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Was macht man nach einem Jahr Weltreise...

Vor der Decke flüchten, die einem nach 14 Tagen in der alten, beschaulichen Heimat auf den Kopf fällt.

Aber im Ernst, es war lange unser Wunsch, für einige Zeit Großstadtluft zu schnuppern und was wäre aufregender als die "Berliner Luft"?

Gesagt, getan, nach einer chaotischen und langwierigen Suche haben wir ein schönes Nest gefunden in der, wie ich finde, spannendsten Stadt Europas!

Was danach kommt, willst Du wissen?

Keine Ahnung! Bauernhof vielleicht? Aber erstmal Berlin erleben.

Wir bekommen viele Mails, wann es denn mal wieder etwas neues auf Erdumrunder.de zu lesen gäbe...
Ab und an werden wir zwar etwas ergänzen, aber so richtig... Tja, vielleicht bei der nächsten Weltreise: Dann entlang der Längengrade via Südpol, oder so... Keine Ahnung.

Aber bis dahin berichten wir aber erstmal von der neuen Wahlheimat per Blog mit Berlin Fotos, Texten und kleinem, authentischem Bildarchiv:

"GutenTagBerlin.de" - Fotos, Videos, Text von, aus und über Berlin.


Wildes Plakatieren an noch wilderen Hinterhöfen.

Mit einem englischen Buch Japanisch lernen.

(ck) Vor einigen Wochen habe ich damit begonnen, einfach Sätze und die für Reisende wichtigsten Wörter auf japanisch zu lernen. Ich hoffe, es hilft, denn mittlerweile kamen wir durch diverse Literatur und Kommunikation mit Japanern und Reisenden zur Erkenntnis, dass Englisch nur wenig verbreitet sei oder nur schlecht gesprochen werde. Auch Schilder helfen nicht weiter, da man ja die Schriftzeichen nicht interpretieren kann.

Also wurde ein Notizblock, den mir das Hotel in Sydney freundlicherweise auf dem Nachttisch platziert hatte,  zum Vokabel"heft". Ich fing an mit einer handvoll Wörter aus einem englischen! Japanischbuch. In Australien konnte ich leider kein deutschsprachiges Buch finden. Schade, denn die Lautschrift einer total unbekannten Sprache in der Lautschrift einer fremden Sprache zu lernen, macht es nicht gerade einfacher.

Whatever! Ich lerne jetzt jeden Tag eine paar Wörter und manchmal einen ganzen Satz. Oho!
Zum Beispiel "Verzeihung bitte, wo ist die Toilette?", "Akzeptieren Sie Kreditkarten?", "Was kostet eine Übernachtung?" und so weiter.

Natürlich sind diese sprachlichen Basics nur die halbe Miete, denn sie bringen nichts, wenn man die Antwort nicht versteht, richtig?
Also lerne ich noch mögliche Antwortinhalte wie "links, rechts, geradeaus, hoch, runter usw.".

Man muß einfach Optimist sein und glauben, dass einem gerade diese Begriffe erwidert werden und zwar langsam und deutlich. Idealerweise noch durch die universelle "mit Händen und Füßen-Sprache" unterstützt.

Man hat ja gehört, dass Japaner schlaue Leute sind. Also gehe ich davon aus, dass sie mitdenken und sie sollen ja auch besonders höflich und hilfsbereit gegenüber fremden Besuchern sein... wird schon klappen!

Das gute an Japanisch ist schon mal, dass es einfacher als Chinesisch auszusprechen ist. Mit den vielen Kehllauten hatte ich nämlich schwer zu kämpfen, während der Zeit in Peking und Shanghai.

Das schlechte an Japanisch ist allerdings, dass es schwieriger ist, den "richtigen Ton" zu treffen. Also nicht auf die Ausssprache bezogen, sondern formal betrachtet. Der Höflichkeit wird nicht einfach nur genüge getan, durch das Hinzufügen von "Danke", "Bitte" und so weiter. Nein, man verwendet komplett andere Wörter und Sätze, je nachdem, ob das Gegenüber sozial höher oder niedriger gestellt ist. Zum Beispiel gibt es mehrere Formen von "ich", "Du" usw.
Zur Verdeutlichung: Englisch hat nur "you". Im Deutschen haben haben wir "Du" und "Sie",
was wir je nach Höflichkeit anwenden. Japanisch hat einige mehr, wieviele weiß ich noch nicht.

Im Umgang mit Ausländern ist man wohl nachsichtig, aber untereinander ist es essentiell wichtig die Hierachie zu kennen um das "zur Sprache" bringen zu können.

Das erklärt auch, die enorme Bedeutung von Visitenkarten im japanischen Geschäftsleben.
Bisher hatte ich das eher als Formsache wahrgenommen. Und es rückt die Erfahrung, die ich bei einem Fotoauftrag für einen Industriekunden machte in ein neues Licht: Zwei Weltmarktführer, der eine deutsch, der andere japanisch gingen eine Kooperation ein und eröffneten einen neuen Standort, wofür eine hochrangige Delegation aus Tokyo einflog. Meine Aufgabe an dem Tag war es, diese Zusammenkunft sowie eine wichtige Konferenz mit Interview in Bildern zu bannen. Und es war tatsächlich wie im Fernsehen: Die Kärtchen, von denen ich dann auch noch ein paar los wurde, wurden dem Gegenüber mit beiden Händen entgegengehalten und ausgetauscht. Sie verschwanden dann nicht irgendwo, das gilt als unhöflich, man hat sie während der Konferenz vorsichtig vor sich auf dem Tisch drappiert.
Alles war sehr formell und distanziert. Aufgetaut ist man erst am Sushibuffet und nach der rituellen Eröffnung des Sakefasses, das mit eingeflogen wurde. Gastfreundlich, wie man ist, hat man dann auch noch die Fotografin nach getaner Arbeit zur Verköstigung eingeladen.
Der Sake war einer der edlen, kaltgetrunkenen und wurde mittels Kelle aus dem Faß in traditionelle "Masus" geschöpft. Die kleinen Holzklötzchen waren zur Erinnerung an den Tag mit den Firmenlogos versehen und durften mitgenommen werden. Das tat ich dann auch, denn alle Fotos waren im Kasten und wäre ich nur 5 Minuten länger geblieben, hätte ich die nächsten Runden auch noch mittrinken und mir ein Taxi bestellen müssen.

Zurück zum Thema: Es gibt noch unendlich viel zu lernen. Was ich schon kann:
-  Ein japanisches Auto mit Lenkrad rechts, auf der "falschen" Strassenseite fahren.
-  Karate.

-  Mit Stäbchen essen, auch Suppe, am liebsten Sushi.
-  Mit japanischen Kameras arbeiten.
-  Sake trinken, dabei immer noch nett lächeln, auch wenn man nur die Hälfte versteht und das Gefühl hat, die Speiseröhre ätzt gerade weg.