Schon der Weg dorthin hat es jedes Mal in sich. Carina und ich jeweils als Socius auf dem Motorbike. Das ist hier nicht die vorsichtige Fahrt, so wie wir sie auf Ko Lanta hingelegt haben, sondern Tempo und Fahrstill der Einheimischen. Also wenn sonst doch alles ein wenig langsamer auf Bali abläuft, im Verkehr wird auf Geschwindigkeit wertgelegt. Da wird überholt, was da Zeug hält und Gegenverkehr spielt keine Rolle. Zwei Motorroller, ein Auto und ein LKW manchmal auch noch ein weiteres Auto oder ein Bus nebeneinander auf einer zweispurigen Strasse sind da kein seltener Anblick. Die Devise lautet, „Hupen, rausziehen, Augen zu und durch. Wer bremst der verliert“.
Das Fußballturnier fand im offiziellen Stadion von Medewi statt. Eintritt in der Vorrunde 2000 (ca. 14 cent) Rupiah und zum Halbfinale und Finale dann 3000 Rupiah. Wir unterstützten den Lokalverein, da dort mit Bruce und Fendi zwei Angestellte aus dem Surfcamp mitkickten und das gar nicht so schlecht. Sie haben es bis ins Finale geschafft und dieses am Ende auch souverän 3:0 gewonnen, obwohl Fendi verletzungsbedingt nicht mehr mitspielen konnte.
Fußball auf Bali ist ein Erlebnis der besonderen Art. Das Spielfeld hatte keine offiziellen Ausmaße, sondern eher Handballfeldgröße. Dementsprechend wurde 5 gegen 5 plus Torwart auf kleine Tore gespielt.
Einlauf der Teams
Die Tore
Die Spielfeldbegrenzung wird durch die sitzenden und stehenden Zuschauer festgelegt, die quasi als lebende Außenlinie fungieren. Hier gilt wirklich „ Mittendrin statt nur dabei“. Das kann dann auch mal dazu führen, dass man einen Ball aus 1 Meter Entfernung voll ins Gesicht bekommt. Als Fan muss man halt leidensfähig sein
Schuhe waren scheinbar nicht erlaubt, so dass alle Spieler barfuss oder in Socken aufliefen. Der Ball erinnerte mehr an einen Volley- als an einen Fußball und der Rasen , wenn man ihn den so nennen will erinnerte eher an den Rumpelacker, den man in Deutschland nur aus dem Stadion der unaussprechlichen aus Lüdenscheid Nord kennt.
Schuhe nicht erlaubt
Erschwerend kam noch hinzu, dass große Teile des Platzes mit Müll überseht waren, da hier nun mal alles auf den Boden geschmissen wird. Ansonsten war aber alles vorhanden. Die obligatorische Bandenwerbung, eine interaktive Anzeigetafel und Fressbuden, um für das leibliche Wohl der Zuschauer zu sorgen.
Die Anzeigetafel
Die Spiele wurden jeweils live und in kompletter Länge vom Stadionsprecher kommentiert. Leider habe ich kein Wort verstanden.
Die Kommentatorenkabine mit dem balinesischen Marcel Reif
Das erste Halbfinale ging übrigens ins 7 Meter schießen und erinnerte in seiner Dramaturgie frappierend an das Championsleague Finale 2008 (ManU gegen Chelsea). Auch hier stand der Sieger so gut wie fest, es fehlte nur noch ein Siebener und den semmelte die bis dahin bessere Mannschaft an den Pfosten. Danach versagten zweimal die Nerven und das sicher geglaubte Spiel ging doch noch verloren.
Parierter 7 Meter
Die Spiele, soweit ich sie gesehen habe, fanden trotz der widrigen Platzverhältnisse teilweise auf recht gutem Niveau statt. Und als ich nach einem Spiel die die teilweise zerschnittenen Füße der Spieler sah, die damit durchgespielt hatten, da konnte ich beim Gedanken an unsere Fußballmillionarios, die sich nach jedem Schubser schreiend auf dem Platz rumkugeln nur noch Müde lächeln.
Der örtliche Harcore Fanclub
Vuvuzelas gibt es auch auf Bali









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