinder gedacht. So quasi ein chinesisches St. Martin.

 Laterne, Laterne...
 
in Farbe und bunt
 

 
Chinesische Lampionkunst

Hier gab es dann auch ein paar Aufführungen und unter anderem ein chinesisches Schattenspiel, ähnlich dem Kaspertheater, was man bei uns kennt. Da wurde dann doch tatsächlich genau die Geschichte vom Fuchs und dem Raben aufgeführt. Auf chinesisch versteht sich und daher sagt der Fuchs auch nicht "Hallo" sondern "Ni hau" zum Raben. Das war übrigens auch das Einzige, was ich verstanden habe, aber Bilder sagen ja mehr als Worte. Die Geschichte wurde noch etwas ausgeschmückt. Der Rabe ließ den Käse nicht gleich fallen, sondern legte ihn schlauerweise auf dem Ast ab, bevor er krächzte, daher mußte der Fuchs ihm noch fragen, ob er auch gut tanzen könne. Klar, antwortete der Rabe und hüpfte auf dem Ast rum und dadurch viel der Käse dann doch runter.
Ich fand es einfach sehr interessant, dass man sich in einem völlig anderen Kulturkreis bewegt und dann doch dieselben Geschichte erzählt werden  Was zeigt, die Welt ist doch klein und vielleicht sind wir doch nicht so verschieden, wie wir immer denken.

Übrigens: Das moderne Kind von heute, schleppt keine Laterne mehr, sondern trägt Knickleuchtstäbe. Also nicht wundern beim nächsten Martinssingen.












Fever after Fightnight

(ok) Heute Nacht bin ich aufgewacht, dank der Klimaanlage hatten wir angenehme 22 Grad im Raum und trotzdem war ich schweißgebadet und die nasse Bettwäsche zeugte davon, dass ich schon des längeren vor mich hinschwitzte. Schnell ging ich die möglichen Ursachen in Gedanken durch. "Ein Albtraum?" Mmh, eher nicht. „Oh Gott, eine Malariaerkrankung auf Grund der zahlreichen Moskitostiche!" Aber müsste ich mich dann nicht krank fühlen und weiter Symptome aufweisen? Davon gab es aber keine Spur. Blieb also nur noch ein Grund. Mein Fight mit dem PAPAYA-NUDEL-SALAT.
Diesen Salat hatten wir zum Abendesse bestellt. Wohlweislich mit dem Zusatz „just a little bit spicy (jalbs) please! Leider ging die Definition von „jalbs“ des Koches mit der unserigen nicht ganz konform und so kam es zu folgendem Zweikampf

Kampfkommentar:

Meine Damen und Herren, der heutige Kampf ist angesetzt auf ca. 30 Runden (Bissen). 
In der roten Ecke der Herausforderer Oliver Klueglich. Sein Kampfgewicht 80kg + x. Er tritt an ausgestattet mit den Geschmacksnerven eines Durchschittseuropäers. 
In der blauen Ecke, der ungeschlagene Championaus Thailand. Der Papay Nudel Salat mit einem Kampfgewicht von ca. 250gr. Seine Waffe: Chili


Ladies and Gentlemen, lets get ready to ruuuuuuuuuuuuummmmmmmmmbleeeeeeee.

Ringfrei zu Runde (Bissen) 1:
Der Herausforderer geht gleich offensiv zur Sache und füllt seine Gabel mit einer großen Portion. Es scheint, als wolle er nicht über die vollen 30 Bissen gehen, sondern nach einer schnellen Entscheidung suchen.  Doch was ist das? Er ringt nach Luft, sein Zwergfell verkrampft und es sieht so aus..moment... ja tatsächlich, er hat einen Schluckauf und auch sein Nasseninhalt scheint sich zu verflüssigen. Was für ein Konter des Champion! Das ist Chilieinsatz der Extraklasse. 

Diese Runde geht klar an den Champion. Mit dieser Schärfe hat der Herausforder nicht gerechnet. Es scheint, als sei er völlig auf dem falschen Fuss erwischt worden, und er sieht schon sehr angeschlagen aus.

Ringfrei zu Runde: 
Wie in der ersten Runde kommt die erste Attacke vom Herausforderer. Er hat aus der ersten Runde gelernt und geht etwas kontrollierter zur Sache. Aber wieder fängt er sich einen harten Konter des Champ. Oh weh, ein Schlag voll durch die Deckung, das dürfte die Lippen und die Zunge in Mitleidenschaft gezogen haben. Ja, man sieht es ganz deutlich, sie sind betäubt. Das wird ihn beeinträchtigen und das zu einem so frühen Zeitpunkt des Kampfes. Ob er das durchstehen wird? 
Auch die zweite Runde ist damit eindeutig beim Champion. Was macht der Herausforder jetzt. Er nutzt die Ringpause und trinkt gierig ein Glas Wasser. Das sollte er nicht tun, das wird ihm nicht helfen, sondern eher schaden!
(Anmerkung von mir: Stimmt, das Wasser schien das Chili nur anzuspornen, seine Intensität noch zu erhöhen)
Ringfrei zu Runde 3:
Die Kontrahenten belauern sich. Angriff des Herausforderers. Ah, er ist umgestiegen auf die "kaue nicht lange sondern schlucke bevor sich die Wirkung im Mund ausbreiten kann" Taktik. Das ist schon ein Verzweiflungsmanöver und zeigt seine Ratlosigkeit. So kann man den Champ nicht bezwingen. Papaya schlägt sogleich mit einem harten Speiseröhrenverätzungsversuch zurück. Das wird Wirkung zeigen. Und in der Tat, der Herausforder läuft rot an, kann er diesen Wirkungstreffer noch wegstecken? Nein... Das Handtuch kommt geflogen. Aus, aus, der Kampf ist aus! Technischer K.O in der dritten Runde.
Alter und neuer Champion: PAPAYA-NUDEL-SALAT
Unser Mitgefühl gilt dem Herausfoder, den es schlimm erwischt hat. Mit einem Glas Milch wird gerade versucht, seine größten Qualen zu lindern. Da wird er heute Nacht noch ein wenig leiden müssen.
Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von der heutigen Veranstaltung.

Jetzt Stunden später führten die 3 Bissen Salat zu einer Art Kernschmelze im Reaktor meines Körpers. Alle Brennstäbe arbeiteten am Limit und alle Bakterien und Erreger in meinem Magen, die dort nicht hingehörten vergingen in diesem Fegefeuer jämmerlich.  Eine Reinigung durch künstliches Fieber sozusagen. Eigentlich gar nicht so schlecht.

Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt: Auf Nachfrage beim Kochen haben wir später erfahren, dass das „Just a little bit spicy“ bei ihm nicht angekommen war, so dass die für Thailand üblichen 4 Chilis im Salat waren und nicht nur wie gewünscht eine. Dies führte zu einer nachträglichen Disqualifikation des Champions, so dass der Titel jetzt vakant ist. Ich werde aber ganz sicher nicht nochmal antreten.

Mit Pferdewetten die Urlaubskasse aufbessern

(ok) Jeden Mittwoch finden in Hong Kong Island auf dem Happy Valley Racetrack, der noch von den Briten erbaut worden ist, Pferderennen stattt. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und wer weiß, vielleicht kann man ja auch ein wenig die Urlaubskasse aufbessern.
Die Rennstrecke befindet sich ganz in der Nähen von unserem Hotel (also wenn das mal kein Zeichen ist) Leider ist der Weg etwas länger als erwartet, da der erste Eingang, den wir anstreben, den V.I.Ps vorbehalten ist, und der abwertende Blick des Türstehers zeigt uns schnell, dass er uns nicht als solche ansieht. Nun gut also weiter zum nächsten Zugang. Hier kommen diesmal nur Mitglieder des Racing Clubs rein. Da wir mit dem entsprechenden Membership Abzeichen nicht aufwarten können, werden wir weitergeschickt. Mitterweile sind wir schon fast um die halbe Rennbahn gelaufen (und ich dachte das sei heute abend den Pferden vorbehalten). Dann taucht er doch noch auf, der Eingang für das einfache Volk und die Touristen. Die Vorlage eines gültigen Reisepasses beschert uns immerhin kostenlosen Eintritt.
Auf der Rennbahn müssen wir uns erstmal orientieren. Kaum angekommen werden wir auch schon fotografiert. Im Austausch für unseren Namen und einer Emailadresse bekommen wir zwei Freibier sowie Versprechen, dass wir die Gewinnchance auf 3000 HK Dollar haben und die Fotos auf Facebook publiziert werden (dort haben wir sie leider nie gefunden). Nun ich habe meinen Namen schon für weitaus weniger verraten. Ausgerüstet mit einem kühlen Blonden Marke schmerzkalt studieren wir die Pferde die das erste Rennen bestreiten sollen. Diese werden dem interessierten Publikum vorgeführt, so dass die Kenner gleich sehen können, wer den heute gut in Form ist. Uns fällt die Nummer 5 ins Auge. Macht einen sehr temperamentvollen Eindruck. Da geht was! Bevor ich jedoch die Urlaubskasse riskiere will ich meine eher rudimentären Pferdekenntnisse lieber einem Stresstest unterziehen und setze nur gedanklich auf Sieg für die Nummer 5.
Wenige Minuten später beginnt das Rennen, Nummer 5 scheint den Start etwas verschlafen zu haben und geht als 10ter (von 12!) in die erste Kurve. Die Pferde verschwinden aus unserem Blickfeld und wir verfolgen den Rennverlauf auf der großen Stadionanzeige. Nach dem Motto Nummer 5 lebt, macht das gute Pferdin der Kurve 2 Plätze gut. Hoffnung keimt auf. Zieh, zieh, zieh alterJunge!...
Die Pferde biegen auf die Zielgeraden und frei nach Bruno Moravetz denke ich  "Nummer 5, wo bleibt Nummer 5?".  Weit abgeschlagen als 9ter kommt er ins Ziel.
Also gut, auf unser eigenes (nicht vorhandens) Fachwissen können wir uns nicht verlassen. Na dann fragen wir doch mal die Fachleute. Für das nächste Rennen studieren wir die Wettquoten. Schnell ist der 3:1 Topfavorite Goldstar (der Name scheint Programm zu sein) ausgemacht. Die Nummer 8 hingegen scheint eine richtige Graupe zu sein. Die Quote auf Sieg steht bei 99:1.  Rein äußerlich sehe ich nicht wirklich einen Unterschied zwischen den Beiden, aber nun ja die Buchmacher werden es schon wissen.
Wir wetten wieder nicht, sondern wollen, gewarnt durch das erste Rennen, erstmal schauen, wie gut die Wettquoten den Rennausgang vorhersagen. Eine weise Entscheidung, denn Goldstar entpuppt sich als echter Rohrkrepierer und kommt nur auf einen der hinteren Plätze ins Ziel. Die Nummer 8 hingegen wird knapp geschlagen 2ter (!). Also entweder ein klarer Fall von Manipulation oder die Buchmacher haben auch keine Ahnung. Auf wen soll man sich den jetzt verlassen?
Nun vielleicht ja auch nur ein Ausrutscher. Warten wir mal das nächste Rennen ab. Doch die Ausrutscher entpuppten sich als Regel und nicht als Ausnahmen. In den nächsten 5 Rennen gibt es nur einen Favoritensieg und bei uns reift schnell der Entschluss, dass wir auf Pferdewetten besser verzichten und uns eher ein schönes Essen gönnen. Da Pferderennen ohne den Wettkick auf Dauer eher langweilig sind, beschliessen wir dann auch, dieses Vorhaben schnell in die Tat umzusetzen und gehen zum Sushiessen.
Eine Erfahrung war der Rennbahnbesuch auf jeden Fall. Auch in Hong Kong ist er ein gesellschaftliches Ereignis (gut nicht ganz so extrem wie Ascot oder Baden Baden), wo alle hinkommen, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Rennen spielen, außer für die wettsüchtigen Chinesen, eher eine untergeordnete Rolle. Hauptsache man ist da gewesen und kann am nächsten Tag im Büro etwas erzählen.

Eine Führung vergleichbar mit Junk Food

(ok) Auf der Hong Konger Pferderennbahn im Happy Valley wird für Touristen während der Rennen auch eine kostenlose Führung angeboten. Für uns als Rennbahnnovizen schien das eine interessante Sache zu sein, und wir trugen uns gleich mal in die Teilnehmerliste ein. Die hat im übrigen später niemand mehr kontrolliert.
Da wir bis zum Beginn der Führung um 20 Uhr noch eine Stunde Zeit hatten, erkundeten wir die Örtlichkeiten schon mal auf eigene Faust. Da gab es Allerlei Fress- und Getränkebuden, einen Bereich, wo Ross und Reiter vor jedem Rennen begutachtet werden konnten und natürlich zahlreiche Schalter und Automaten zur Annahme der Wettscheine. Der Rest war für uns nicht zugänglich und so suchten wir uns einen guten Platz von wo aus wir Zieleinlauf, Anzeigetafel und Pferdeshows bestens im Blick hatten. Von da beobachteten wir die ersten Rennen. Kurz vor acht gaben wir diesen Standort schweren Herzens auf, freuten uns aber auf eine interessante Führung.
Der Tourguide war schnell gefunden, in seinem hellblauen Anzug Marke "2 Nummern zu groß" war er auch schwer zu übersehen. Schon nach der Begrüßung stellten wir uns mal wieder die Frage, die uns auch in Festland-China schon so oft in den Sinn gekommen war, "Warum bloß wird für Aufgaben, die es erforderlich machen, in englischer Sprache zu kommunizieren, immer jemand ausgewählt, der so gut wie kein Englisch spricht?"
Aber er gab sich ja alle Mühe und solange man keine Fragen stellte, auf die er keine auswendig gelernte Antwort wusste, bekam man auch einen Hauch von Information.
Der Ablauf der Führung war wie folgt:
  1. Begrüßung
  2. Die Essensstände: Halt vor den Essenständen mit dem Hinweis, dass man hier etwas zu essen kaufen kann. (Ah ja, gut zu wissen, da wären wir alleine nie drauf gekommen)
  3. Der Platz auf dem Ross und Reiter vorgeführt werden: Halt vor dem Platz, wo man vor dem Rennen die Pferde begutachten kann, mit dem Hinweis, dass dies der Platz sei, wo man vor dem Rennen die Pferde begutachten kann (Wow, bei dieser Führung schien man richtig was lernen zu können)
  4. Das Ausfüllen der Wettscheine: Erklärung wie ein Wettschein auszufüllen ist (Na bitte, geht doch, endlich mal eine nützliche Info) Leider führt das Kauderwelsch Englisch dazu, dass wir nach der Erklärung genau so schlau waren wie vorher.
  5. Der beste Platz, um die Rennen zu beobachten: Er führte uns, zu dem besten Platz, um die Rennen zu beobachten, bzw. fast zu diesem Platz, da dieser natürlich belegt war. (Das darf ja wohl nicht war sein, dies war genau die Stelle, die wir vor ca. 10 Minuten verlassen hatten, um an der Führung teilzunehmen)
  6. Verabschiedung: Als wir glaubte, dass wir jetzt noch den Bereich der Rennbahn sehen würden, wo man als normaler Besucher sonst nicht hinkommt, erklärte unser Guide die Führung für beendet, verabschiedete sich und verschwand in der Menge.
Die Ganze Veranstaltung hat ca. 10 Minuten gedauert und wenn ich dafür bezahlt hätte, dann würde ich sie als Nepp des Jahres bezeichnen. So bleibt sie mir als Junk Food (Informationswert gleich Null und im nachhinein fragt man sich, warum man sie konsumiert hat) Führung in Erinnernung.

"Take photo! Take photo!"

(ck) Leere im Kopf, trotz der vielen Erlebnisse der letzten Wochen, die ich nun endlich aufschreiben möchte. Seltsame Sachen haben wir gesehen, teils mitgemacht: Nichts Wagemutiges (abgesehen von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vielleicht), aber Unzähliges an Begegnungen, Ansichten und Einsichten. Man sagt, „Reisen bildet“ und „Wenn einer eine Reise tut...“. Nie war mir das klarer. Eine Erkenntnis also! Aha!
Leider ohne Unterhaltungswert. Dazu braucht es Geschichten, kurze Anekdoten, wie man sie guten Freunden beim Kaffe oder Bierchen erzählen würde.

Zum Beispiel „Stell Dir vor, in Peking haben mich die Chinesen sehr oft fotografiert, vor allem, wenn ich selbst gerade dabei war Fotos zu machen.“ So tatsächlich geschehen, meist heimlich und mit etwas Verlegenheit, wenn ich dann hinschaute. 4-5 Mal wurde ich alleine oder zusammen mit Oliver direkt angesprochen. Es war meist eine Gruppe, vermutlich eine Großfamilie. Ja, die gibt es trotz Ein-Kind-Regel häufig. Also Eltern mit ihrem ganzen Stolz dem Kindchen, Großeltern und diverse Onkels und Tanten oder Bekannte.


Mittagspause beim Familienausflug.
Gegessen werden darf überall, selbst in der "Verbotenen Stadt".  



Dann wird ein Sprecher vorgeschickt mit einer Kamera „Take photo, take photo!“ oder so ähnlich. Meine erste Annahme war natürlich, ich solle ein Foto der Gruppe machen. Zwar seltsam, hier vor der hässlichen Straßenkreuzung, aber klar „Picture, yes“. Nichts einfacher als das. Aber dann mochte man mir die Kamera nicht geben, stattdessen kommt der Clan auf einen zu. Oh, was denn jetzt?
Meine erste und vernünftigste Erklärung ist, ich solle Teil des Motivs werden. Es sind mir ja auch keine Fälle von Gewalt der Bevölkerung gegenüber Ausländern bekannt und die Truppe macht einen friedlichen Eindruck.Tatsächlich, sie stellen sich auf, einer läuft weg. Er und dann im Wechsel der Onkel und Nachbar, vermutlich, halten nun mit der Digi-Knipse das exotische Treffen für´s Familienalbum fest.


Generell fotografieren Chinesen alles und jeden, bis auf wenige Ausnahmen, darf auch
wirklich alles abgelichtet werden, Urheber- oder Persönlichkeitsrecht scheint kein Thema. 

Nun werde ich also auch mal wieder fotografiert, erstmal kann man das ganze nicht näher nachvollziehen, da keine Konversation in einer gemeinsamen Sprache möglich ist. Erst viel später erfahre ich von einer in Peking geborenen Bekannten, dass der Zustrom der Landbevölkerung in die Städte, sei es für Wochenendausflüge oder gleich Landflucht ungebrochen sei. Viele kennen Menschen mit hellen Haaren, runden blauen oder grünen Augen und langen Nasen bis dahin nur aus dem Fernsehen, das ist dann schon mal ein Bild wert.
Aufgestellt wird sich übrigens hierarchisch, also das Familienoberhaupt gleich neben den  Fremden. Nun fand ich das Vorurteil, Chinesen seien klein in diesen Fällen immer bestätigt. Das lässt den Clan-Chef natürlich nicht gut aussehen. Einem war es so wichtig, mindestens gleich groß zu sein, dass er auf Zehenspitzen neben mir balancierte. Nach jedem Knips musste derjenige, der das Foto machte antanzen und wurde mit Anweisungen, wie der korrekte Ausschnitt zu machen sei – ich vermute, Füße nicht drauf um den Balanceakt zu verheimlichen - für weitere Aufnahmen zurückgeschickt. Das geht so minutenlang, irgendwann werden uns noch die Arme um die Schultern gelegt. Die ganze Aktion ist sehr hektisch und laut, wie so oft in China. Aber nun bin ich mittendrin, in einer Großfamilie vom Land: Lautes Geplapper, ich verstehe nicht, was mir die Menschen sagen wollen, was sie allerdings nicht davon abhält auf mich einzureden. Ich nehme die fremdartigen Gerüche wahr, die sie ausströmen. Der Körperkontakt ist auch unangenehm und dann schießt mir noch "Influenza" in den Kopf.

Die Angst ist bestimmt übertrieben, wurde aber reichlich geschürt. Mehr dazu werde ich im Influenza-Post berichten.
Wie auch immer, es wird hier zu bunt. Ich mache Anstalten aufzubrechen, nur noch 2-3 Fotos, ein paar nette Worte beiderseits, die keiner versteht und ich bin weg.

Haltet den Dieb!

(ok) Nach 30 Tagen on Tour ist es nun passiert, ein Taschendieb versuchte sein Glück, hat sich dabei aber so plump angestellt, dass ich ihn auf frischer Tat ertappte. Als noch zwei Komplizen dazu kamen, habe ich mich durch eine beherzte Flucht gerettet.

Hier ein Auszug aus dem Polizeiprotokoll
Tatort:
Die Treppe an der Tige Cave ungefähr auf Höhe Stufe 280

Tatzeit:
19.10.2009 um 15.10Uhr
Fast gestohlener Gegenstand:
Eine Wasserflasche im Wert von 6 Baht (ca. 12 Eurocent)
Tatablauf:
Der Täter saßs auf dem Treppengeländer, langte in die Hosentasche des Opfers und versuchte die Wasserflasche aus derselbigen zu ziehen. Als ihm dieses nicht gelang, biss er wütend hinein und rief zwei Komplizen zur Hilfe. Er ließ erst vom Opfer ab, als dieses beherzt die Treppen hinab flüchtete.
Täterbeschreibung:
Männlich, braune Haare, dunkle Augen, ca. 40 cm groß, langer Schwanz
Phantombild:



Ohne Scheiß, diese Affen sind die reinsten Kleptomanen. Können auf den ersten Blick kein Wässerchen trüben, tun ganz unbeteiligt, aber wenn sie ihre Chance gekommen sehen, dann schlagen sie eiskalt zu.

Bei mir war es der Fall, als ich eine kurze Pause einlegen mußte, da mir ein Trupp Leute entgegenkam, der die Treppe in voller Breite blockierte. Der Affe saß unbeteiligt auf dem Treppengeländer neben mir und erspähte die Wasserflasche, die tief in der Seitentasche meiner Shorts steckte, so dass nur der Flaschenhals hinausschaute. Im nächsten Moment hing er schon an meinem Hosenbein und zog an der Flasche, die er aber nicht heraus bekam. Die umstehenden Leute fanden das ziemlich lustig. Ich hingegen hatte etwas gemischte Gefühle, da das kleine Kerlchen (wobei so klein war er mit seinen ca. 40cm auch nicht) recht spitze Zähne besaß, die er gerade wütend in die Flasche bohrte. Was tun? Anpacken wollte ich ihn nicht, da ich nicht wußte wie er darauf reagiert. Fehlte ja noch, vom wilden Affen gebissen zu werden und meine gerade verabreichten Tollwutimpfungen austesten zu müssen. Mittlerweile kamen noch zwei seiner Kameraden, die wohl glaubten, dass es bei mir was zu holen gibt. Also beschloss ich einfach weiter zu gehen, was wohl richtig war, da er enttäuscht von mir abließ.

Nicht dass ich im die Wasserflasche nicht gegönnt hätte, aber da Recyclin in der Affenwelt nur eine untergeordnete Rolle spielt, wollte ich nicht, dass das Plastik im Dschungel landet. Selbertrinken war auch nicht mehr drin, da der Flaschenhals schon im Affenmund gesteckt hatte. Er sah zwar nicht unbedingt grippeverdächtig aus, aber das Risiko als Patient 0 der Urheber eines neuen, mutierten, auf den Menschen übertragbaren Affegrippevirus zu sein, wollte ich nicht eingehen. Daher landete die Flasche im Mülleimer.

Gut dass ich mich schon auf dem Abstieg befand und das nächste Kiosk in Reichweite war, denn ich brauchte erstmal einen Drink.

Felix ich bin bereit - Treppensteigen in Thailand

(ok) Nach ein paar Tagen Erholung am Strand war es mal wieder Zeit für etwas Kultur. Daher haben wir den Wat Tham Seua auch bekannt als der Tiger Cave Tempel besichtigt. Dieser Tempel befindet sich in einer kleinen Höhle, die einer Tigertatze ähnelt und ist ein bekanntes Meditationszentrum in Südthailand. Hier gibt es auch die Möglichkeit über 1237 Stufen einen Kreidefelsen zu erklimmen, auf dessen Gipfel sich ein großer goldener  Buddah und eine goldene Pagode befinden.

Dort will ich rauf, denn der Ausblick soll laut Reiseführer fantastisch sein.  Ausgerüstet mit knapp 1,5 Liter Wasser und bester Stimmung mache ich mich auf den Weg. Immerhin hatte ich auf der chinesischen Mauer schon trainiert, es konnte also nicht so schlimm werden. Gut dort herrschten keine 30 Grad im Schatten und die Luftfeuchtigkeit betrug auch keine 90%, aber das soll ja kein Hinderungsgrund sein. 

Unser Chauffeur hatte mir gesagt, dass man ca. 1 Stunde nach oben braucht und 1 Stunde wieder runter, so dass wir also in 2 Stunden wieder abfahren würdenn. Im Nachhinein kommt mir der Gedanke, dass in dieser Rechnung irgendwie die Zeit zum Ausruhen auf dem Gipfel fehlt, ich beruhige mich aber damit, dass der Abstieg wohl schneller von statten gehen sollte als der Aufstieg und somit doch Zeit für Fotos bleiben würde.

1237 Stufen liegen vor mir. Zum Vergleich: Bis in die Turmspitze des Kölner Doms sind es 509 Stufen.

Die ersten Stufen sind flach und mit Leichtigkeit zu nehmen. So kann es weiter gehen, geht es aber leider nicht.  Schnell wird es steiler und die Stufenhöhe nimmt zu. Auf dem ersten steileren Stück lenkt mich noch eine Affenfamilie ab, die auf den Treppengeländer sitzt und mich neugierig beobachtet. Hart wird es so ca. bei Stufe 300 denn hier steigt die Stufenhöhe auf bis zu 40cm an und so langsam dringt der Schweiß aus allen Poren.  Erste Zweifel machen sich breit.  Wenn das so weiter geht, dann wird es wirklich hart. Kurze Pause muss sein. Der Puls befindet sich mittlerweile bei gefühlten 180 Schlägen. Gott sei Dank, es wird wieder flacher.


Nach den nächsten 500 Stufen meine ich das Gefühl der Fahrer bei der Tour de France nachvollziehen zu können, wenn sie sich nach Alpe d'Huez hinaufquälen. Flachere Stücke wechseln sich immer mit Steilstücken ab, die langsam aber sicher die Kraft aus den Beinen saugen. Die Lungen schreien verzweifelt nach Luft. Ich will ihrem Wunsch ja nachkommen, doch die Kurzatmung gibt einfach nicht genug her. Da ich nicht rauche, schiebe ich die Schuld auf den Hong Konger Smog, der wahrscheinlich einen Russpartikelfilm in meine Lungen gelegt hat.

Die Pausen zwischen den Treppenabsätzen werden länger und meine Wasservorräte schwinden rapide (Vorteil dabei, meine Taschen werden leichter). Alles was ich trinke scheint augenblicklich wieder aus dem Körper zu verdampfen. Mein T-Shirt ist mitterweile klatsch nass und selbst meine Shorts stehen dem in nichts nach. Aber gut 2/3 sind geschafft und der Rest geht auch noch.  Frei nach dem Motto des Titans " Weiter immer Weiter!"

Unterwegs kommen mir immer wieder Leute, die sich schon auf dem Abstieg befinden entgegen. Ich keuche ihnen ein kurzes "Hello" entgegen (zu mehr reicht die Luft nicht) und lächel geqäult, worauf sie mir ein freundliches "Hello" erwiedern und mich mitleidig anschauen, als wollten sie sagen. Es ist noch weit und Du solltest besser umkehren. Aber ich will nach oben und wenn ich es auf allen vieren bewerkstelligen muss.

So um Stufe 900 befindet sich das Schild " letztes Toilettenhäuschen vor dem Gipfel" (der genaue Wortlaut war etwas anders, aber ich finde es ist eine schöne Übersetzung) . Das Schlimmste was passieren könnte, wäre den Gipfel zu erreichen und dann wegen eines dringenden Bedürfnisses 300 Stufen absteigen zu müssen. Ich weiß genau, dass ich in diesem Falle nicht wieder rauf gehen würde. Also noch mal ein willkommender Grund für eine kurze Pause. Wird eh Zeit den Puls wieder unter 200 Schläge zu bringen.


Weiter geht es. Mittlerweile ist der Blick nicht mehr nach oben auf den nächsten Treppenabsatz gerichtet, sondern nur noch nach unten auf die nächste Stufe fokussiert.  Schritt für Schritt so geht es die nächsten Absätze bis  ca. Stufe 1190 rauf. Dann doch der Blick nach oben. Ich glaube es nicht, ich befinde mich schon an der letzten Treppe und sehe das Ziel. Keine 30 Sekunden später komme ich oben an. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich  ca. 25 Minuten für den Aufstieg benötigt habe (von wegen eine Stunde) auch wenn es mir wesentlich länger vorkam.

Jetzt weiß ich, warum Felix Magath Treppenläufe so mag. Verdammt war das anstrengend. In einem Anflug von Euphoire denke ich  "Felix ich bin bereit für das Schalker Mannschaftstraining. Technisch bin ich zwar knapp unter das Niveau der Ente aus Twente einzuordnen, aber dafür wäre ich auch wesentlich billiger zu haben. Für 200.000 € Jahresgehalt (mehr will ich ja gar nicht) laufe ich hier auch noch ein paar mal hoch.


Nachdem der Pulsschlag wieder einigermaßen auf Normalniveau abgesunken ist, fasst mein Kopf wieder klare Gedanken und ich komme dazu die Aussicht zu genießen. Der Reiseführer hat diesmal nicht gelogen, sie ist wirklich fantastisch. Man fühlt sich hier oben frei und entspannt und zu sehen, wie hier die Thailänder andächtig ins Gebet versunken sind, trägt sein übriges dazu bei. Übermütig erklimme ich nach nur einer kurzen Pause das obere Stockwerk, um ein paar Fotos zu schießen. Hier ist u.a. der golden Buddah zu sehen.






Nachdem der Pulsschlag wieder einigermaßen auf Normalniveau abgesunken ist, fasst mein Kopf wieder klare Gedanken und ich komme dazu die Aussicht zu genießen. Der Reiseführer hat diesmal nicht gelogen, sie ist wirklich fantastisch. Man fühlt sich hier oben frei und entspannt und zu sehen, wie hier die Thailänder andächtig ins Gebet versunken sind, trägt sein übriges dazu bei. Übermütig erklimme ich nach nur einer kurzen Pause das obere Stockwerk, um ein paar Fotos zu schießen. Hier ist u.a. der golden Buddah zu sehen.
Nur leider ist man auch ungeschützt der Sonne ausgeliefert und als ich nach einer viertel Stunde ein Foto aus der Hocke heraus schießen will, merke ich beim Aufrichten, dass sich die umgebung verdächtig dreht. Der Kreislauf schaltet auf Sparflamme. Nichts wie ein Stockwerk tiefer und zurück in den Schatten (gut das mit den 200.000€ Jahresgehalt bei Schalke wird wohl doch nichts. Nun zumindest sollte ich diese Treppe Herrn Magath weiterempfehlen. Er hätte seine helle Freude hier. Leider scheint momentan das Geld auf Schalke für ein Trainingslager in Thailand nicht mehr zu reichen. Welch ein Glück für die Spieler).Ich habe dann noch andächtig ein wenig den Ausblick über die Karst Landschaft und die Umgebung genossen




Vor dem Abstieg schnell noch den Segen von Buddah gegen einen kleinen Obulus erbeten. Sicher ist sicher, damit auf den schmalen steilen Stufen auch nichts passiert.


Hier oben ist übrigends der ideale Platz, um die Schweinegrippe zu verbreiten. Hier steht ein Wasserspender und netterweise auch noch gleich 2 Plastiktrinkbecher. Ich habe das Ganze  etwas beobachtet. Es hat fast jeder der was trinken wollte, einen dieser beiden Becher benutzt.  Die aus der Feuerzangenbowle bekannte Formel, dass jeder das Glas um ein paar Grad dreht, um eine unbenutzte Stelle zu erwischen, wurde dabei nicht angewendet.

Der Abstieg geht dann recht schnell. Habe ca. 15 Minuten benötigt. Unterwegs kommen mir zahlreiche keuchende und ziemlich erschöpfte Personen entgegen. Diesmal bin ich an der Reihe, ihnen den "Oh es ist noch sehr weit und es wird noch schlimmer" Blick zu zuwerfen.

Auf dem letzten Stück treffe ich die Affen wieder. Sie begleiten mich in ihrer ganz eigene Technik und rutschen neben mir auf dem Treppengeländern herunter. Hätte ich geahnt was sie vorhaben, dann hätte ich sie mit anderen Augen gesehen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Vorschlag für einen "See all in a day " Tag in Peking

(ok) Für alle die, die nur einen Tag Zeit in Peking haben (was natürlich viel zu wenig ist) hier ein Vorschlag für einen Hardcore Sightseeing Tag.

Beginnen tun wir um 6.07Uhr  (ich sagte ja, es wird hart) auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tian´anmen Square), wo jeden Morgen um diese Zeit ein Trupp der Volksbefreiungsarmee aufmarschiert und  zu den Klängen der chinesische Nationalhymne feierlich die Nationalflagge hisst. Ein Ereignis zu dem sich immer ein paar hundert Schaulustige versammeln (Wir trafen hier einen Amerikaner und eine Britin zufällig wieder, die uns auch zur großen Mauer begleitet haben).



Flaggenparade morgens um 6.07Uhr
Um 6.15Uhr ist die Show vorbei und nun hat man auf Grund der frühen Uhrzeit ein kleines Überbrückungsproblem, da der nächste Programmpunkt, ein Besuch des Mao Mausoleums, das sich ebenfalls am Tian'anmen Square befindet, erst ab 8.00Uhr abgehackt werden kann. Die Zwischenzeit kann man also nutzen, um sich entweder einen Kaffee zu besorgen oder sich den Tian'anmen Square selber etwas genauer anzuschauen. Immerhin hat er ja ca 39ha Fläche und man findet dort das Denkmal für die Helden des Volkes. An den Platz angrenzen tun noch das Nationaltheater und die Große Halle des Volkes.

Tian'anmen Square
Um 8.00Uhr geht es  ins Mao Mausoleum. (Dazu wird es noch einen separaten Post geben.)

Nach diesem skurilen Besuch, folgt ein Schnelldurchlauf durch die Verbotene Stadt., die gleich gegenüber vom Tian'anmen Square liegt. Hier sollte man so 1,5 Stunden einplanen. Manche schaffen es sicher schneller und andere lassen sich mehr Zeit. Je nach gusto.

Nein, das ist nicht Venedig sondern die Forbidden City
Wenn man die verbotene Stadt durch das Nordtor verläßt, schließt sich gleich der  Jingshan Park an. Hier hat sich der letzte Kaiser der Ming Dynasty erhängt. Die eigentliche Attraktion des Parks sind aber 5 Hügel auf denen je ein Pavillion steht. Vom mit 45,7 Metern höchsten Hügel hat man einen sehr schönen Blick auf die verbotene Stadt und auf Teile von Peking. Also schnell ein Panoramafotos geschossen und dann die Stufen wieder runter.

Verbotene Stadt vom Jingshan Park aus gesehen 
Danach schnappt man sich ein Taxi und es geht zum Sommerpalast. Der liegt etwas außerhalb und man sollte sich sputen, da viele der Touristenspots in Peking zeitig schließen und wir ja noch einiges vorhaben. Eigentlich ist der Sommerpalast wohl einen Tagesausflug für sich wert, aber wir hetzen in knapp 3 Stunden durch, da wir gegen 17.30 Uhr am Olympia Park sein wollen. Dort schauen wir uns noch schnell das Vogelnest (das Olympiastadion ) von Innen an,


Lasset die Spiele beginnen!
um dann schnell noch die Ausstellung von diversen Fotografien der Olympischenspiele zu betrachten.

Olympiasieger
Mittlerweile sollte es je nach Jahreszeit dunkel sein, so dass wir uns am Anblick des beleuchteten Cubes (Schwimmstadion) und des Vogelnestes ergötzen können (Lovely!).



Nicht zuviel versprochen. Olympia bei Nacht
Wer jetzt noch nicht genug hat, der läßt sich mit den Taxi zu den Huttongs bringen, wo man den Tag bei einem Cocktail in einer Kneipe mit Dachterasse ausklingen lassen kann. Ab jetzt ist Freizeit nach eigenem Gefallen angesagt.

Ab ins Nightlife
Diese Tour umfasst nicht alle touristischen Highlights von Peking, ist in ihrer Zusammenstellung natürlich variabel und auch nicht ganz ernst gemeint.

Wir waren 6 Tage in Peking  und haben diese auch für das oben genannte Programm plus chinesische Mauer gebraucht, wobei wir es ruhig angegangen sind. Wir haben den Sommerpalast ausgelassen und uns auch sehr viel Zeit für  Dinge genommen die nicht unbeding als touristentypisch eingestuft werden. Daher haben wir ganz sicher nicht alles gesehen, was in Reiseführern angepriesen wird, haben aber auch nicht das Gefühl persönlich etwas verpasst zu haben.

Motorrikschafahrt in Peking

(ok) Wir haben uns den Luxus gegönnt  mit einer Motorrikscha durch Peking zu fahren und zwar von der verbotenen Stadt bis zum Olympiapark. Luxus dahingehend, dass wir, wie sich später herausgestellt hat, einen völlig überzogenen Preis bezahlt haben und das obwojhl wir schon gefeilscht haben (nur halt nicht gut genug, da uns die Regeln noch nicht ganz vertraut waren. Zudem dachten wir erst, dass wir mit einer Fahrradrikscha fahren würden und hatten auf Grund der langen Strecke etwas Mitleid mit dem Fahrer). Aber die Fahrt war ihren Preis auf jeden Fall wert.
Eine Motorrikscha muss man sich als Dreiradmofa mit aufgesetzter Fahrgastkabine vorstellen, wobei es sich um ein modifiziertes Mofa handelt, da die Dinger auch rückwärts fahren können. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen, u.a als Ein- und Zweisitzer, Fahrgast fährt rückwärts oder Fahrgast fährt vorwärts. Als reinen Transporter, als Cabrio, als halbes Cabrio (Fahrer sitzt draussen). Wir wurden in eine Zweisitzer, Fahrgast fährt vorwärts Coupe verfrachtet.

Unser Modell
Wie sich herausstellte war der Typ, der uns angequatscht hatte, gar nicht der Fahrer, sondern nur der Schlepper. Als er dem Fahrer das Fahrtziel und den Preis erklärte, wäre dieser fast von seinem Sitz gefallen. Wir deuteten diese Reaktion erstmal als ein " Bist du verrückt, soweit und zu dem Preis!!!!" Als ich ihn später bezahlte und er mich strahlend anlächelte, revidierten wir unsere Interpretation in "Wie hast Du das den geschafft? Wer bezahlt den für die Strecke soviel Geld?". Nun was stimmt werden wir wohl nie erfahren.

Wir rein in die knattternde Kutsche und ab ging die wilde Fahrt. Anschnallgurte natürlich Fehlanzeige, aber mit denen hatten wir auch nicht wirklich gerechnet. Der Tacho des Gefährtes zeigte optimistische 120km/h spitze aber über 20km/h sind wir nicht hinausgekommen. Unser Chauffeur war ein Meister seines Faches.Jede noch so kleine Lücke im dichten Verkehr wurde ausgenutzt und so bewegten wir uns in einem gepflegtem Zickzackkurs fort.

Verkehrsregeln gab es für ihn nicht. Da wurde  trotz roter Ampel auf sechsspurigen  Kreuzungen links abgebogen (ein Hauch von Abenteuer, wenn man in einem 2 Kubikmeter Metallkasten Marke Leichtbauweise sitzt und im gefühltem Schritttempo im Angesicht von LKWs und Busen provizierend quer zur Fahrtrichtung über die Kreuzung schleicht und weiß, dass diese sobald die Ampel auf grün schaltet ohne Rücksicht auf Verluste Gas geben werden). Wir nutzten je nachdem wo mehr Platz war,  abwechselnd den Fahrradweg, die Busspur oder die normale Strasse. Egal wie eng es bei den gefühlten 40 Fastkollisionen zuging, unser Fahrer blieb immer Gelassen und seine Ruhe strahlte auch langsam auf uns ab, so dass wir begannen die Fahrt richtig zu genießen. Immerhin waren wir ja auch nicht der kleinste Fisch im Haifischbecken " Pekinger Verkehr". Es gab ja noch die Fahrradfahrer und Fussgänger.

Das Highlight des Nervenkitzeltes wurde uns dann noch kurz vor Ende unserer Fahrt geliefert. Als wir dachten, wir hätten jetzt alle Facetten des gepflegten Motorrikschafahrens kennengelernt, wurden wir eines Besseren belehrt. Wieso einen Kreisverkehr in Fahrtrichtung zu 3/4 umrunden, wenn es gegen die Fahrtrichtung doch viel schneller geht? Alles was man dafür braucht ist eine gesunde Portion Selbstvertrauen und eine gute Hupe. Um es noch auf die Spitze zu treiben, führte  ein Teil der Strecke durch einen Tunnel (wobei wir zu unserer Schande gestehen müssen, dass unser Fuhrmodell Licht besaß, was zu Abzügen in der Abenteuer B Note führte, da wir fürden Gegenverkehr somit erkennbar waren).

Rikschafahrt gegen die Fahrtrichtung:

Wir haben unser Ziel um eine nette Erfahrung reicher und wohlbehalten erreicht und können jedem, der Mal die Möglichkeit hat, nur empfehlen solch eine Fahrt mitzumachen. Zumal wie wir gehört haben diese Gefährte von den Strassen verbannt werden sollen, da sie zu viel Dreck und Lärm machen.

Nur feilschen solltet ihr besser als wir. 50 bis 70 Prozent Preisnachlass sollten drin sein.

Essen in Peking - Erste kulinarische Eindrücke

(ok) Das Essen am ersten Tag lief unter dem Motto. Du kannst etwas bestellen, aber der Kellner entscheidet, was du bekommst.

Gleich neben unserem Hotel liegt eine kleine Küche in der „Dumplings“, das sind Teigtaschen, die mit verschiedenen Füllungen angeboten werden, und noch ein paar andere Leckereien verkauft werden. Die englische Sprachbarriere wird dahingehend beseitigt, dass man auf einem Schreibblock auf die gewünschte Füllung tippt. Wir entschieden uns für Shrimps- Vegetarisch ?!? und bekamen Beef. Hat aber trotzdem sehr lecker geschmeckt und wir werden dort bestimmt noch öfters vorbeischauen, zumal der Laden unschlagbar günstig ist. Unser Frühstück bestehend aus 3 Dumplings mit Überraschungsfüllung, einer Art Crep mit Schokofüllung und eine Flasche grüner Tee kostete 87cents.

Ermutigt durch diese positiven Erlebnisse suchten wir nachmittags einen Imbiss in der Nähe der Verbotenen Stadt auf. Es gab verschieden Menüs, die auf Bildern abgebildet waren. Der fleißige Kellner wollte uns dann auch mal gleich zu der ganzen Ente überreden, doch wir entschieden uns für einmal Reis mit Huhn und einmal Reis mit Beef plus 2 mal Tee. Zu den einzelnen Menus gehörten laut Bild zusätzlich je eine Suppe, ein kleiner Salat. Obst und ein Becher mit einer Masse, die aussah wie Pudding. Wir hatten Hunger, also her damit.
Das erste was jedoch an den Tisch kam war die Rechnung. Hier galt also das Prinzip Vorkasse. Das machte uns schon einmal stutzig, aber nun gut.

Als erstes kam das Brackwasser, äh der Tee, der jedoch wie Brackwasser schmeckte bzw. wie unabgekochtes Pekinger Leitungswasser mit einer Masse an undefinierbaren Kräutern. Da wir unserer Darmflora ersteinmal die Chance  geben wollten, sich langsam auf China einzustellen, blieben die beiden Gläser nach dem ersten Probeschluck  unbeachtet am Tischrand stehen. Wäre eine Blumenvase vorhanden gewesen, so wäre dieses der richtige zeitpunkt gewesen, um den aus vielen Filmen bekannten Getränkeentsorgungstrick anzuwenden.


Es schmeckte, wie es aussah!
Dann kam das Essen, zwei Schüsseln mit Reis und Huhn. Nicht ganz dass, was wir bestellt hatten. Die Kellnerin studierte unseren Kassenbeleg, schaute fragend zum Thekenpersonal, dann gab es eine kurze lautstarke Diskussion und ein Teller wurde wieder abgeräumt und an einen anderen Tisch gebracht. Obst und Salat wurden nachgereicht. Suppe und Nachtisch blieben verschollen. Mein Beef ließ noch ein wenig auf sich warten und kam dann in der frittierten Version mit Currysoße. Ich glaube zumindest dass es das Beef sein sollte, ganz ließ sich das weder erkennen noch erschmecken. Auf jeden Fall war es nicht dass, was ich bestellt hatte. Die Kellnerin war sich wohl auch nicht so sicher, denn sie studierte wiederum für einen längeren Zeitraum unseren Kassenzettel. Aber egal, den mittlerweile hatten wir festgestellt, dass es mit der Hygiene in dem Laden nicht so genau genommen wurde. Das fing mit den extrem dreckigen Fingernägeln der Kellnerin an und wurde dann übertroffen vom Zustand der Schüsseln, in denen die Speisen serviert wurden. Die sahen aus, als hätten sie in ihrem Leben noch nicht viel Bekanntschaft mit einem Spühlbecken gemacht.

Man achte auf den Innenrand der Schale. Lecker!
Wir wissen jetzt, dass die Impfungen gegen Hepatitis A und B gut investiertes Geld waren. Daher ließen wir die fehlende Suppe, Suppe sein, verzichteten auf den Salat und das Obst und verabschiedeten uns schnellst möglich. Mittlerweile war uns auch klar, warum hier das Geld im Voraus kassiert wurde.

Abends gab es essenstechnisch aber einen versöhnlichen Abschluss. Wir fanden auf unserem Weg zurück um Hotel gleich mehrere dieser Bäckereien, die wir damals schon in Singapur geliebt hatten. Man kann sich zu günstigen Preisen herzhafte oder süße Köstlichkeiten auf ein Tablett packen und diese werden dann einzeln verpackt. Das Lustige bei der Sache ist, dass man am Aussehen der einzelnen Stücke nicht erkennen kann, ob sie herzhaft oder süß sind. Dies weiß man immer erst nach dem ersten Bissen. Aber eigentlich schmeckt immer alles und diese Art von Überraschungsessen hat seinen ganz besonderen Charme.

Mit einem Taxi nach... Ja wohin den bloß

Was haben wir über das Taxifahren in Peking nicht alles gelesen. „ Die Fahrer sprechen kein Englisch, daher Fahrziele immer auf Chinesisch aufschreiben lassen.“ „Viele Adressen sind den Fahrern trotz chinesischer Übersetzung nicht bekannt und sie nehmen Dich nicht mit“ etc.
Nun ich muss sagen, in diesem Fall können wir diese Aussagen voll und ganz bestätigen. Aber der Reihe nach. Unsere erste Taxifahrt führte uns vom Pekinger Flughafen zu unserem Hotel. Wir waren erst gegen 23.00 Uhr in Peking gelandet, so dass es zu spät war, um mit dem Expresszug in die Stadt zu fahren. Also blieb bloß das Taxi. In weiser Voraussicht ließen wir uns die Hoteladresse bei der Touristinformation übersetzten. Zusätzlich hatte ich noch einen kleinen Kartenausschnitt ausgedruckt. Somit fühlten wir uns bestens ausgestattet, um das Abenteuer Taxifahrt anzugehen und stellten uns in die Schlange der Wartenden. Recht schnell wurde uns ein Taxi zugewiesen. Nur leider konnte der Fahrer weder mit der Hoteladresse noch der Karte etwas anfangen und weigerte sich uns mitzunehmen. Nun gut, es gab ja noch genug Taxen hier, also frohen Mutes zum nächsten Fahrer. Resultat, auch hier wurde uns die Mitnahme verweigert. Mittlerweile wurde der „Taxizuweisungsbeamte“ ungeduldig, da wir Unordnung in sein Zuweisungssystem brachten, und ließ sich die Adresse und die Karte zeigen. Er studierte die Karte und raunzte dann den ursprünglichen Fahrer, den er auserkoren hatte uns zu transportieren, an. Ich habe keine Ahnung, was er ihm gesagt hatte, aber es muss wohl etwas in die Richtung „ Man, da steht es doch, fahr die da sofort hin“ gewesen sein“. Durch soviel Autorität überzeugt, schien unser Fahrer die Adresse plötzlich doch zu kennen und deutet uns an, einzusteigen. „Gott sei Dank, geschafft“, dachten wir uns, aber natürlich zu früh gefreut. Unser chinesischer Freund hatte nämlich immer noch keinen blassen Schimmer, wo es hingehen sollte und hielt nach 2 KM erstmal auf dem Standstreifen der Autobahn, um uns fragend anzuschauen. Der Gute wollte wohl nur dem Zorn des Beamten entkommen und nun standen wir hier. Er sprach kein Wort Englisch und wir kein Chinesisch. Was tun? Die rettende Idee war die Hotelreservierung auf der die Telefonnummer des Hotels vermerkt war. Er deutet mir an, dass ich dort anrufen sollte. Na toll, da hoffen wir doch mal, dass man jemanden an den Apparat bekommt, der Englisch spricht. Aber das Ganze erübrigte sich schnell, da mein Handy noch kein chinesisches Netz gefunden hatte. Also dem Fahrer mit Händen und Füssen klargemacht, dass das Handy nicht funktioniert. Da hat er dann sein eigenes Handy rausgekramt und selber angerufen. Wollte wohl die Gebühren sparen, der Sparfuchs. Na ja, jetzt sollte es doch klappen. Denkste, kein Empfang unter der Nummer. Gibt es doch nicht. Kurz die Nummer noch mal angeschaut und die beinhaltete noch die 0086, die chinesische Vorwahl aus Deutschland. Also die ersten 4 Ziffern gestrichen und dem Fahrer die Nummer wieder unter die Nase gehalten. Jetzt aber! Wieder nichts. Wir waren der Verzweiflung nahe. Die Pekinger Vorwahl musste man auch noch Streichen, das hat der Gute dann aber selber raus gefunden und so setzten wir uns zwei Telefongespräch später doch noch in Bewegung. Kurz wurde uns ein weiteres Mal mulmig, als er eine Straßenkarte an der Ampel herauskramte. Aber letztendlich brachte er uns sicher ans Ziel, was sowohl bei uns als auch bei ihm große Erleichterung hervorrief.

Einige Tage später haben wir von einer Chinesin dann noch folgendes über das Taxi fahren in Peking gelernt:

Wenn man erstmal in einem Taxi sitzt, dann darf einen der Fahrer nicht mehr hinauswerfen, sondern muss einem zum Fahrziel bringen (Gott sei Dank, sonst hätten wir womöglich mit unseren Koffern auf der Autobahn gestanden ;-) ). Man kann also für sich selbst entscheiden, ob man das Risiko eingehen will, dass der Fahrer das gewünschte Ziel nicht kennt und man sich zusammen mit Händen und Füssen durchwurschtelt oder man lieber vorher fragt auf die Gefahr hin am Straßenrand stehen gelassen zu werden. Wir haben uns jeweils für die Variante 2 entschieden.

Ansonsten bleibt zu sagen, dass die Taxis in Peking sehr günstig und sauber sind. Ein Problem ist nur, dass die Fahrer ihre Sitze schonen, in dem sie diese mit Bezügen aus Tuch versehen. Dieses macht es oft unmöglich sich auf der Rückbank anzuschnallen, was bei der Fahrweise in China doch wünschenswert ist.

Morgen geht es mit dem Taxi zum Flughafen. Den sollte doch jeder Taxifahrer kennen, aber darauf Wetten würde ich nach den bisherigen Erfahrungen nicht. Mal schauen wie es uns mit den Taxis in Shanghai ergeht.

Einreise nach China

Wo bleibt bloß das Abenteuer?

Nach unserer Landung auf dem Pekinger Flughafen hatte ich erwartet, dass ein Trupp in weißen Schutzanzügen das Flugzeug entert und mit irgendwelchen Hightechgeräten unsere Temperatur misst (Schweinegrippe sei Dank). Wozu hatte ich den meinen Sitzplatz auf dem Zettel eintragen müssen, auf dem ich Auskunft zu meinem Gesundheitszustand der letzten Wochen geben musste? Nichts dergleichen passierte und wir durften das Flugzeug sofort verlassen.

Na ja, aber die Einreise würde doch sicher spannend werden. In meinem Kopf geisterten noch Bilder herum, wie ich als Kind die Grenze der DDR passiert habe. Grenzer in Uniform und Gewehr im Anschlag. Motto "Immer unfreundlich sein und böse gucken".

Aber weitgefehlt. Da saß ein Herr im blauem Hemd, grüßte freundlich, lächelte sogar und nach ein paar Sekunden hatte ich meinen Stempel im Pass. Da bin ich von amerikanischen Flughäfen aber was ganz anderes gewohnt.

Hätte gerne was aufregendes berichtet, aber es gab einfach nichts

Unser Flug nach Peking

(ok) Am 21.09 sind wir von Dubai nach Peking geflogen. Das war ein richtiger Spaß. Unser erstes Highlight hatten wir beim Boarding. Wie man es so kennt, wurden als erstes Leute mit kleinen Kindern sowie die First Class und Business Class Reisenden aufgerufen. Normalerweise setzt sich daraufhin eine kleine Gruppe von Leuten in Bewegung. Nicht bei diesem Flug. Es stürmten so ziemlich alle Passagiere aus dem Warteraum auf das Boarding Gate los. Dies konnte für uns nur zwei Gründe haben. Entweder die Business Class in diesem Flieger war sehr groß und nur ca. 20 Economie Reisende waren an Board oder aber dies war der erste Eindruck vom chinesischen Volkssport "Wer schafft es als erster in das öffentliche Verkehrsmittel" (Äußerst beliebt in der Shanghaier Metro, wie wir noch feststellen durften) von dem wir schon gelesen hatten. Später stellte sich heraus, dass es wohl nur daran lag, das die meisten Chinesen, die englische Durchsage einfach nicht verstanden hatten und daher zur Sicherheit dem Herdentrieb folgten. Das Flugpersonal schien zunmindest daran gewöhnt zu sein und so wurde kreuz und quer geboardet und auf weitere Aufrufe verzichtet.

Wir zogen es vor uns aus dem Gedränge herauszuhalten und stiegen so spät wie möglich ein. Im Flugzeug herrschte schon ein geschäftiges Treiben. Da wurden die ersten Tische heruntergeklappt, alle Knöpfe des Boardentertainmentprogrammes gedrückt und jede neuentdeckte Funktion lautstark den Sitznachbarn vorgestellt.

Vor dem Start erfolgt die übliche Durchsage, das Handys und anderere elektronische Gerätschaft während des Fluges ausgeschaltet werden sollten. Was die beiden Herren neben mir aber nicht davon abhielt, die Handys während des Starts gleich wieder einzuschalten. Man braucht die Handykamera ja zum fotografieren. Für einen kurzen Moment sah ich uns schon wieder auf der Landebahn aufschlagen und die Schlagzeile in der Bildzeitung "Dieses Handyfoto brachte Airbus zum Absturz". Doch dann beruhigte ich mich mit dem Argument. Falls angeschaltete Handys Flugzeuge zum Absturz bringen können, dann hätten irgendwelche Verrückte diese Tatsache schon längst ausgenutzt.

Den Flug selber hatte ich mir interessanter vorgestellt, da ich im Vorfeld viel über das Verhalten von Chinesen im Flugzeug gelesen hatte. Diese Vorurteile wurden aber nicht wirklich bestätigt. Es war weder übermäßig laut, noch wurde der Müll einfach auf den Boden geworfen (apropos Müll. Ist Euch schon mal beim Aussteigen aufgefallen, dass es in der Business Class meistens viel schlimmer ausssieht als in der Economie Class? Warum ist das so? Meinen die Leute, die Menge des zu hinterlassenden Mülls ist proportional zum Ticketpreis) und soweit ich es beurteilen kann, hat auch niemand auf den Boden gespuckt. Einzig dieses tolle Geräusch, wenn jemand seinen Schnoder aus den Tiefen seines Körpers in die Nase hochzieht war vereinzelt zu hören (wo haben sie das bloß entsorgt, wenn nicht doch ausgespuckt?). Gut ein oder zweimal wurde das strikte Rauchverbot missachtet oder jemand hat sich ein paar Räucherstäbchen angezündet, was zu einer gewissen Hektik bei den Flugbegleiterinnen führte, aber sonst ist wirklich nichts passiert.

Wie geht eigentlich der neue Star Trek Film aus? Das Entertainmentprogramm war nicht auf die Flugzeit abgestimmt (kein Video on Demand) und so wurde der Film mittendrin abgewürgt. Ich hab ihn bis zu der Stelle gesehen, wo Kirk auf dem Eisplaneten einen alten Mr. Spock trifft.

Hardcore Sightseeing

Wir hatten gestern mit dem Mann vom hotelinternen „Reisebüro“ einen Termin für eine Stadtrundfahrt ausgemacht. Er sollte uns zu guten Fotospots fahren. Leider war zur vereinbarten Zeit erstmal nichts von ihm zu sehen und es wusste auch keiner wirklich Bescheid. Ein paar Telefongespräche später schaute dann aber einer seiner Mitarbeiter vorbei, Hayard aus Indien, der uns die nächsten 4,5 Stunden durch Dubai kutschieren sollte. Stationen waren die Jumeirah Moschee (die größte Moschee in Dubai), das Burj al Arab (berühmtes 7 Sterne Hotel) und das zugehörige Jumeirah Beach Hotel, die Dubai Marina (momentan eher Baustelle) und die Palme mit dem Hotel Atlantis. Mehr war mit einer Fotografin in der Zeit einfach nicht zu schaffen ;-).
Aber wir haben ein paar Bilder mitgebrach



Jumeirah Moschee













Burj al Arab und Jumeirah Beach 

 
 Dubai Marina bei Nacht



Atlantis Hotel auf der "Palm"