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Werbung überall

(ok) Wenn es noch eines Beweises bedarf, dass der Konsum in China angekommen ist, dann betrachte man das nächste Bild


Rolltreppe in der U-Bahn

In der Vermarktung von Werbeflächen sind uns die Chinesen schon voraus. Wobei eine Burgerwerbung auf einer Rolltreppe meiner Meinung nach schon eine gewisse Ironie beinhaltet. Aber prinzipiell  könnten sich unsere hochverschuldeten Städte daran mal ein Beispiel nehmen. Die ein oder andere öffentliche Rolltreppe gibt es bei uns ja auch, oder sind die schon alle an Finanzheuschrecken verkauft und zurückgeleast?
Vielleicht können wir hier  ein paar Vorschläge sammeln, wo man noch Werbung platzieren könnte.Zum Beispiel am Feuerwehrauto: "Dieser Einsatz wird ihnen präsentiert von...".
Seit kreativ

Chinesische Mauer - Unser Besuch.

(ok) Wir hatten uns entschlossen die chinesische Mauer abseits der Touristenströme in Simatai zu besuchen.  Simatai liegt zwar etwas weiter weg on Peking als Badaling, aber für die Extrakilometer wird man reichlich entschädigt.
Wir hatten den Ausflug über unser Hotel gebucht und erhielten den Hinweis, das uns der Tourveranstalter noch anruft, um uns die Abfahrtszeit mitzuteilen. Der Anruf kam auch prompt.
Hier mal der ungefähre Wortlaut des Gespräches (O = Oli, F = chinesische Frau)
O: Hello!
F: Want to go to Simatai by Bus, tomorrow. Two Person
O: Yes
F: Bus at hotel, Seven o' clock seven
O (verwundert über die Abfahrtszeit 7.07Uhr, ist ja wie auf dem Bahnhof): You pick us up at seven mintues after seven?
F: Bus-Simatai-Seven o' clock -  seven
O: Yes, seven mintues after seven, right?
F: Bus-Simatai-Seven o' clock -  seven
O: Okay, and is it possible to leave some things in the bus, like a jacket if we do not need it?
F( Pause: die Konfusion war durch das Telefon zu spüren): Bus-Simatai-Seven o' clock -  seven
O: Yes, sure, but (speaks very slowly) CAN WE LEAVE SOME THINGS IN THE BUS
F: (Pause, dann): Bus-Simatai-Seven o' clock -  seven
O: (resigniert): Okay, see you tomorrow
F: (erleichtert): Bye
O: Bye
Da hat man doch das Gefühl man telefoniert mit einem dieser Sprachcomputer und wenn man vom Schema F abweicht, dann führt dies unweigerlich zum Absturz im System.
Zehn Minuten später kam der nächste Anruf, in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir um 7.00Uhr abgeholt werden.
Am nächsten Tag standen wir dann pünktlich um 7.00Uhr in der Hotellobby und konnten dort dann bis 7.30Uhr noch die Goldfische bewundern, bis der Bus kam.
Drei Stundenfahrt lagen vor uns, aber dank einer bunt gemischten Reisegruppe (Ein Paar aus Hong Kong, ein Paar aus Norwegen, eines aus Israel, eines aus Holland und ein Amerikaner und eine Britin, die zusammen in Korea leben)  gab es viel zu erzählen und die Zeit verging wie im Flug. Der Rest der Reisegruppe wurde samt der Reisefüherin in Jinshanlin abgesetzt, von wo sie nach Simatai laufen wollten. So konnten wir uns die Zeit auf der Mauer bis zum Treffen in Simatai frei einteilen.

Als wir an "unserem" Mauerabschnitt ankamen, stellte sich schnell die Frage. Wie kommen wir dort in 3 Stunden hoch und wieder runter

Dort oben auf dem Berg ist sie zu erahnen.



Hier noch mal von Näherem betrachtet

Nun zum Glück gab es ja eine Gondelbahn, nur leider erweckte die den Eindruck, als wäre sie zeitgleich mit der chinesische Mauer gebaut worden (und ich hatte mich schon gefragt, wie die die Steine damals da hoch bekommen haben).

Warten auf die Gondel
Wir haben die Gondelwärterin bei der Mittagspause gestört, durften aber trotzdem mitfahren

 
Ready for Take off



 Standbild von der Zwischenstation



Ganz schön hoch
 
Endstation, wir haben es geschafft

Die Bahn fährt aber nicht bis zum Gipfel, sondern man muss noch in den sogenannten Minitrain umsteigen. Dabei handelt es sich um eine offene Kabelbahn, die ähnlich der Heidelberger Bergbahn an einem Stahlseil den Berg hochgezogen wird.

 

Blick von unten nach oben



und von oben nach unten

und hier noch mal in bewegten Bildern


Beim Blick nach unten wartete ich instinktiv darauf, dass der Countdown eingezählt und das Seil ausgeklingt wird. Aber wir befanden uns ja zum Glück in China und nicht im Europapark.
Nach dem Minitrain hatten wir es dann fast geschafft. Ab hier ging es zu Fuss weiter. Begleitet wurden wir von zahlreichen Souvenirverkäufern, die uns ihren Ramsch darboten und sich auch durch ein "No, thank you!" nicht abschütteln ließen. 
Kurz vor der Mauer gaben sie dann doch auf und ließen uns alleine mit dem wunderbaren Ausblick. 
Hier einige Impressionen



Panorama pur

Stufen, Stufen, Stufen
 
It´s a long way
 
steil geht es nach unten

Pause und den Ausblick genießen

 

Weiter geht es


Turmwächter
Bei Simatai kann man übrigens den höchsten Punkt der chinesischen Mauer erklimmen. wir waren nahe dran, haben es aber zeitlich dann doch nicht geschafft, denn wir hatten nur noch eine Stunde Zeit, um das Ende des Stausees dort unten zu erreichen



Also machten wir uns an den Abstieg


Da die Zeit knapp wurde, gab es nur noch eine Lösung, wir mußten mal wieder zu einem Hilfsmittel greifen.

Karten kaufen für die...
 
  Seilbahn

Carian ist natürlich auch gefahren



und hat es auch gut überstanden

Dank dieser Seilbahnfahrt haben wir es mit deutscher Pünktlichkeit geschafftt eine Minute vor der verabredeten Zeit am ausgemachten Treffpunkt zu sein. Dort gab es noch ein leckeres Essen, bevor es auf die dreistündige Rückfahrt ging. Diese verlief sehr ruhig, da alle erschöpft waren und die Eindrücke des Tages verarbeiten mußten.
Unser Fazit: Die chinesische Mauer ist ein Muss für jeden, der nach Peking kommt. Wir können den Abschnitt bei Simatai nur empfehlen. Wir waren hier fast alleine auf der Mauer

Chinesischen Mauer - Reisetipps

(ok)  An welche Stelle der Mauer fahre ich?
Wenn man von Peking aus zur chinesischen Mauer möchte, dann hat man die Wahl zwischen  verschiedenen Anlaufstationen. Die bekanntesten sind
  • Badaling (90km nördlich von Peking, hier werden die meisten Touristen hingekarrt und daher soll es sehr überlaufen sein)
  • Mutianyu (95km nordöstlich von Peking und wohl auch schon sehr überlaufen)
  • Simatai (120km nordöstlich von Peking und eher ruhig)
  • Jinshanlin (120km Noröstlich von Peking. Von hier kann man über 8km nach Simatai über die Mauer wandern)


Große Mauer bei Simatai

Wir haben uns für Simatai entschieden und haben das nicht bereut (mehr dazu in einem anderen Blogeintrag), wobei mich auch die Wanderung von Jinshanlin nach Simatai gereizt hätte, da sie sehr empfohlen wird. Der Zeitplan bei den diversen angebotenen Tagestouren für den Trek war  mit 4 Stunden für die 8km sehr ambitioniert (8km in 4 Stunden keine Strecke? Dann schaut Euch das Höhenprofil an) und hätte nicht genug Zeit für Carina gelassen, um in Ruhe Fotos zu schiessen. Sollte ich aber noch einmal nach China kommen, dann werde ich diesen Wanderung auf jeden Fall machen.


Wie komme ich zur Mauer?
Prinzipiell gibt es viele Möglichkeiten zur chinesischen Mauer zu gelangen
  • Man geht zur verbotenen Stadt. Dort dauert es keine 30Sekunden bis man als westlicher Tourist das Angebot offeriert bekommt mit einem Tourguide im Privatauto zur Mauer zu fahren. Meistens nach Badaling. Kostenpunkt: 400 Yuan (ca. 40€). Simatai 600 Yuan. Aber natürlich wie alle Preise: Verhandlungssache. Uns war das nicht ganz geheuer, da wir keine Lust hatten auf einmal ohne Rückfahrgelegenheit darzustehen, aber vielleicht sind wir da auch zu ängstlich gewesen.
  • Man bucht über das Internet bei einer der zahlreichen Agenturen (günstig sollen die Downtown Backpackers mit 260 Yuan pro Person für den Jinshanlin -Simatai Trek sein)
  • Der bequeme aber meist etwas teurere Weg, man bucht an der Hotelrezeption. Das haben wir gemacht und 350 Yuan pro Person incl. Lunch und Eintritt bezahlt
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Tian'anmen Square aus. Dies ist die wohl günstigste aber auch aufwendigste Methode, da man sich um alles selber kümmern muss und nicht direkt vom Hotel abgeholt wird. Sie verspricht aber sicherlich  am meisten Abenteuer. Wir haben von dieser Option erst zu spät erfahren, aber vielleicht war es auch besser so. 
Vor Ort:
  • Auch wenn es Vielen gegen die Sportlerehre geht, empfehlen wir jede Hilfe (Seilbahn, Minitrain) zu nutzen, die einen nach oben bringt. So hat man oben mehr Zeit und spart Kräfte, die man dort gut brauchen kann
Was nehme ich mit?
  • Festes Schuhwerk
  • Kamera!!!!
  • Getränke (wenn man nicht soviel schleppen will, es gibt genug Getränkeverkäufer vor Ort)
  • Was zu Essen
  • Musik für die lange Fahrt
  • Regenjacke oder Sonnenschutz (je nach Wetter)

China – Halbwissen. Oder was fällt Dir spontan ein?

  • (ck) Kleine Menschen mit Schlitzaugen und Gelber Haut.
  • Ein- Kind-Politik.
  • Kulinarisch: Frühlingsrolle, 23b Süß-Sauer, Haustiere und Insekten im Kochtopf.
  • Martial Arts und Kung-Fu-Mönche.
  • Mao und Kulturrevolution.
  • Tor- und Platz des Himmlischen Friedens und Verbotene Stadt.
  • Millionen Fahrräder und Rikschas.
  • Plastik-Fantastik-Massenproduktion, die den Weltmarkt überschwemmt.
  • Drachen, Fabelwesen und Große-Mauer.    
Also! 
Im Schnitt sollen Chinesen wohl kleine Menschen sein, sie sind aber nicht alle gleich groß / klein. Es ist wie überall, alle Körpergrößen und Formen sind repräsentiert. Man hat im Verlgeich dann aber schon den Eindruck, zu den Größeren zu gehören, ausserdem sticht man mit hellen Haaren, runden Augen und "Langer Nase" natürlich aus der Masse heraus. Als "Langnasen" werden wir übrigens von den meisten asiatischen Völkern bezeichnet.



Gelbe Menschen gibt es nur bei Matt Groening, jedenfalls sind mir keine Simpsons  begegnet. Es gibt alle Farbnuancen, blass sein ist begehrt. Man gibt sich jedenfalls große Mühe ungebräunt zu bleiben. Regenschirme werden auch bei Sonnenschein benutzt, hautbleichende Cremes und Peelings gibt es wie bei uns Selbstbräuner, auch fast weißes Makeup wird gerne verwendet, sieht teils etwas ungesund aus.


Schlitzaugen. Bevor nun jemand auf falsche Gedanken kommt: Es ist meinerseits wertfrei und  dient nur als bildliche Beschreibung des biologischen Merkmals, gell! Einen, eventuell besseren, vielleicht politisch korrekten Ausdruck darf man mir dennoch gerne unterbreiten. Mandelaugen finde ich allerdings auch nicht sinniger. Wie auch immer, vor allem junge Chinesen eifern westlichem Aussehen nach. Konzentriert man sich mal nur auf die Äusserlichkeiten der Menschen um einen herum (quasi eine Fotografen-Berufskrankheit :-), sind einige Verschönerung zu sehen. Die häufigste Schönheitsoperation hat mit den Augen zu tun: Ambulant und unter örtlicher Betäubung wird eine zweite Lidfalte geschnitten. Auch Anhebung der Augenbrauen und Aufpolsterung der Wangenknochen sollen den eher flachen Gesichtern mehr Kontur verleihen.



„Nur-ein-Kind!?“ Als Gegenmaßnahme zur Bevölkerungsexplosion (1950 ca. 560 Mio. Chinesen; 2005 ca. 1.300 Mio. Chinesen) stattlich verodnet.  Ausnahmeregelungen die ein zweites Kind erlauben sind möglich, wenn z.B. bei der Landbevölkerung das erste Kind ein Mädchen ist oder bei den Städtern beide Eltern selbst Einzelkinder sind. Kinder werden, wenn auch etwas ruppiger als bei uns, verhätschelt und vertätschelt.



 

Das Essensangebot ist unglaublich und für Europäer wohl nicht zu durchschauen!
Teils auch nicht zu identifizieren. Aber fast immer lecker und günstig. Dazu wird´s noch einen eigenen Blog geben.



Kampfkunst. Ich habe keine kämpfenden Menschen gesehen, aber einige sportliche Freizeitgruppen. Allen voran Rentner, sie treffen sich auf Bürgersteigen oder in Parks zum Thai-Chi und führen, teils mit Schwertern geschmeidige Bewegungen auf, ebenso werden Formen von Square-Dance und Indiaca betrieben.  






Mönche. Sind in den orange farbigen Kutten nicht zu übersehen, in China habe ich aber keine gesichtet. Dafür viele in Thailand. Übrigens gibt es auch Nonnen. Sie tragen weiße Gewänder und haben kurz geschorene Haare. Wie auch immer, niemand hat Kunststücke vorgeführt.  
 

Mao. Offiziell „Der große Vorsitzende Mao“. Obwohl schon 1973 verstorben sehr präsent und  hoch verehrt. Etwas verwirrend angesichts der geschätzten knapp 80 Millionen Todesopfer (aus dem eigenen Volk!), die seine ca. 30 Jahre währende Führerschaft forderte. Seine Leiche wird natürlich auch hoch verehrt. Auch ich durfte sie in Augenschein nehmen, dazu später mehr.




    Mao Konterfei am Tor des Himmlischen Friedens.

Das Tor des Himmlischen Friedens (chin. Tian´anmen) und der dazugehörige Platz des Himmlischen Friedens sind in ihren Ausmaßen sehr beeindruckend.

Der Platz erlangte 1989 traurige Berühmtheit durch blutig niedergeschlagene Reformdemonstrationen. Die geschätzten Opferzahlen variieren von ca. 200 bis 10.000 Toten und einer Vielzahl Verletzter (eine Widerstandsbewegung, mit der wir in Hong-Kong Bekanntschaft machten, ist international aktiv).

 
Die querende Strasse ist für die typischen bombastischen Aufmärsche und Militärparaden wie geschaffen. Nebeneinander herfahrenden Panzern, Geschützen, Atomraketen-Trägern und zigtausenden Uniformierten im Stechschritt bietet sie den perfekten „Catwalk“. 

Die alljährlichen Vorbereitungen und Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag (1. Oktober) sind in diesem Jahr besonders aufwändig ausgefallen, da man auch das 60-jährige Bestehens der Volksrepublik feierte. Wir durften die Aufregung miterleben, dazu später mehr.


Das Ausmaß der "Verbotenen Stadt" erfährt man am besten von oben. Man geht dazu einfach in den nördlich des Wassergrabens gelegenen "Jingshan"-Park und steigt auf den höchsten der Kohlehügel.



Fahrräder und Rikschas. Ob Katie Melua mit den besungenen „Nine Million Bicycles“ in Peking richtig liegt kann ich nicht sagen, aber es sind sehr, sehr viele, meist traditionell gehaltene Fahrräder und allerhand Mopeds (teils elektrisch! betrieben) unterwegs.

Fahrrad-Reparatur-Fachbetrieb




Rikschas mit Muskelkraftantrieb gibt es nur noch als Touristenattraktion im Park. 


Sie wurden längst von Motorrikschas abgelöst, die laut und waghalsig durch die kleinste Lücke knattern. Offiziell sind sie im Stadtbild nicht mehr erwünscht und sollen nach und nach PKW-Taxen weichen. Wie Rikschafahren ist, kann man hier erfahren.




Plastik-Fantastik. Ja, hier wird alles in Masse gemacht, die Arbeitskräfte sind zahlreich, billig, anspruchslos und Raubkopiererei ist ohne schlechtes Gewissen machbar. Viele Produkte machen einen kurzlebigen Eindruck, bunt und laut ist sehr geschätzt.


Expo-2010-Shanghai-Maskotchen wird in der U-Bahn gehandelt



Drachen und Fabelwesen sind als Malereien, Skulpturen und Reliefs verbreitet und sehr schön anzuschauen.
Skulpturen in der Verbotenen Stadt


Das alles verblasst allerdings angesichts der „Großen Mauer“. Sie verdient zwei extra Posts. Natürlich verfasst von Oli, er war ganz begeistert und wäre wohl heute noch am Klettern, hätten wir nicht weiter reisen müssen... Hier geht´s zur Mauer:
"Chinesische Mauer - Reisetipps"  und  "Chinesische Mauer - Unser Besuch"


"Take photo! Take photo!"

(ck) Leere im Kopf, trotz der vielen Erlebnisse der letzten Wochen, die ich nun endlich aufschreiben möchte. Seltsame Sachen haben wir gesehen, teils mitgemacht: Nichts Wagemutiges (abgesehen von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vielleicht), aber Unzähliges an Begegnungen, Ansichten und Einsichten. Man sagt, „Reisen bildet“ und „Wenn einer eine Reise tut...“. Nie war mir das klarer. Eine Erkenntnis also! Aha!
Leider ohne Unterhaltungswert. Dazu braucht es Geschichten, kurze Anekdoten, wie man sie guten Freunden beim Kaffe oder Bierchen erzählen würde.

Zum Beispiel „Stell Dir vor, in Peking haben mich die Chinesen sehr oft fotografiert, vor allem, wenn ich selbst gerade dabei war Fotos zu machen.“ So tatsächlich geschehen, meist heimlich und mit etwas Verlegenheit, wenn ich dann hinschaute. 4-5 Mal wurde ich alleine oder zusammen mit Oliver direkt angesprochen. Es war meist eine Gruppe, vermutlich eine Großfamilie. Ja, die gibt es trotz Ein-Kind-Regel häufig. Also Eltern mit ihrem ganzen Stolz dem Kindchen, Großeltern und diverse Onkels und Tanten oder Bekannte.


Mittagspause beim Familienausflug.
Gegessen werden darf überall, selbst in der "Verbotenen Stadt".  



Dann wird ein Sprecher vorgeschickt mit einer Kamera „Take photo, take photo!“ oder so ähnlich. Meine erste Annahme war natürlich, ich solle ein Foto der Gruppe machen. Zwar seltsam, hier vor der hässlichen Straßenkreuzung, aber klar „Picture, yes“. Nichts einfacher als das. Aber dann mochte man mir die Kamera nicht geben, stattdessen kommt der Clan auf einen zu. Oh, was denn jetzt?
Meine erste und vernünftigste Erklärung ist, ich solle Teil des Motivs werden. Es sind mir ja auch keine Fälle von Gewalt der Bevölkerung gegenüber Ausländern bekannt und die Truppe macht einen friedlichen Eindruck.Tatsächlich, sie stellen sich auf, einer läuft weg. Er und dann im Wechsel der Onkel und Nachbar, vermutlich, halten nun mit der Digi-Knipse das exotische Treffen für´s Familienalbum fest.


Generell fotografieren Chinesen alles und jeden, bis auf wenige Ausnahmen, darf auch
wirklich alles abgelichtet werden, Urheber- oder Persönlichkeitsrecht scheint kein Thema. 

Nun werde ich also auch mal wieder fotografiert, erstmal kann man das ganze nicht näher nachvollziehen, da keine Konversation in einer gemeinsamen Sprache möglich ist. Erst viel später erfahre ich von einer in Peking geborenen Bekannten, dass der Zustrom der Landbevölkerung in die Städte, sei es für Wochenendausflüge oder gleich Landflucht ungebrochen sei. Viele kennen Menschen mit hellen Haaren, runden blauen oder grünen Augen und langen Nasen bis dahin nur aus dem Fernsehen, das ist dann schon mal ein Bild wert.
Aufgestellt wird sich übrigens hierarchisch, also das Familienoberhaupt gleich neben den  Fremden. Nun fand ich das Vorurteil, Chinesen seien klein in diesen Fällen immer bestätigt. Das lässt den Clan-Chef natürlich nicht gut aussehen. Einem war es so wichtig, mindestens gleich groß zu sein, dass er auf Zehenspitzen neben mir balancierte. Nach jedem Knips musste derjenige, der das Foto machte antanzen und wurde mit Anweisungen, wie der korrekte Ausschnitt zu machen sei – ich vermute, Füße nicht drauf um den Balanceakt zu verheimlichen - für weitere Aufnahmen zurückgeschickt. Das geht so minutenlang, irgendwann werden uns noch die Arme um die Schultern gelegt. Die ganze Aktion ist sehr hektisch und laut, wie so oft in China. Aber nun bin ich mittendrin, in einer Großfamilie vom Land: Lautes Geplapper, ich verstehe nicht, was mir die Menschen sagen wollen, was sie allerdings nicht davon abhält auf mich einzureden. Ich nehme die fremdartigen Gerüche wahr, die sie ausströmen. Der Körperkontakt ist auch unangenehm und dann schießt mir noch "Influenza" in den Kopf.

Die Angst ist bestimmt übertrieben, wurde aber reichlich geschürt. Mehr dazu werde ich im Influenza-Post berichten.
Wie auch immer, es wird hier zu bunt. Ich mache Anstalten aufzubrechen, nur noch 2-3 Fotos, ein paar nette Worte beiderseits, die keiner versteht und ich bin weg.

Vorschlag für einen "See all in a day " Tag in Peking

(ok) Für alle die, die nur einen Tag Zeit in Peking haben (was natürlich viel zu wenig ist) hier ein Vorschlag für einen Hardcore Sightseeing Tag.

Beginnen tun wir um 6.07Uhr  (ich sagte ja, es wird hart) auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tian´anmen Square), wo jeden Morgen um diese Zeit ein Trupp der Volksbefreiungsarmee aufmarschiert und  zu den Klängen der chinesische Nationalhymne feierlich die Nationalflagge hisst. Ein Ereignis zu dem sich immer ein paar hundert Schaulustige versammeln (Wir trafen hier einen Amerikaner und eine Britin zufällig wieder, die uns auch zur großen Mauer begleitet haben).



Flaggenparade morgens um 6.07Uhr
Um 6.15Uhr ist die Show vorbei und nun hat man auf Grund der frühen Uhrzeit ein kleines Überbrückungsproblem, da der nächste Programmpunkt, ein Besuch des Mao Mausoleums, das sich ebenfalls am Tian'anmen Square befindet, erst ab 8.00Uhr abgehackt werden kann. Die Zwischenzeit kann man also nutzen, um sich entweder einen Kaffee zu besorgen oder sich den Tian'anmen Square selber etwas genauer anzuschauen. Immerhin hat er ja ca 39ha Fläche und man findet dort das Denkmal für die Helden des Volkes. An den Platz angrenzen tun noch das Nationaltheater und die Große Halle des Volkes.

Tian'anmen Square
Um 8.00Uhr geht es  ins Mao Mausoleum. (Dazu wird es noch einen separaten Post geben.)

Nach diesem skurilen Besuch, folgt ein Schnelldurchlauf durch die Verbotene Stadt., die gleich gegenüber vom Tian'anmen Square liegt. Hier sollte man so 1,5 Stunden einplanen. Manche schaffen es sicher schneller und andere lassen sich mehr Zeit. Je nach gusto.

Nein, das ist nicht Venedig sondern die Forbidden City
Wenn man die verbotene Stadt durch das Nordtor verläßt, schließt sich gleich der  Jingshan Park an. Hier hat sich der letzte Kaiser der Ming Dynasty erhängt. Die eigentliche Attraktion des Parks sind aber 5 Hügel auf denen je ein Pavillion steht. Vom mit 45,7 Metern höchsten Hügel hat man einen sehr schönen Blick auf die verbotene Stadt und auf Teile von Peking. Also schnell ein Panoramafotos geschossen und dann die Stufen wieder runter.

Verbotene Stadt vom Jingshan Park aus gesehen 
Danach schnappt man sich ein Taxi und es geht zum Sommerpalast. Der liegt etwas außerhalb und man sollte sich sputen, da viele der Touristenspots in Peking zeitig schließen und wir ja noch einiges vorhaben. Eigentlich ist der Sommerpalast wohl einen Tagesausflug für sich wert, aber wir hetzen in knapp 3 Stunden durch, da wir gegen 17.30 Uhr am Olympia Park sein wollen. Dort schauen wir uns noch schnell das Vogelnest (das Olympiastadion ) von Innen an,


Lasset die Spiele beginnen!
um dann schnell noch die Ausstellung von diversen Fotografien der Olympischenspiele zu betrachten.

Olympiasieger
Mittlerweile sollte es je nach Jahreszeit dunkel sein, so dass wir uns am Anblick des beleuchteten Cubes (Schwimmstadion) und des Vogelnestes ergötzen können (Lovely!).



Nicht zuviel versprochen. Olympia bei Nacht
Wer jetzt noch nicht genug hat, der läßt sich mit den Taxi zu den Huttongs bringen, wo man den Tag bei einem Cocktail in einer Kneipe mit Dachterasse ausklingen lassen kann. Ab jetzt ist Freizeit nach eigenem Gefallen angesagt.

Ab ins Nightlife
Diese Tour umfasst nicht alle touristischen Highlights von Peking, ist in ihrer Zusammenstellung natürlich variabel und auch nicht ganz ernst gemeint.

Wir waren 6 Tage in Peking  und haben diese auch für das oben genannte Programm plus chinesische Mauer gebraucht, wobei wir es ruhig angegangen sind. Wir haben den Sommerpalast ausgelassen und uns auch sehr viel Zeit für  Dinge genommen die nicht unbeding als touristentypisch eingestuft werden. Daher haben wir ganz sicher nicht alles gesehen, was in Reiseführern angepriesen wird, haben aber auch nicht das Gefühl persönlich etwas verpasst zu haben.

Motorrikschafahrt in Peking

(ok) Wir haben uns den Luxus gegönnt  mit einer Motorrikscha durch Peking zu fahren und zwar von der verbotenen Stadt bis zum Olympiapark. Luxus dahingehend, dass wir, wie sich später herausgestellt hat, einen völlig überzogenen Preis bezahlt haben und das obwojhl wir schon gefeilscht haben (nur halt nicht gut genug, da uns die Regeln noch nicht ganz vertraut waren. Zudem dachten wir erst, dass wir mit einer Fahrradrikscha fahren würden und hatten auf Grund der langen Strecke etwas Mitleid mit dem Fahrer). Aber die Fahrt war ihren Preis auf jeden Fall wert.
Eine Motorrikscha muss man sich als Dreiradmofa mit aufgesetzter Fahrgastkabine vorstellen, wobei es sich um ein modifiziertes Mofa handelt, da die Dinger auch rückwärts fahren können. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen, u.a als Ein- und Zweisitzer, Fahrgast fährt rückwärts oder Fahrgast fährt vorwärts. Als reinen Transporter, als Cabrio, als halbes Cabrio (Fahrer sitzt draussen). Wir wurden in eine Zweisitzer, Fahrgast fährt vorwärts Coupe verfrachtet.

Unser Modell
Wie sich herausstellte war der Typ, der uns angequatscht hatte, gar nicht der Fahrer, sondern nur der Schlepper. Als er dem Fahrer das Fahrtziel und den Preis erklärte, wäre dieser fast von seinem Sitz gefallen. Wir deuteten diese Reaktion erstmal als ein " Bist du verrückt, soweit und zu dem Preis!!!!" Als ich ihn später bezahlte und er mich strahlend anlächelte, revidierten wir unsere Interpretation in "Wie hast Du das den geschafft? Wer bezahlt den für die Strecke soviel Geld?". Nun was stimmt werden wir wohl nie erfahren.

Wir rein in die knattternde Kutsche und ab ging die wilde Fahrt. Anschnallgurte natürlich Fehlanzeige, aber mit denen hatten wir auch nicht wirklich gerechnet. Der Tacho des Gefährtes zeigte optimistische 120km/h spitze aber über 20km/h sind wir nicht hinausgekommen. Unser Chauffeur war ein Meister seines Faches.Jede noch so kleine Lücke im dichten Verkehr wurde ausgenutzt und so bewegten wir uns in einem gepflegtem Zickzackkurs fort.

Verkehrsregeln gab es für ihn nicht. Da wurde  trotz roter Ampel auf sechsspurigen  Kreuzungen links abgebogen (ein Hauch von Abenteuer, wenn man in einem 2 Kubikmeter Metallkasten Marke Leichtbauweise sitzt und im gefühltem Schritttempo im Angesicht von LKWs und Busen provizierend quer zur Fahrtrichtung über die Kreuzung schleicht und weiß, dass diese sobald die Ampel auf grün schaltet ohne Rücksicht auf Verluste Gas geben werden). Wir nutzten je nachdem wo mehr Platz war,  abwechselnd den Fahrradweg, die Busspur oder die normale Strasse. Egal wie eng es bei den gefühlten 40 Fastkollisionen zuging, unser Fahrer blieb immer Gelassen und seine Ruhe strahlte auch langsam auf uns ab, so dass wir begannen die Fahrt richtig zu genießen. Immerhin waren wir ja auch nicht der kleinste Fisch im Haifischbecken " Pekinger Verkehr". Es gab ja noch die Fahrradfahrer und Fussgänger.

Das Highlight des Nervenkitzeltes wurde uns dann noch kurz vor Ende unserer Fahrt geliefert. Als wir dachten, wir hätten jetzt alle Facetten des gepflegten Motorrikschafahrens kennengelernt, wurden wir eines Besseren belehrt. Wieso einen Kreisverkehr in Fahrtrichtung zu 3/4 umrunden, wenn es gegen die Fahrtrichtung doch viel schneller geht? Alles was man dafür braucht ist eine gesunde Portion Selbstvertrauen und eine gute Hupe. Um es noch auf die Spitze zu treiben, führte  ein Teil der Strecke durch einen Tunnel (wobei wir zu unserer Schande gestehen müssen, dass unser Fuhrmodell Licht besaß, was zu Abzügen in der Abenteuer B Note führte, da wir fürden Gegenverkehr somit erkennbar waren).

Rikschafahrt gegen die Fahrtrichtung:

Wir haben unser Ziel um eine nette Erfahrung reicher und wohlbehalten erreicht und können jedem, der Mal die Möglichkeit hat, nur empfehlen solch eine Fahrt mitzumachen. Zumal wie wir gehört haben diese Gefährte von den Strassen verbannt werden sollen, da sie zu viel Dreck und Lärm machen.

Nur feilschen solltet ihr besser als wir. 50 bis 70 Prozent Preisnachlass sollten drin sein.

Essen in Peking - Erste kulinarische Eindrücke

(ok) Das Essen am ersten Tag lief unter dem Motto. Du kannst etwas bestellen, aber der Kellner entscheidet, was du bekommst.

Gleich neben unserem Hotel liegt eine kleine Küche in der „Dumplings“, das sind Teigtaschen, die mit verschiedenen Füllungen angeboten werden, und noch ein paar andere Leckereien verkauft werden. Die englische Sprachbarriere wird dahingehend beseitigt, dass man auf einem Schreibblock auf die gewünschte Füllung tippt. Wir entschieden uns für Shrimps- Vegetarisch ?!? und bekamen Beef. Hat aber trotzdem sehr lecker geschmeckt und wir werden dort bestimmt noch öfters vorbeischauen, zumal der Laden unschlagbar günstig ist. Unser Frühstück bestehend aus 3 Dumplings mit Überraschungsfüllung, einer Art Crep mit Schokofüllung und eine Flasche grüner Tee kostete 87cents.

Ermutigt durch diese positiven Erlebnisse suchten wir nachmittags einen Imbiss in der Nähe der Verbotenen Stadt auf. Es gab verschieden Menüs, die auf Bildern abgebildet waren. Der fleißige Kellner wollte uns dann auch mal gleich zu der ganzen Ente überreden, doch wir entschieden uns für einmal Reis mit Huhn und einmal Reis mit Beef plus 2 mal Tee. Zu den einzelnen Menus gehörten laut Bild zusätzlich je eine Suppe, ein kleiner Salat. Obst und ein Becher mit einer Masse, die aussah wie Pudding. Wir hatten Hunger, also her damit.
Das erste was jedoch an den Tisch kam war die Rechnung. Hier galt also das Prinzip Vorkasse. Das machte uns schon einmal stutzig, aber nun gut.

Als erstes kam das Brackwasser, äh der Tee, der jedoch wie Brackwasser schmeckte bzw. wie unabgekochtes Pekinger Leitungswasser mit einer Masse an undefinierbaren Kräutern. Da wir unserer Darmflora ersteinmal die Chance  geben wollten, sich langsam auf China einzustellen, blieben die beiden Gläser nach dem ersten Probeschluck  unbeachtet am Tischrand stehen. Wäre eine Blumenvase vorhanden gewesen, so wäre dieses der richtige zeitpunkt gewesen, um den aus vielen Filmen bekannten Getränkeentsorgungstrick anzuwenden.


Es schmeckte, wie es aussah!
Dann kam das Essen, zwei Schüsseln mit Reis und Huhn. Nicht ganz dass, was wir bestellt hatten. Die Kellnerin studierte unseren Kassenbeleg, schaute fragend zum Thekenpersonal, dann gab es eine kurze lautstarke Diskussion und ein Teller wurde wieder abgeräumt und an einen anderen Tisch gebracht. Obst und Salat wurden nachgereicht. Suppe und Nachtisch blieben verschollen. Mein Beef ließ noch ein wenig auf sich warten und kam dann in der frittierten Version mit Currysoße. Ich glaube zumindest dass es das Beef sein sollte, ganz ließ sich das weder erkennen noch erschmecken. Auf jeden Fall war es nicht dass, was ich bestellt hatte. Die Kellnerin war sich wohl auch nicht so sicher, denn sie studierte wiederum für einen längeren Zeitraum unseren Kassenzettel. Aber egal, den mittlerweile hatten wir festgestellt, dass es mit der Hygiene in dem Laden nicht so genau genommen wurde. Das fing mit den extrem dreckigen Fingernägeln der Kellnerin an und wurde dann übertroffen vom Zustand der Schüsseln, in denen die Speisen serviert wurden. Die sahen aus, als hätten sie in ihrem Leben noch nicht viel Bekanntschaft mit einem Spühlbecken gemacht.

Man achte auf den Innenrand der Schale. Lecker!
Wir wissen jetzt, dass die Impfungen gegen Hepatitis A und B gut investiertes Geld waren. Daher ließen wir die fehlende Suppe, Suppe sein, verzichteten auf den Salat und das Obst und verabschiedeten uns schnellst möglich. Mittlerweile war uns auch klar, warum hier das Geld im Voraus kassiert wurde.

Abends gab es essenstechnisch aber einen versöhnlichen Abschluss. Wir fanden auf unserem Weg zurück um Hotel gleich mehrere dieser Bäckereien, die wir damals schon in Singapur geliebt hatten. Man kann sich zu günstigen Preisen herzhafte oder süße Köstlichkeiten auf ein Tablett packen und diese werden dann einzeln verpackt. Das Lustige bei der Sache ist, dass man am Aussehen der einzelnen Stücke nicht erkennen kann, ob sie herzhaft oder süß sind. Dies weiß man immer erst nach dem ersten Bissen. Aber eigentlich schmeckt immer alles und diese Art von Überraschungsessen hat seinen ganz besonderen Charme.

Mit einem Taxi nach... Ja wohin den bloß

Was haben wir über das Taxifahren in Peking nicht alles gelesen. „ Die Fahrer sprechen kein Englisch, daher Fahrziele immer auf Chinesisch aufschreiben lassen.“ „Viele Adressen sind den Fahrern trotz chinesischer Übersetzung nicht bekannt und sie nehmen Dich nicht mit“ etc.
Nun ich muss sagen, in diesem Fall können wir diese Aussagen voll und ganz bestätigen. Aber der Reihe nach. Unsere erste Taxifahrt führte uns vom Pekinger Flughafen zu unserem Hotel. Wir waren erst gegen 23.00 Uhr in Peking gelandet, so dass es zu spät war, um mit dem Expresszug in die Stadt zu fahren. Also blieb bloß das Taxi. In weiser Voraussicht ließen wir uns die Hoteladresse bei der Touristinformation übersetzten. Zusätzlich hatte ich noch einen kleinen Kartenausschnitt ausgedruckt. Somit fühlten wir uns bestens ausgestattet, um das Abenteuer Taxifahrt anzugehen und stellten uns in die Schlange der Wartenden. Recht schnell wurde uns ein Taxi zugewiesen. Nur leider konnte der Fahrer weder mit der Hoteladresse noch der Karte etwas anfangen und weigerte sich uns mitzunehmen. Nun gut, es gab ja noch genug Taxen hier, also frohen Mutes zum nächsten Fahrer. Resultat, auch hier wurde uns die Mitnahme verweigert. Mittlerweile wurde der „Taxizuweisungsbeamte“ ungeduldig, da wir Unordnung in sein Zuweisungssystem brachten, und ließ sich die Adresse und die Karte zeigen. Er studierte die Karte und raunzte dann den ursprünglichen Fahrer, den er auserkoren hatte uns zu transportieren, an. Ich habe keine Ahnung, was er ihm gesagt hatte, aber es muss wohl etwas in die Richtung „ Man, da steht es doch, fahr die da sofort hin“ gewesen sein“. Durch soviel Autorität überzeugt, schien unser Fahrer die Adresse plötzlich doch zu kennen und deutet uns an, einzusteigen. „Gott sei Dank, geschafft“, dachten wir uns, aber natürlich zu früh gefreut. Unser chinesischer Freund hatte nämlich immer noch keinen blassen Schimmer, wo es hingehen sollte und hielt nach 2 KM erstmal auf dem Standstreifen der Autobahn, um uns fragend anzuschauen. Der Gute wollte wohl nur dem Zorn des Beamten entkommen und nun standen wir hier. Er sprach kein Wort Englisch und wir kein Chinesisch. Was tun? Die rettende Idee war die Hotelreservierung auf der die Telefonnummer des Hotels vermerkt war. Er deutet mir an, dass ich dort anrufen sollte. Na toll, da hoffen wir doch mal, dass man jemanden an den Apparat bekommt, der Englisch spricht. Aber das Ganze erübrigte sich schnell, da mein Handy noch kein chinesisches Netz gefunden hatte. Also dem Fahrer mit Händen und Füssen klargemacht, dass das Handy nicht funktioniert. Da hat er dann sein eigenes Handy rausgekramt und selber angerufen. Wollte wohl die Gebühren sparen, der Sparfuchs. Na ja, jetzt sollte es doch klappen. Denkste, kein Empfang unter der Nummer. Gibt es doch nicht. Kurz die Nummer noch mal angeschaut und die beinhaltete noch die 0086, die chinesische Vorwahl aus Deutschland. Also die ersten 4 Ziffern gestrichen und dem Fahrer die Nummer wieder unter die Nase gehalten. Jetzt aber! Wieder nichts. Wir waren der Verzweiflung nahe. Die Pekinger Vorwahl musste man auch noch Streichen, das hat der Gute dann aber selber raus gefunden und so setzten wir uns zwei Telefongespräch später doch noch in Bewegung. Kurz wurde uns ein weiteres Mal mulmig, als er eine Straßenkarte an der Ampel herauskramte. Aber letztendlich brachte er uns sicher ans Ziel, was sowohl bei uns als auch bei ihm große Erleichterung hervorrief.

Einige Tage später haben wir von einer Chinesin dann noch folgendes über das Taxi fahren in Peking gelernt:

Wenn man erstmal in einem Taxi sitzt, dann darf einen der Fahrer nicht mehr hinauswerfen, sondern muss einem zum Fahrziel bringen (Gott sei Dank, sonst hätten wir womöglich mit unseren Koffern auf der Autobahn gestanden ;-) ). Man kann also für sich selbst entscheiden, ob man das Risiko eingehen will, dass der Fahrer das gewünschte Ziel nicht kennt und man sich zusammen mit Händen und Füssen durchwurschtelt oder man lieber vorher fragt auf die Gefahr hin am Straßenrand stehen gelassen zu werden. Wir haben uns jeweils für die Variante 2 entschieden.

Ansonsten bleibt zu sagen, dass die Taxis in Peking sehr günstig und sauber sind. Ein Problem ist nur, dass die Fahrer ihre Sitze schonen, in dem sie diese mit Bezügen aus Tuch versehen. Dieses macht es oft unmöglich sich auf der Rückbank anzuschnallen, was bei der Fahrweise in China doch wünschenswert ist.

Morgen geht es mit dem Taxi zum Flughafen. Den sollte doch jeder Taxifahrer kennen, aber darauf Wetten würde ich nach den bisherigen Erfahrungen nicht. Mal schauen wie es uns mit den Taxis in Shanghai ergeht.

Einreise nach China

Wo bleibt bloß das Abenteuer?

Nach unserer Landung auf dem Pekinger Flughafen hatte ich erwartet, dass ein Trupp in weißen Schutzanzügen das Flugzeug entert und mit irgendwelchen Hightechgeräten unsere Temperatur misst (Schweinegrippe sei Dank). Wozu hatte ich den meinen Sitzplatz auf dem Zettel eintragen müssen, auf dem ich Auskunft zu meinem Gesundheitszustand der letzten Wochen geben musste? Nichts dergleichen passierte und wir durften das Flugzeug sofort verlassen.

Na ja, aber die Einreise würde doch sicher spannend werden. In meinem Kopf geisterten noch Bilder herum, wie ich als Kind die Grenze der DDR passiert habe. Grenzer in Uniform und Gewehr im Anschlag. Motto "Immer unfreundlich sein und böse gucken".

Aber weitgefehlt. Da saß ein Herr im blauem Hemd, grüßte freundlich, lächelte sogar und nach ein paar Sekunden hatte ich meinen Stempel im Pass. Da bin ich von amerikanischen Flughäfen aber was ganz anderes gewohnt.

Hätte gerne was aufregendes berichtet, aber es gab einfach nichts

Unser Flug nach Peking

(ok) Am 21.09 sind wir von Dubai nach Peking geflogen. Das war ein richtiger Spaß. Unser erstes Highlight hatten wir beim Boarding. Wie man es so kennt, wurden als erstes Leute mit kleinen Kindern sowie die First Class und Business Class Reisenden aufgerufen. Normalerweise setzt sich daraufhin eine kleine Gruppe von Leuten in Bewegung. Nicht bei diesem Flug. Es stürmten so ziemlich alle Passagiere aus dem Warteraum auf das Boarding Gate los. Dies konnte für uns nur zwei Gründe haben. Entweder die Business Class in diesem Flieger war sehr groß und nur ca. 20 Economie Reisende waren an Board oder aber dies war der erste Eindruck vom chinesischen Volkssport "Wer schafft es als erster in das öffentliche Verkehrsmittel" (Äußerst beliebt in der Shanghaier Metro, wie wir noch feststellen durften) von dem wir schon gelesen hatten. Später stellte sich heraus, dass es wohl nur daran lag, das die meisten Chinesen, die englische Durchsage einfach nicht verstanden hatten und daher zur Sicherheit dem Herdentrieb folgten. Das Flugpersonal schien zunmindest daran gewöhnt zu sein und so wurde kreuz und quer geboardet und auf weitere Aufrufe verzichtet.

Wir zogen es vor uns aus dem Gedränge herauszuhalten und stiegen so spät wie möglich ein. Im Flugzeug herrschte schon ein geschäftiges Treiben. Da wurden die ersten Tische heruntergeklappt, alle Knöpfe des Boardentertainmentprogrammes gedrückt und jede neuentdeckte Funktion lautstark den Sitznachbarn vorgestellt.

Vor dem Start erfolgt die übliche Durchsage, das Handys und anderere elektronische Gerätschaft während des Fluges ausgeschaltet werden sollten. Was die beiden Herren neben mir aber nicht davon abhielt, die Handys während des Starts gleich wieder einzuschalten. Man braucht die Handykamera ja zum fotografieren. Für einen kurzen Moment sah ich uns schon wieder auf der Landebahn aufschlagen und die Schlagzeile in der Bildzeitung "Dieses Handyfoto brachte Airbus zum Absturz". Doch dann beruhigte ich mich mit dem Argument. Falls angeschaltete Handys Flugzeuge zum Absturz bringen können, dann hätten irgendwelche Verrückte diese Tatsache schon längst ausgenutzt.

Den Flug selber hatte ich mir interessanter vorgestellt, da ich im Vorfeld viel über das Verhalten von Chinesen im Flugzeug gelesen hatte. Diese Vorurteile wurden aber nicht wirklich bestätigt. Es war weder übermäßig laut, noch wurde der Müll einfach auf den Boden geworfen (apropos Müll. Ist Euch schon mal beim Aussteigen aufgefallen, dass es in der Business Class meistens viel schlimmer ausssieht als in der Economie Class? Warum ist das so? Meinen die Leute, die Menge des zu hinterlassenden Mülls ist proportional zum Ticketpreis) und soweit ich es beurteilen kann, hat auch niemand auf den Boden gespuckt. Einzig dieses tolle Geräusch, wenn jemand seinen Schnoder aus den Tiefen seines Körpers in die Nase hochzieht war vereinzelt zu hören (wo haben sie das bloß entsorgt, wenn nicht doch ausgespuckt?). Gut ein oder zweimal wurde das strikte Rauchverbot missachtet oder jemand hat sich ein paar Räucherstäbchen angezündet, was zu einer gewissen Hektik bei den Flugbegleiterinnen führte, aber sonst ist wirklich nichts passiert.

Wie geht eigentlich der neue Star Trek Film aus? Das Entertainmentprogramm war nicht auf die Flugzeit abgestimmt (kein Video on Demand) und so wurde der Film mittendrin abgewürgt. Ich hab ihn bis zu der Stelle gesehen, wo Kirk auf dem Eisplaneten einen alten Mr. Spock trifft.