Premier Class Kino in Kula Lumpur


(ok/ck) In einem der allgegenwaertigen Einkaufstempel sind wir gestern zufällig an einem Kino vorbeigekommen. Sieht genau aus wie bei uns, nur die Filmplakate zeigen asiatische Gesichter. Nebst Aktionfilmen sind Schnulzen und farbenfrohe Bollywood-Produktionen im Angebot. Einmal Bollywood - nie mehr Bollywood ist meine persönliche Erfahrung, und die Tatsache, dass bei uns keine asiatischen Straßenfeger im Kino laufen kommt auch nicht von ungefähr. Ihr könnt es mir glauben, was hier schon so im TV läuft..?!?! Also schieden alle Asiaproduktionen und Singsang-Filme gleich aus. Aber siehe da, eine Hollywoodproduktion gab es doch noch zu unserer Freude: "Inglorious-Basterds" und die Zeit passte auch, also ran an die Kinokasse
Der Ticketverkäufer zeigte uns auf dem Screen die freien Plätze, es war leider nur noch in der vierten Reihe etwas frei, "No problem, good seats, big, very nice"! Alles klar, "OK, 2 tickets, please". Kostenpunkt 12 Ringit pro Nase. Für hiesige Verhältnisse teuer, die anderen Filme kosteten nämlich nur 7 Ringit. Aber egal, für umgerechnet € 2,40 kann man nicht viel falsch machen. Den Grund des Aufpreises erfuhren wir nun: Wir mussten nicht erst groß durch Gänge laufen sondern wurden direkt persönlich begrüßt und in die "Premier-Lounge" geführt. Neben einem gemütlichen Wartebereich gab es einen Counter und einen Waiter mit Speisekarte, die  Bestellungen werden einem dann direkt in den Vorführraum serviert. Der Vorführraum selbst bietet nur 8 Reihen mit je 6 Plätzen.
Wer nun ein kleines Puschenkino vor Augen hat, liegt mächtig falsch. Die geringe Anzahl der Plätze hat lediglich Exklusivitätsgründe. In deutschen Kinos würde man auf der selben Fläche gut 20 Reihen mit je 15 Plätzen unterbringen. Hier erwartet jeden Besucher ein großer Sessel mit neigbarer Lehne und kleinem Seitentisch. Die Sessel stehen paarweise und haben großen Abstand zum nächsten Paar. Sehr privat, aber nix für ein Kinoerlebnis in großer Gruppe.

Übrigens besonders entgegenkommend bei diesem Film ist, dass er im Orginal gezeigt wird. Alle Dialoge der deutschen Soldaten sind auch auf deutsch (sicherlich 30% des Filmes) und alle französichen und italienischen Dialoge (ca. 10%) sind mit englischen Untertiteln versehen. Nur Bratt Pitts Slang war schwer zu verstehen.
Der Film ist klasse - wenn man Tarantino mag. OK, der Gedanke, dass sich 2 Deutsche im Ausland ausgerechnet einen Film anschauen, in dem es darum geht, dass möglichst viele Deutsch getötet werden ist etwas seltsam. Vor allem für die anderen Besucher, mit denen wir danach noch ins Gespräch kamen. Da wir unter den Massen von Menschen oft die einzigen "Westeners" sind, begegnet man uns meist sehr freundlich und neugierig. Als wir uns dann als Deutsch "outen", gibt es gleich noch Fragen zur Authentizität des Films und unsere  ernüchternde Aufklärung, dass weder Hitler noch die anderen Schergen in einem Pariser Kino zu Tode kamen.


Die Aktion war insgesamt ein netter Nachmittagsverteib für umgerechnet zusammen ca. € 8,-
(für 2 First-Class-Tickets + Cola + eine Flasche Wasser + ein großes PopCorn + ein mittleres PopCorn). Und hier noch ein Bildchen, he, he...
 

Ergänzung! "Zweiter Kinobesuch - 2012", klick hier!

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